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Südtirol Tag 11

08.10.2022 Samstag

Schlag 8 Uhr wachte ich auf, es sollte heute geschwommen werden. In der Arena in Brixen. Geöffnet würde dort um 9 Uhr. Zeit für einen Happen, ich hatte mir gestern bei MPREIS Weetabix gekauft, davon bröselte ich mir zwei in ein Schälchen, gab etwas Hafermilch und eine Prise Zucker hinzu. Wird schnell unansehnlich, wenn sich der Brocken unter Einfluss von Flüssigkeit auflöst. Ich löffelte den Brei und hoffte auf ausreichend Kalorien fürs Schwimmen, 1.000m = 40 Bahnen.

Frisch war es gegen 9 Uhr noch, obwohl die Sonne schon schien. Auf dem abgeernteten Maisfeld gleich hinter der Brücke über die Eissack verdampfte durch die Sonneneinstrahlung Feuchtigkeit und waberte mystisch über den Acker. An der Arena angekommen, sicherten wir unsere Räder wieder an den Ständern vor der Schwimmhalle. Wollten die Akkus ausrasten und mitnehmen. Ich stellte fest, just als ich mein Schloss in die Sicherung einklinken ließ, dass ich meinen Schlüssel nicht dabei hatte. Ruhte vermutlich im WoMo und wartete auf seinen Einsatz, ha, ha, ha… Und Ärger kroch langsam hoch. Aber erst einmal gingen wir Schwimmen. Ob es am vergessenen Schlüssel lag oder an den Weetabix, ich fühlte mich im Wasser wie eine bleierne Ente. Im Wasser dann noch am Ende der Bahn plötzlich Land unter den Füßen zu spüren, der Boden schien angehoben worden zu sein. Nach 20 Bahnen wollte ich bereits „aufgeben“, der Ehrgeiz zwang mich weiter zu schwimmen. Ich ließ mir von Jola die Brixen-Card aushändigen, wollte mit dem Bus nach Vahrn zum Campingplatz fahren. An der Kasse gab man mir Auskunft, wo der Bus abfahren würde. Ich fand die Haltestelle, las 10.09 Uhr und 10.43 Uhr, der 9er war gerade weg. Zeit, mir also bei Pupp ein zweites Frühstück zu besorgen, ein Kipferl mit Pistazien, locker 2,60 € dafür bezahlt. Hohe Preise scheute man hier scheinbar nicht, der Außenbereich mit gut gelaunten Menschen gefüllt. Nutzte die Zeit, um dem Bus zur vorherigen Haltestelle entgegen zu gehen. Dabei den Kipferl verspeist, war das Geld wert, sehr lecker. Wieder warten; da hier kein Fahrplan aushing, dachte ich so bei mir, besser zur alten Haltestelle zurück dackeln. In der Fußgängerzone schon diverse Menschen auf Einkaufsbummel. An der Haltestelle zweiten Blick auf den Fahrplan als es 10.43 Uhr vorbei war. In verblasster roter Schrift stand da, nicht montags und samstags. Na prima, also doch Fußmarsch zum Campingplatz. Halbe Stunde, dann war ich am WoMo, der Schlüssel lag in der Ablage. Zur Busstation am Hotel, wieder marschierte ich zwei Stationen weiter, der Bus brachte mich dann in die Romstraße. Telefonierte mit Jola und kündigte meine Ankunft an. Auf dem Wochenmarktplatz ein paar Stände mit Obst und Gemüse und ein größeres zeltähnliches Gebilde unter dem viele geschäftige Hände aus Mehl Teig herstellten, kneteten, mit einem Topfdeckel ausschnitten, dann die runden Dinger mit grüne Masse füllten und danach in einer Fritteuse erhitzten. Musste schmecken, denn die Schlange erstreckte sich bis zwischen die Sitzbänke. Jola saß auf einem Stein, las die Landlust und war vom Shoppen zurück. Ich schlug vor, diese heißen Dinger zu probieren. Also zurück, mit den Rädern, zur Romstraße. Angestellt, die Schlange war nunmehr nicht so lang, je Krapfen 4 €, mit Spinat waren die „Kräftigen“ gefüllt. Dazu zwei Glas Wein (rot/weiß). Etwas umständlich zu essen, Messer und Gabel gab es nicht. Weil die Dinger schmeckten, ließen wir uns die „Süßen“ natürlich nicht entgehen. Wir bekamen nachbarschaftlichen Besuch, Familie mit Baby, dem Stückchen vom Krapfen von der Mutter eingeschoben wurden. Dann Gitarrenklang und dazu schrecklich schräger Gesang an einem der Nebentische.

Aus einem leicht erröteten Gesicht erklangen musikalische Gassenhauer, allerdings kaum zu verstehen. Später tauchte der Mann auch an unserem Tisch auf, stellte sich bei den Kindern mit „Alfred“ per Handschlag vor und trällerte ein Lied, hob die Gitarre hinter den Kopf und spielte wie einst Jimmy Hendrix, allerdings nicht so virtuos.

Noch ein bisschen durch Brixen geradelt, in der Regensburger Allee sammelte Jola im Info-Point Material für H. und K. Gegenüber die Villa Adele, kein eigenes Foto gemacht. Fremdbild:

Villa Adele

Dafür eins am Hofburgplatz oder in dessen Nähe.

Abfahrt Richtung Campingplatz. Dort trafen wir auf H. und K., die gerade aus Nürnberg angekommen waren. Nachmittags gemeinsames Beisammensein auf der Terrasse des Hotels, wobei wir mit der Servicekraft etwas „Pech“ hatten. Die bekannte Südtiroler Freundlichkeit verbarg der jungen Mann auf brillante Art und Weise. Gläser und Bierdeckel flogen fast auf den Tisch, H. wollte gleich eine negative Bewertung loswerden. Wir beratschlagten, was gemeinsam zu unternehmen sei, Jola hatte gute Vorarbeit geleistet und diverse Vorschläge unterbreitet. Morgen geht’s zum Törggelen, Montag zum Golf und Dienstag auf die Plose, so der Plan.

Day is done!