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09.10.2024 Mittwoch
Heute also „so“, trocken, die Nacht reichte gerade, um alles Wasser vom Himmel fließen zu lassen. Uns war’s recht, denn wir setzten uns vormittags in Bewegung, marschierten bis zum „obi“ zur Bushaltestelle und warteten dort ca. 15 Minuten auf den Bus (401), der uns nach Bruneck mitnehmen sollte. Just aktuell riss ein Bautrupp genau vor dem Wartehäuschen die Straße der Länge nach auf. Nicht ganz pünktlich, aber der Bus kam und wir fuhren durchs Pustertal, genossen die Aussicht, ich zudem, nicht selbst fahren zu müssen. Erinnerten uns an unsere Tour aus dem Jahre 2014 zum selben Ziel. Der Busfahrer legte einen heißen Reifen hin, benötigte knapp 1 Stunde, dann stiegen wir am Rathausplatz aus, dort gleich empfing uns der Wochenmarkt, Stände nicht so umfangreich wie in Bozen oder Meran, aber ein Bummel schien lohnenswert, die Beute: Socken, Geschenke für Daheimgebliebene, ein Kartentäschchen („abhörsicher“). Einen Teil deponierte Jola in der nebenan befindlichen Tourist-Info zur späteren Abholung, ab 15 Uhr wieder geöffnet.
Wir aßen im Stadt-Café belegte Baguettes, aßen ein Stück Kuchen zu Cappuccini, dackelten zur Bushaltestelle, von wo aus man uns zur Talstation Kronplatz bringen würde. 7 Minuten, meinte die Mitarbeiterin, dauere die Auffahrt. So ähnlich war es dann auch. Am Zugang zu den Kabinengondeln akzeptierte das System unsere Brixen-Card nicht. Der Mitarbeiter an der Kasse begründete das mit „Privat-Bahn“, nur der Eintritt in die Museen sei frei. 33 € je Person für Berg- und Talfahrt, der Preis schockte leicht, vertrieb die Lust am Besuch umgehend. Aber jetzt kehrt machen schien auch keine wirklich gute Lösung. Eine Stimme aus dem „Off“ fragte mich, „to the top or you came down“. English or German? Er wollte Fahrkarten verticken, Jola verhandelte gleich, erreichte 30 € für zwei Karten, wobei wir später sahen, es waren valide Tageskarten, also mehrfach nutzbar. Gleich zum Zugang, blinkte das grüne „O.K.“ auf und der Zugang war frei. Jola wähnte einen Glückstag.
Blick zurück während der Bergfahrt…
Auf 2.275m stiegen wir aus der Gondel, kalt war es nicht, dafür windstill.
Das architektonisch auffällige Museum Lumen mit seinem rundum verglasten Restaurant als erstes sichtbar….
Es folgte der „Steinmann“ aus Marmor….
Zum MMM Corones marschierte man leicht abwärts keine 300m. Der Bau schmiegte sich an einen Hang. Zur Ausstellung fiel mir später nur ein, viele Bilder, viel Gerätschaft der Bergsteiger aus verschiedenen Jahrzehnten, im Vergleich zu den bisher besuchten Messner-Museen ein deutlicher Abfall an Attraktivität, abgesehen von spektakulären Ausblicken, die allerdings bald durch Wolken vernebelt wurden.
Im Lumen dominierte die Fotografie des Berges, der Alpinisten aus historischer Sicht.
Originell fand ich die sich rhythmisch öffnende und schließende Linse, durch die man einen Blick in die Bergwelt werfen konnte, heute wegen Wolken leider nicht.
Offensichtlich nutzten Heiratswillige das Ambiente des Museums für ein Foto-Shooting…..
Ein Irrtum, der sich später im Restaurant aufklärte. Es handelte sich um Modells, die Aufnahmen für ein Hochzeitsmagazin machten.
Ein letzter Blick übers Plateau, bis es wieder ins Tal hinunter ging….
Abends Abschiedstrunk zu geteilter Pizza mit den Freunden im Hotel.
Resümee, beim nächsten Südtirolbesuch vielleicht mal einen anderen Standort wählen?!
08.10.2024 Dienstag
Heute so und morgen so, gerader Tag = schlechtes Wetter, ungerader Tag = Sonnenschein. Natürlich gibt es wichtigere Dinge als das Wetter zu kategorisieren, z.B. die Trauer um Getötete / Entführte und das Gedenken in der westlichen Welt an die Gräueltaten der Hisbollah in Israel vor einem Jahr.
Nicht ganz so dramatisch dagegen die Nachricht in der Dolomiten-Zeitung, dass Südtirol im Ranking (von BenVivere) der Lebensqualität nach 6 Jahren erstmals wieder von Platz 1 abgerutscht, und gleich so tief gefallen ist, auf Platz 10. Die Gründe vorrangig, Geburtenrate, Autoverkehr, Sicherheit. „Pordenone“ eroberte den Platz 1 in diesem Jahr. Wo liegt dieses glückliche Fleckchen? Rund 64 km von Venedig und 85 km von Udine entfernt, gehört zum Bereich Friaul und Venedig. Nächsten Jahr vielleicht mal dahin reisen?
Geschichten erfinden ist nicht so mein Ding, deshalb anstatt „Münchhausen“ hier ein paar Zitate aus dem Buch „Achtsam Morden – Am Rande der Welt“ von Karsten Dusse zum nachdenken oder nur lesen:
- Jeder Mensch, der geboren ist, stirbt. Das ist unglaublich beruhigend. Anstatt uns jeden Tag mit der Frage zu belasten, wann wir sterben werden, könnten wir uns auch jeden Tag an der Frage erfreuen, wie wir an all den anderen Tagen l e b e n wollen.
- Smartphones unterscheiden sich nur geringfügig von Zigaretten. Gerade wenn Sie selbst Ihren eigenen Konsum eingeschränkt haben, weht der Konsum der anderen umso störender zu Ihnen herüber.
- Achtsamkeit ist der Schild. Nicht die Waffe. Sie ist der Bunker, nicht der Panzer.
- Wenn Sie in einem Problem in erster Linie eine Inspiration sehen, müssen Sie nicht mehr krampfhaft nach Lösungen grübeln. Lassen Sie die Lösungen sich finden. Meditieren Sie über die Inspiration und schauen Sie, was Sie an Ihrem Verhalten ändern können. Aus dem verkrampften Trio „Problem – Grübeln – Lösung“ wird so der entspannte Dreiklang „Inspiration – Meditation – Veränderung“.
- Der Weg zu sich selbst endet mit dem ersten Schritt. Sich selbst zu finden heißt, Neuland zu betreten.
- Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, der bereit ist, alles mit anderen zu teilen, und dem, der bereit ist, anderen alles mitzuteilen. Ersterer lässt die anderen an seinem Reichtum teilhaben. Letzterer an seiner Armut.
- Damit es endlich wieder aufwärtsgehen kann, muss es vorher erst einmal abwärtsgegangen sein.
- Fast jede Zeiteinteilung ist willkürlich, subjektiv und relativ. Es gibt deshalb nur ein einziges bedeutendes, objektives und absolutes Zeitmaß für Sie: Ihr Leben.
- Rückschritte sind der Anlauf, der Sie weiter springen lässt, als wenn Sie es aus dem Stand versuchen.
- Das Leben ist wie eine Wanderung. Es kommt am Ende nicht darauf an, wie lang die Strecke, sondern wie schön der Weg war.
Und ein letztes Zitat: „Manche Dinge sind darauf ausgelegt, dass sie erst mit Abstand betrachtet einen Sinn ergeben.“
Was hat man nun vom Lesen dieser Zitate? Um mit dem letzten zu antworten, manchmal dauert es, bis der Groschen fällt (oder auch nicht). Nicht jeder wird mit jedem Zitat etwas anfangen können, aber das ist mir dann auch egal…
Höhepunkt heute war für mich, im wahrsten Sinne, ein Teilstück auf meiner Radtour von Brixen nach Sarns und Albeins. Erst war ich am Wasserkraftwerk, von wo ich das Schloss Krankofl oberhalb des Hangs sehen konnte…
… und das Wasser der Rienz der Eisack entgegen rauschte.
Rund 605m hoch fuhr ich anschließend am Hang des Eisacktales entlang.
Mit Glück entkam ich auf dieser Tour dem Regen, war pünktlich wieder am WoMo, von wo aus es fußläufig zum gemeinsamen Mittagessen mit K + H zum Brückenwirt ging. H. unkte bereits auf dem Hinweg herum, nach dem Essen käme der Starkregen.
Im Biergarten alles weggeräumt, vor der Tür saßen drei „Handwerker“ mit Handy in den Händen beim Espresso. Innen keine Gäste, bis wir eintraten, gleichen Ecktisch „wie immer“. Bestellung ähnlich, nicht ganz „wie immer“.
„Wie immer“, auch während der Wartezeit Gefummel an den Handys, der Horror für jeden Internetjunkie: „kein Netz“. Auf Nachfrage gab der junge Mann im Service murmelnd etwas wie „draußen…., rot…, Vase..“ an. H. verstand „draußen“, wähnte sich sicher, dass das das Passwort fürs WLAN sei. Ich hingegen marschierte auf die hingewiesene Tür zu, verschlossen!
Wir hatten bei dem Verwirrspiel unserer Spaß, das Kennwort kam dann später von der Chefin.
Im einsetzenden Regen auf kürzestem Weg zum Hotel / WoMo zurück marschiert. H strahlte eine gewisse Unruhe aus, sorgte sich um die Fahrt Richtung Deutschland, die vielen Warnmeldungen verhießen nichts Gutes. Und die Besichtigung eines Autos stand an, Kauf „ja“ oder „nein“.
Wieder zurück am WoMo, kam die neue Espressomaschine zum Einsatz, ich war mittlerweile trainiert, Wasser wurde nur noch bis zur Unterkante des Sicherheitsventils eingefüllt, Ergebnis: kein Überlauf mehr. Zum Espresso fehlte allerdings der Kuchen, den hatte ich vergessen, zum Brot mitzukaufen. Ich half mir mit Halva mit Pistazie. Nach dem Öffnen ein kleiner Schreck, die Packung war fast leer, wie konnte das sein? Ich erinnerte mich an den Grillabend vor ein paar Tagen, wo ich aus der Packung löffelweise kredenzte, was in Dunkelheit offensichtlich sehr gut ankam.
Nun herrscht der angekündigte Dauerregen, Zeit für Blog schreiben oder handschriftliche Reisenotizen (Jola). Was wäre nur passiert, wenn sie sich die rechte Hand hätte eingipsen lassen müssen?
07.10.2024 Montag
Ein Tag ohne nennenswerte Höhepunkte, „verdaddelt“ würden andere ihn vielleicht umschreiben. Sparziergang bei Sonnenschein nach Brixen (Jola), ich nahm mein Rad mit. Fanden das Alte Schlachthaus gegen 12.15 Uhr, kehrten ein und aßen zu Mittag, das Tagesgericht, das mit einem grünen Salat vorweg, eine Flasche Brixener Wasser dazu und einem Espresso danach für 15 € als günstig bezeichnet werden durfte. Zumal die Röstkartoffel mit den eingestreuten Schinken- und Rindfleischschnipseln schmeckten.
Ein Spatz (gut versteckt zwischen Apfel und Brot) hatte sich ins Innere verirrt, was ihn nicht daran hinderte, auf den Tresen zu fliegen und sich am Brot zu laben….
In der Innenstadt war „Montag“, bedeutet, viele Geschäftsleute ließen ihre Läden zu, der überwiegende Rest machte, meist, bis 15 Uhr Pause. Die Frau fand trotzdem ein geöffnetes Modegeschäft, kaufte einen Umhang. Während Jola aussuchte, kaufte und bezahlte, da verzauberte eine Retriever in Kleinstformat sämtliche Besucher der Altmarktgasse, ich erfuhr vom Besitzer, dass er den Hund gerade zwei Tage sein Eigen nannte und dieser noch keinen Namen hatte. Er trottete an der Leine neben seinem neuen Herrchen her, schnupperte an allem, an dem er vorbeikam, blieb plötzlich einfach stehen, setzte sich. Ein Neuling, der die Welt mit jedem Schritt erkundete, das dauerte natürlich. Wirklich drollig!
Eisverkäufer hatten keine Pause, neu für mich war das, was auf dem Plakat stand….
Ich probierte ein Paar Schuhe, halbhoch, schnürsenkelfrei, an, Marke „Frau“, von der ich noch nie gehört hatte. Als der Verkäufer auf die Frage nach der Größe hörte, „47“, lachte er, wiederholte und gab preis, so was hätten sie wahrscheinlich nicht (auf Lager). Mit einem Paar „46“ wollte er mich beglücken, die waren leider viel zu eng.
Wir trafen das Paar mit dem Baby-Retriever wieder, der Hund, jetzt ohne Leine, stromerte von einem Menschen zum anderen, hörte nicht auf Herrchens rufen, „Wilma“. Der Namen war ihm offensichtlich zwischenzeitlich verliehenen worden, das Rufen beeindruckte ihn überhaupt nicht , er genoss in jugendlicher Unbekümmertheit die ungeteilte Aufmerksamkeit, die Krauleinheiten, die ihm zuteil wurden. Man hörte Stimmen, „den adoptiere ich sofort„. War das Jolas Stimme?
Wir landeten im Kutscherhof, ….
….man konnte draußen sitzen, wir merkten die Herbstsonne jedoch bald. Zeitung und Zeitschrift vertrieben die Zeit bis der Cappuccino kam. Nach Kaffeegenuss trennten sich unsere Wege, ich fuhr zum Campingplatz, Jola versuchte ihr Glück nach überstandener Mittagspause in den Großen Lauben neuerlich.
Wie mich mein Gefühl plötzlich täuschte, glaubte beim Losfahren, mein Hinterreifen hätte Luft verloren. Ohne Prüfung eilte ich zurück, stehend in die Pedale tretend, weil sitzend der Reifen plattgedrückt würde. Stehend Radfahren war äußerst anstrengend.
Am Campingplatz Test, doch keine Luft war aus dem Pneu entwichen.
Am Donnerstag geht es weiter nach Lana….
06.10.2024 Sonntag
Tatsächlich einmal ein Tag, wie man ihn aus vergangenen Jahren aus Südtirol kannte, blauer Himmel, Sonnenschein, wenn auch erst nachdem der Frühnebel sich verzog. Jola zog mit unseren Freunden los, auf die Plose sollte es gehen, ohne Fahrrad. Ich hatte bereits gestern einer Teilnahme eine Absage erteilt, Knie und Hüfte sollten geschont werden. Zu erwarten waren ohnehin keine großen Bergaktivitäten, und nur um oben die bekannten Ausblicke zum wiederholten Male zu genießen, tat der Verzicht nicht allzu weh.
Ich ordnete unterdessen Finanzen, bastelte am Blog-Outfit, fuhr zur Aquarena, musste dort feststellen, dass die Brixen-Card am Sonntag keine Gültigkeit besaß, sprich, es gab keinen freien Eintritt. Stattdessen blechte ich nach kurzer Überlegung 8,50 € für 1,5 Stunden. Vorteil des schönen Wetters heute, das Bad war relativ menschenleer, zwei Bahnen abgesperrt mit „langsam“ und „mittel“. Immerhin 750 m (30 Bahnen) schaffte ich nach längerem Verzicht aufs Schwimmen.
Auf dem Strudel-Markt kaufte ich ein Brot, hierher hatte das sonnige Wetter Genusssüchtige in Scharen gelockt.
Ich radelte danach ganz entspannt an der Eisack den Radweg hinter dem Industriegebiet entlang, neues Terrain entdeckt, mit Aussicht auf die Berge…
…..Nach ca. 7 km auf der anderen Uferseite zurück Richtung Brixen gefahren, fiel mir beim Ortsschild Milland diese leicht dem Verfall anheimgefallene Villa auf….
Wie auf der gesamten Strecke bisher, so rauschte auch hier die Eisack brav in ihrem Bett durchs Tal….
Jola meldete sich von der Plose zurück, bis zur Ankunft dauerte es allerdings etwas länger. Ich durfte mit der Vorbereitung für den Grillabend beginnen, sprich, Fleisch aus dem Gefrierfach nehmen. Gegen 18 Uhr brutzelten Würstchen, Bauchfleisch etc. auf dem Rost. Trotz kühler Witterung hielten wir bis ca. 20.45 Uhr durch, Toffie und Halva versüßten den Nachgeschmack von Grillfleisch, Senf und Ketchup.
05.10.2024 Samstag
Frühes Aufstehen war angesagt, 20 Minuten nach 7 Uhr gefrühstückt. Treffen mit Freunden an der Bushaltestelle war für kurz vor 9 Uhr verabredet. Der Bus kam nicht 8.56 Uhr, man hatte uns gestern an der Rezeption des Hotels eine Auskunft für die Abfahrten an Wochentagen gegeben, am Samstag ging’s erst 9.11 Uhr los, immerhin war der Bus pünktlich. Am Bahnhof wurde ein kleiner Spurt eingelegt, nur zur Sicherheit. 9.25 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung, wieder pünktlich, was man aus Deutschland seltener gewohnt war. An der nächsten Station wurde es richtig voll, Fahrgäste mussten stehen, zu ihnen gehörten auch einige Wanderer. Neben mir ein dunkelhäutiger Mann, starrte die ganze Zeit auf sein Display, ich schielte hinüber, arabische Schriftzeichen, darunter lateinische Schrift einer Sprache die mir fremd war, dann englisch. Ein religiöser Text; der „Lord“ sagte….. Hoffentlich kein Eiferer! Eine längere Tunnelfahrt, kein Internet.
In Bozen angekommen, Fußmarsch durch die Lauben bis zum Denkmal „18 – 45“, links davon fing bereits der Wochenmarkt an, zuerst die Leder- und Kleidungsständer, später Lebensmittel. Wir gingen getrennte Wege, zu Viert machte es in dem Gewühl keinen Sinn.
Es wurde gestöbert, Details sind nicht relevant. Ermüdendes Gebummel, Treffen am Ausgangspunkt um 11.30 Uhr. Im Gepäck bei mir ein bisschen Käse, eine Wurst, Vinschgauer und ein Glas Honig. Auf dem Grün vor dem Denkmal kam Musikalisches zu Gehör. Ich schaute vorbei, ein Duo, sie sang mit viel Verve gerade etwas von Paolo Conte, leider in italienisch….
Pausierten dann zusammen in einer Bar unmittelbar am Talfer-Radweg. Frischer Apfelsaft und Kaffee, Essen gab’s nur Snacks, das Angebot dazu an den Säulen war bebildert, allerdings ohne Preisangaben. Unseren Freunden knöpfte der leicht gelbhäutige Servicemitarbeiter 4,50 € für ein Glas Saft ab. Beim Verlassen fanden wir einen Aufsteller, auf dem für den Apfelsaft 4 € ausgewiesen war. Es wurde auf eine Rückerstattung großzügig verzichtet.
Marschierten am Museum für Zeitgenössische Kunst vorbei in die Innenstadt, mich trieb es zu unserer beliebten Osteria Kerner, was auf weniger Gegenliebe stieß. Alternativen wurden gesucht, ich empfahl dann Forst Bräu, aus anderen Städten in Südtirol bereits „validiert“ und für gut befunden. Am Ende waren alle zufrieden.
Wir verabredeten danach ein neues Treffen bei „Monika„, schlenderten bis dahin getrennt durch Bozen. Bei Golden Point entdeckte ich diese bebeinten Türgriffe ….
Auf dem Marktplatz eine Sportveranstaltung, Kinder und Jugendliche rannten, nach Altersklassen getrennt, auf einer künstlich angelegten 50m-Bahn um die Wette. Wie’s bei den Kleinen so ist, mit großem Enthusiasmus.
Bei „Konditorei Monika“ ergatterten wir kurzfristig erfolgreich einen Tisch im Außenbereich, wie sich bald herausstellte, mit Lärmbelästigung durch einen ältlichen Straßenmusiker, der auf seiner Zither zupfte und dazu Heimatlieder und anderes sang. Den Kleinsten hat’s gefallen, uns weniger.
Um 17 Uhr ging’s heim, gerätselt wurde, ob die App oder die Anzeige im Bahnhof recht hatte, an welchem Gleis der Zug abfahren würde. Wir entschieden uns für die Anzeigetafel. Halbe Stunde auf dem Bahnsteig gewartet, Zug war pünktlich und kam minutengenau in Brixen an. Auf dem Weg zur Bushaltestelle…..
Einen Bus erwischt, der uns bis zum Hospital mitnahm, wo ich mit Jola ausstieg, die Nachbehandlung der Hand stand an. Leider war der Service hier im Krankenhaus weniger zufriedenstellend.
Ich spazierte um 19 Uhr allein vorweg zum WoMo, Abendbrot vorbereiten. Jola kam leicht genervt gegen 20.20 Uhr an.
04.10.2024 Freitag
Wie wir später von diversen Einheimischen erfuhren bzw. aufschnappten, der sonnige Herbst sei übersprungen und hätte spontan die Winterzeit eingeläutet. Kleidungstechnisch konnten wir dem nicht widersprechen.
Auf dem Campingplatz suchten Nachbarn unsere Nähe, sie rückten mit ihrem VW-Bus auf Hörweite an unser WoMo heran, bedingt dadurch, dass sie sich mit zwei Mobilen auf einem Platz ansiedelten. Der moderne Alessi-Kessel war durchs Fenster auf der mobilen Induktionsplatte deutlich zu erkennen.
Das Pläne schmieden unserer Vierer-Bande für den Tag ähnelte einem Wechselbad der Gefühle, am Ende war für 11 Uhr ein Treffen vereinbart, Fußmarsch zum Brückenwirt in der Nähe des Neustifts gelegen. Dort ein Besuch in der Vinothek, ein Blick in die Turm-Galerie der Engelsburg, wo eine neue Ausstellung gezeigt wurde, die mich allerdings weniger ansprach. Suchte nach Motiven,….
….. für heiße Tage eine Wasserzapfstelle vor dem Hintergrund moderner Skulpturen und Architektur.
Beim Brückenwirt ließ man uns gegen 12 Uhr als erste Gäste freie Platzwahl, wir wählten den Ecktisch schräg gegenüber der Theke. Letztes Jahr saßen wir in etwa zur gleichen Zeit draußen im Garten und schwitzten, so resümierte K. Ich beobachtete, dass man klare Bouillon mit Nudeleinlage sowohl ohne Zuhilfenahme einer Gabel als auch mit nachträglich georderter essen kann. Der Vernatsch im Glas, etwas oberhalb der 0,1 Liter Marke geschenkt, zu meinen Chef-Makkaroni, war trinkbar. Ich fuhr mit dem Rad zurück, die glorreichen Drei wählten den Fußmarsch.
Die Mittagspause verschlief ich, warum , weiß ich ehrlicherweise nicht. Jedenfalls wollte man zum Brotmarkt in Brixen, mit dem Bus, kostenlos mit der Brixen-Card. Wegen Regen verweigerte ich mich, blieb am WoMo, schraubte an und reparierte marode Türen.
Nach Wetterbesserung schwang ich mich aufs Rad und fuhr die knapp 3 Kilometer ins Zentrum von Brixen zum Domplatz. Der Brot- und Strudelmarkt wesentlich verwaister als im Vorjahr, Regenschirme dominierten den größten Teil, das Personal an den einzelnen Ständen in Winterkleidung, wenn nicht, sich steppend erwärmend und auf Kundschaft wartend. In der Mitte die traditionellen Dreschflegel, die etwas gelangweilt ihrer Show-Einlage nachgingen und für ein paar Minuten immer auf die selben Strohhalme rhythmisch eindroschen. Wir fanden zusammen bei Kompatscher, einem Händler mit Bildern und Rahmen.
Ich lichtete im Domherrenhof die Frauenkirche im Ausschnitt ab…
Nachdem H + K sich Rahmen für zwei kleine Aquarelle ausgesucht hatten, marschierten wir über den Brotmarkt. Wir sahen viel leckeres Brot, doch unseres im WoMo aus Wiesing schmeckte so gut, wir verschoben den Zukauf auf einen anderen Tag des Festes. Es blieben Fotos von…
….. Angebot und Nahrung vorbereiten.
Bummel durch die Gassen, Schutzhaube für Rucksack, knielange Weste, teure Cordhose wurden gesucht, nicht alles gefunden, nur ein Teil gekauft.
Abflug zum Hotel / Campingplatz.
Später Treffen in der Hotelbar im Löwenhof. Wieder einmal Servicekräfte mit zu bemängelnden Qualitätsmerkmalen. Wer regte sich am meisten auf? Ich nicht.
Allerdings weiß ich jetzt alles über die Apple-Watch!
Morgen soll’s zum Markt in Bozen gehen.
03.10.2024 Donnerstag
Relativ zeitig (09.15 Uhr) brachen wir die Zelte in Wiesing ab, bedauerten, dass wir die vorzüglichen Angebote der Gegend um den Achensee nicht haben wahrnehmen können; verließen die gepflegten Sanitäranlagen, in der Hoffnung, anderswo ähnliche vorzufinden.
In Wiesing beim Dorfbäcker Pflaumenkuchen für das Nachmittagstreffen mit unseren Freunden besorgt und im Nachbarort Jenbach, leider zu früh und zu teuer (1,539 €), getankt.
Dann ging’s mautfrei auf die B 171 nach Innsbruck, Schwaz, Wattens, Hall waren die größeren Orte, in denen es etwas schleppender voranging, ansonsten rollten wir gemächlich dahin. Leider war dann ab Innsbruck auf der A 13 Brennerautobahn es mit dem zügigen Fortkommen schnell vorbei, baustellenbedingt staute sich der deutsche Feiertagsverkehr rasch und wurde zu einem zähen Dahingleiten im nervenaufreibenden Schneckentempo. Die 11 € Maut empfand ich als „Frechheit“.
Zudem blieb ein LKW ausgerechnet auf einer Brücke mit Baustelle mitten auf der rechten Spur liegen. Für 117 km benötigten ich exakt 4 Stunden, dann stand ich im Regen auf dem Campingplatz Hotel Löwenhof in Brixen.
Der Platz Nr. 35 aus dem Vorjahr, Front nach vorn und nach hinten, kein Sat-Empfang, Nebenplatz probiert, ebenfalls erfolglos, wieder zurück, dann eine Strahlenlücke für die Schüssel gefunden. Die Schieflage des WoMo werde ich bei besserem Wetter zu beseitigen versuchen.
Jola ging eine Suppe essen, ich installierte die Leitungen, kein Strom. Egal welchen Stecker ich bewegte, auswechselte, das Licht an der Steckerleiste leuchtete nicht. Schloss den Föhn an die Kabeltrommel an, Fehlersuche. Strom war da. Ich hätte meine zwischenzeitlich nassen Haare föhnen können, suchte jedoch die Fehlerquelle weiter. Tauschte ein Anschlusskabel am Verteilerkasten aus, negativ. Gefühlt hatte ich jetzt bereits einen 5.000m Lauf absolviert.
Letzte Möglichkeit, der Sicherungskasten im WoMo in der Heckgarage. Und siehe da, der FI-Schalter war auf „aus“. Aber warum sprang die Sicherung heraus und wann? Nun, Ursache gefunden, Symptom beseitigt.
Teepause, Stress abbauen!
Nicht allzu lange, denn Kaffeebesuch hatte sich für ca. 16 Uhr angekündigt, der Pflaumenkuchen wollte verspeist werden. Kuschelig wurde es zu viert im WoMo. Nur die Pläne für die nächsten Tage wollten nicht so recht gelingen, das Wetter spielte uns dieses Jahr einen unverhofften Streich.
Wochenmarktbesuch in Meran mit langer Anfahrt, inakzeptabel, das MMM bei Bruneck erkunden, ungewiss die Wettersituation auf 2.000 Höhenmetern. Entscheidung wurde auf morgen vertagt.