22.06.2022 Mittwoch
Sommer sollen wir jetzt haben, nun gut, immerhin herrschte ein mildes Klima vor. Jola beglückte mich nach dem Aufstehen mit ihren Plänen, die da lauteten, erst einmal nach Gjøvik, dann am nächsten Tag nach Lillehammer.
Der Beginn des Weges war vom gestrigen Spaziergang bekannt. An der Baustelle an der Brücke vorbei, und schon begann die Auffahrt, stetiges Strampeln gegen die Schwerkraft, mal seichte Anstiege, mal so steil, dass ich in den Sport-Modus umschalten musste. Jola nannte die Aussichten „atemberaubend“, was nicht nur auf die Aussicht zutraf, sondern auch auf die Kondition. Gefühlt, empfand ich mich schon wieder auf der Höhe von Geilo, besiedelt auf Anhöhen in Flecken mit wenigen Häusern, alle adrett gestaltet und mit gepflegten Vorgärten. Wie das hier wohl im Winter zu leben ist?
Kurve um Kurve und hinter vielen ging es noch ein Stück weiter nach oben auf über 415 Höhenmeter. Nach mehr als 5 Kilometern dann endlich erste Neigungen der Straße. Nun waren wieder die Bremsen gefragt. Rasant gelangten wir an den Rand von Gjøvik, wo ein neuer Radweg oberhalb der Hauptverkehrsader nach Lillehammer angelegt worden war, auf dem es sich gut bis ins Zentrum fahren ließ. Jernebategatan, den Straßennamen hatte ich mir gemerkt, hier musste die Info für Touristen sein. Gefunden, direkt am Bahnhof und gegenüber dem gleichnamigen Park. Jola brachte einen Stadtplan und die Information mit, der Raddampfer sei defekt und erst in zwei Wochen wieder im Einsatz. Ein Rundweg für die Touristen war ausgeschildert, wir entdeckten einen holländisches Käsestand, im Aufbau befindlich. In der Fußgängerzone Fähnchen zwischen den Häusern gespannt. Am Wochenende ein Musikfestival und Mitternachtsshoppen. Die Glasbläserei (blaues Glas) fanden wir nicht, den Laden mit der viel gepriesenen Schokolade ja, aber wir zollten ihm nicht das gebührende Interesse. Die Fußgängerzone gerade im Begriff des Aufwachens, aus diversen Lautsprechern beschallte uns ununterbrochen Musik.
Die Eishalle (Fjellhall), dahin zog es mich als nächstes. 20 Kronen Eintritt je Person kassierte eine gelangweilt wirkende Jugendliche. Scheinbar kein Publikumsmagnet diese Sehenswürdigkeit. Was erwartete uns hier in den Katakomben?
Unglaublich, in Stein gehauen eine Veranstaltungshalle, Schweden gewann hier 1994 bei den Olympischen Winterspielen die Goldmedaille im Eishockey. Der Rundgang im Alleingang, weil einzige Besucher. Toiletten, Garderobe, Schaltzentrale etc. alles vorhanden. Größere Granitplatten zierten den Außenbereich der Tribune, meist waren es frühhistorische Nachbildungen von Zeichnungen, die unsere Vorfahren in den Fels gehauen hatten.
Abgang aus der Halle.
Schutztüren, vielleicht auch für Notfälle wie Krieg oder sonstige Unbill der Natur oder von Menschen gemacht.
Auf der Suche nach der Glasfabrik fanden wir das Rathaus mit Bibliothek, wo Jola einmal verschwand. Im hinteren Teil der Garten mit dem historischen Teil einer frühzeitlichen Arbeiterwohnstatt, Museum, Café und Veranstaltungshalle. Das Café mit Mobiliar aus vergangener Zeit eingerichtet, kommodig würde man dazu sagen. Eine größere Besuchsgruppe installierte sich gerade an Tischen und in Sesseln.
Am Tresen eine Schlange, wollten Waffeln oder Snacks, die Bedienung leicht überfordert. Jola bestellte zwei Waffeln, Kaffee dazu. Blaubeermarmelade und Schmand zur Selbstbedienung auf einer Anrichte im Nebenraum. Rundgang in der Anlage. Außer diesen ehemaligen Ursprungsgebäuden sah man in Gjøvik ein Sammelsurium von baulicher Architektonik. Jola kaufte Milch und Eier. Fuhren zum „Strand“, dort ein Stellplatz für Wohnmobile in der Marina. Kein Strom, kein Klo, kostete scheinbar dafür nix.
Zurück am Wasser zur Info, Jola gab den Stadtplan ab. Wir traten die Rückfahrt an. Strampeln, strampeln…. Ohne kämen wir nicht wieder auf die Anhöhe von über 400 Metern und den Genuss der Abfahrt. Am WoMo beschlossen wir, die Küche des Platzbetreibers in Anspruch zu nehmen. Jola briet die Spiegeleier nebst Zutaten, ich organisierte vom Kiosk auf dem Gelände zwei Portionen Pommes.
Danach relaxen angesagt. Jola las, ich las, ich putzte das WoMo, es glänzte zumindest einseitig wieder in weiß.
Morgen wollen wir weiter nach Lillehammer.
23.06.2022 Donnerstag
Alles paletti, um 9 Uhr standen wir abfahrbereit an der Anmeldung, Jola bezahlte, bedankte sich artig.
Die Fahrt verlief ereignislos, die Strecke war gut zu fahren, kaum Verkehr, ohnehin die Straße durch einen Metallzaun gegen Überholmanöver gesichert, tuckerte ich mit knapp 80 km/h die rund 27 Km bis Lillehammer am See dahin. Auch der Campingplatz war schnell gefunden, lag, wie beschrieben, direkt am See. Platz 99 durften wir belegen. Jola hatte gleich für zwei Tage gebucht. Ein geteertes Feld mit großem Stück Rasen davor. Noch war der Blick frei auf den See, später rückte ein WoMo mit „Rostocker Kennzeichen“ ins Blickfeld. Ideal fanden wir den Standort, stadtnah, zum Maihaugen auch nicht allzu weit, auf dem Gelände von Maihaugen sollte heute ab 18 Uhr das Sankthans (Mittersommerfest) stattfinden.
Insofern war Maihaugen auch unser erstes Ziel.
Schnell verließen wir die flache Uferstraße Dampsagvegen, mussten auf bergigen Asphalt wechseln, der uns für die unverhoffte Strampelei mit hübschen Ausblicken auf See und Radfahrerbrücke belohnte.
Der Weg führte uns jedoch ins Zentrum, was in der Gegend, wo wir uns befanden, einen schnuckeligen Eindruck auf uns machte. Bedauerlich der enorm steile Anstieg, in der Stadt, als auch weiter hinauf zum Freilichtmuseum. Zwischenstopp in der Fußgängerzone, Jola stürzte über einen Händler vor einem Geschäft, der verkaufte ganze Felle und Hausschuhe aus Fell. Preislich schienen die Puschen für sie als Schnäppchen durchzugehen, so musste ich auch ein Paar anprobieren, die dann anschließend gekauft wurden. Den Berg hinauf, schnaufend den richtigen Weg gesucht. Etwas umständlich gelangten wir zum modernen Besucherzentrum. Neben dem Freiluftmuseum beherbergte die Anlage das Olympia-Museum und ein Post-Museum.
Nachdem Jola einen Blick ins Innere geworfen hatte, beratschlagten wir, ob wir hineingehen oder erst einen Stadtrundgang machen sollten. Ich überzeugte mich selbst im Eingangsbereich, sah das Plakat von der Veranstaltung Sankthans, die eben heute stattfinden würde. Ich erfuhr von einer Mitarbeiterin, die Eintrittskarten würden den ganzen Tag gelten, also auch am Abend. Es was heiß geworden, heiß für hiesige Verhältnisse, da bot der Rundgang im Freilichtmuseum die bessere Alternative zum Stadtbummel. 180 Kronen pro Person, und dazu freier Eintritt im Olympia-Museum. Die beiden Paar Puschen verschwanden für die Zeit des Rundganges in einem Schließfach. Erwartungsvoll marschierten wir ins Freie und begaben uns auf Erkundungstour, wie Norweger früher gelebt hatten.
Unter dem Motto „Wer Großes erreichen will, muss die Kunst des Wartens erlernen“ begann der Zahnarzt Anders Sandvig 1887 mit der mühseligen Arbeit, Häuser und Gegenstände von Bauernhöfen aus dem Gudbrandsdal zu sammeln. Heute besteht die Sammlung aus mehr als 50.000 registrierten Gegenständen und über 200 Häusern, die alle ihre eigene Geschichte besitzen.
1904 fand das Museum an dieser Stelle seinen endgültigen Platz. Wir hier unseren später, als Sankthans stattfand, neben seinem Denkmal, um unsere Picknickstullen zu verspeisen.
Erstaunte mich zum wiederholten Male, was Menschen vor 300 bis 400 Jahren zuvor schon alles beherrschten, kannten und nutzten und wie lange Holzhäuser hielten. An oder in manchen Gebäuden standen in trachtenähnlicher Kleidung auskunftsgebende Mitarbeiter/innen bereit.
Auffällig war kurz nach Beginn des Rundganges die Stabkirche etwas oberhalb eines kleinen Sees, auf dem Erpel sich gegenseitig (ver)jagten. Die nähere Erkundung der Kirche verschoben wir auf später, eine Führung mit vielen Beteiligten beengte das Innere ziemlich. Wir bewegten uns in der Folge ausschließlich im „alten“ Teil. Gegen Ende des Rundganges erklärte uns ein Mitarbeiter in Englisch in einem der Häuser, die zu einem Dorf namens Bjørnstad gehörten, dass zu jedem Dorf damals ein Soldat gehörte. Norwegen war ständig im Krieg mit Schweden und / oder Dänemark, da mussten die Männer an die Waffen und ihr Hab und Gut bzw. das Land verteidigen. Winterhaus, Gefängnis, Lager- und Pfarrhaus und viele mehr, wobei das Pfarrhaus besonders durch eine gehobene Ausstattung auffiel. Nach der Beschreibung sollen in diesem Haus sogar Munch und Ibsen Gäste gewesen sein.
Und eine weitere Kirche, die eher jemanden privat zu gehören schien. Hier ein Teil der Kanzel, im Hintergrund der Altar. Ins Viertel der Neuzeit gingen wir nicht mehr.
Dafür warfen wir einen Blick ins Olympia-Museum. Viele Medaillen, Flaggen, Pokale, Kleidung, Videosequenzen von Eröffnungsfeiern. An einem Stand durfte man simulierten Biathlon betreiben. Mit den Füßen trampeln, dann lief auf dem Bildschirm ein Fußpaar einen Parcours, dann der Schießstand, mit einem Holzgewehr durfte man auf die fünf schwarzen Ringe schießen. Per Fernübertragung erfolgten die Schüsse. Ich traf 3 von 5 Ringen.
Genug gesehen, an den Schließfächern standen schick gekleidete Menschen mit Plastiksektgläsern in den Händen (darin war Apfelsaft) und warteten auf den Beginn eines Vortrages über Coubertin.
An der Kasse größeres Gedränge einer deutschen Reisegruppe, die ins Restaurant wollte und die Auflage erhielten, Masken zu tragen. An der Kasse immer noch eine der wenigen skandinavisch aussehenden jungen Frau, hübsch und blond, die Masken verteilte, an die, die keine dabei hatten. Jola zeigte mir später Briefmarken, auf denen ebenfalls eine blonde „Lorelei“ abgebildet war. Diese hätte sicher auf der Marke auch eine gute Figur gemacht.
Nun in die Fußgängerzone, nach einem Restaurant schauen, „Egon“ hatte Jola im Vorfeld als gut und günstig eruiert. Bei der Suche stießen wir auf das Brauereigelände, das jetzt zwar noch eine Art Privatbrauerei mit Museum und Restaurant beherbergte, ansonsten neu erfunden, ein Quartier für Start-Up-Unternehmen sein sollte. Idyllisch lagen etliche Lokale am Fluss Mesna, saßen Menschen bei Kaffee und Kuchen oder spielten auf den Felsen am Wasser. Die Lillehammer Bäckerei bot in den Auslagen appetitliche Kuchen und Gebäck an, auch die Brote sahen ansprechend aus. Ein Elch ohne Kopf zierte eine Lokalwand, der schien sich ins Innere durchgefressen zu haben. „Egon“ ward jedoch noch nicht gefunden.
Das war um so erstaunlicher, als dass wir uns bereits in der Straße befanden. Gut besuchter Außenbereich bei Egon, auf dem uns ein Platz zugewiesen wurde. Speisekarten erhielten wir mit dem Hinweis, drinnen müsste bestellt werden. Wir entschieden uns für e i n e Pizza (30 cm) mit vier Sorten Käse. Ich gönnte mir ein Lager-Bier. Jola begnügte sich mit Wasser. Ob die Pizza nicht für zwei Personen zu wenig sei, wurde ich gefragt. Aber ich beließ es dabei. Ob’s an der geringen Bestellmenge gelegen hatte, egal, es dauerte und Jola wurde ungnädig, weil hungrig. Das Bier tat nach wenigen Schlucken seine Wirkung, Jola schöpfte etwas davon ab. Die Pizza kam nach gefühlter Stunde, tatsächlich war sie nicht besonders groß, essbar und im Endeffekt reichte es auch an so einem heißen Tag. Rückkehr danach zum Campingplatz und kurzes Sonnenbaden genossen.
Wir hatten uns vorgenommen, ein paar Stullen und Dosen Bier mitzunehmen. Ich erklärte mich für die Zubereitung zuständig. Käse und Wurst/Schinken mit Salatblatt wanderte auf drei Doppelscheiben Brot, zwei hartgekochte Eier gab’s dazu.
Gegen 18.30 Uhr erneute Anfahrt nach Maihaugen, auf leicht variiertem Wege. Menschen pilgerten bereits in größerer Anzahl in die gleiche Richtung, bestückt mit Klappstühlen und Versorgungstaschen. Auf dem Gelände noch mehr Menschen, entspanntes Flanieren, Schauen, Sitzen. Kinder durften auf Ponys reiten. Neben dem Rund ein Höhenbock, auf dem ein frisch geschälter Stamm lag.
Zwei Männer bearbeiteten ihn mit einer überdimensionierten Säge. Sieben Kerben zählte ich, also sieben Mal den Stamm von etlichen Metern Länge durchsägen, ein wahrlicher Kraftakt. Kurz nach dem Hau und Ruck Pause, Entspannung für die Schultergelenke.
Musik und Stände hörten / sahen wir bisher nicht. Menschen kamen und gingen, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Am See hörten wir eine Frau vom gegenüberliegenden Ufer auf einer Blockflöte spielen. Ich lotste uns in das Areal der „Neuzeit“. Jola hatte ihren „Blumenkranz“ schon länger wieder abgenommen und trug ihn am Handgelenk, andere Frauen sah man mit „Blumen im Haar“. Die Poststation, davor das Denkmal des Gründers von Maihaugen auf einem Platz mit Tischen und Stühlen. Es ward Zeit für ein Picknick, neben einem Wasserspender ein freier Tisch. Jola besorgte vom Bäcker Kuchen für den Nachtisch. Wollte ein Selfie machen, suchte nach einem geeigneten Platz, eine Frau beim Befüllen ihrer Wasserflaschen bot an, auf den Auslöser zu drücken.
Gut gespeist, danach telefonierte Jola längere Zeit mit Miriam, währenddessen besuchte ich das Postmuseum, gleich um die Ecke. Auf dem Weg knatterte ein Motorrad mit Beiwagen in Rot der Post vorbei. Ausstellung von Postkästen über die Jahrhunderte, Poststationen, Briefmarken.
Außen ein Neubau, Unterkunft für mehrere historische Postmobile, wo später auch das Motorrad seinen angestammten Platz wiederbekam. Zwischenzeitlich war die Zeit fortgeschritten, mehr Menschen orientierten sich mit Sack und Pack den Hügel hinauf, dem Schild mit der Aufschrift „Fissvossen» zustrebend. Ich marschierte vor, Jola beendete das Telefonat und folgte. Auf dem Weg Besichtigung eines modernen Wohnhauses, in etwa aus den 60er Jahren, folgerte ich aus dem im Wohnzimmer befindlichen Fernseher und des Küchenmobiliars.
Der Menschenandrang wuchs, der See kam in Sichtweite, gelegen umgeben von rasenbewachsenen Hügeln. In der Mitte des Sees eine kleine Insel, auf der aufgehäuft brennbares Material geschichtet stand. Drum herum ruderte ein Kanu. Wir suchten einen geeigneten Platz, warteten auf Musik oder Ansagen. Eine Bratwurstbuden überlaufen. Eine männliche Stimme erklang zu akustischer Musik, natürlich in norwegisch. Menschen klatschten Beifall, nicht besonders enthusiastisch. Pünktlich um 21 Uhr ruderte man auf die kleine Insel zu, ein Fackel entzündete Reisig und der Haufen begann zu lodern. Kaum brannte das Teil lichterloh, standen erste Menschen auf und verließen das Rund. Nicht ganz abgebrannt und der Auszug begann. Drei trachtenbewährte Menschen spielten auf einer Bühne Stücke nach denen Volkstanz getanzt werden konnte. Einige Paare schoben sich über den Grasboden. Merkwürdiges Feeling empfanden wir auf der Heimfahrt, irgendwie fehlte bei der Veranstaltung etwas. Trotzdem waren wir froh, dabei gewesen zu sein.
24.06.2022 Freitag
Wieder ein strahlender Sonnentag. Erkundung von Stadt und Umfeld. Blieben am Ufer, wollten uns den anderen Campingplatz ansehen. Stoppten bei einem Fitnessgeräteparcours, machten einige Übungen. Am Ende waren wir zu weit gefahren, den Campingplatz fanden wir, lag etwas oberhalb, mit hübschen Blick auf den See. In die Stadt, nein erst zum Olympiagelände. Wieder Anstiege bewältigt. Eishallen, in einer spielten Kids engagiert ein Spiel, sah erstmals Live ein erzieltes Eishockeytor. Dann noch ein Stück den Berg hinauf zur Sprungschanze. Stellplatz für WoMos, ohne jeglichen Komfort. Die Anlage aus der Nähe imposant.
Machten Fotos von der Halterung fürs olympische Feuer. Sommerspringen erlebten wir, segelten durch die Lüfte.
Später Essen bei dem Pfannkuchenhaus. Kurzes Warten auf einen freien Platz im Außenbereich. Längeres Warten auf die Mahlzeit.
Bummel durch die Fußgängerzone, Jagd nach einem T-Shirt, Jola hatte seit einiger Zeit entdeckt, dass ich mit meinem Schlaf-T-Shirt unterwegs war. Hob Geld ab, 3.000 Kronen, Bargeld war nach dem Kauf von Brot und Kuchen bei der Lillehammer Bäckerei ausgegangen.
Heimfahrt, mit Unterbrechung, weil wir die Fußgängerbrücke wenigsten einmal befahren wollten. Wahrscheinlich wurde sie für den Wintersport umgewidmet, als Loipe. Abstecher zum Yachthafen.
Am WoMo, Schutz vor der Sonne gesucht. Kaffee zum Kuchen, der wie Gewürzkuchen schmeckte.
Sonnenstrahlen für eher sonst verdeckte Körperteile zugelassen. Jola kam mit einer dunkelblauen Shorts für sich vom Einkauf zurück. Pläne für die nächsten Tage geschmiedet. Oslo sollte es werden. Wenn Wetteraussichten sich besserten, wollten wir doch noch an die Westküste rüber fahren.
29.06.2022 Mittwoch
Die erfreulichen Wetteraussichten für die nächsten 2 – 3 Tage beflügelten uns, früh aufzustehen. Jola hangelte sich schon gegen 05.30 Uhr aus dem Bett, mich hielt es bis gegen 7 Uhr in den Federn. Sonnenaufgang, mystische Wolken über dem See, so berichtete Jola. Schon gegen 08.30 Uhr reisten wir weiter. Zunächst fast allein auf der Straße, brachte entspanntes Fahren mit sich. Odda sollte nach Jolas Recherche nicht mehr allzu weit (<40 km) weg sein, sodass ein Stopp mit Rundgang eingeplant war.
Innerhalb von rund 40 Kilometern stiegen wir von gut 570 Höhenmetern auf 1.050 Höhenmetern hinauf, links eine Zeitlang der Stå-vatn, ein riesiger See. Jola wünschte einen Halt in dieser bizarren Landschaft. Schneebedeckte Berge, die sich in der glatten Oberfläche des Sees spiegelten. Manchmal ging es ein Stück abwärts, um kurz darauf dann wieder hinauf zu führen, einmal sogar bis auf 1.150 m. Gut kamen wir bisher voran, doch nur rund 5 Minuten danach eine Baustelle mit händisch regulierter Verkehrsführung. Eine Schlange hatte sich vor einem Tunnel gebildet, Bauarbeiten im Tunnel, deshalb eine provisorische Straßenführung außen herum, die jeweils nur in eine Richtung befahrbar war. Die Strecke war etliche Kilometer lang, darum die lange Wartezeit. Ein Leitfahrzeug fuhr vorweg, Kolonnenfahrt war angesagt. Unterwegs bremste die Kolonne für einige Augenblicke ein Teil einer Schafherde aus, die spazierte quer am Straßenrand.
Aber von Odda noch lange nichts in Sicht. Es wurden dann auch insgesamt 138 km, bis wir diesen Ort erreichten und ich mindestens durch 8 mehr oder wenige lange Tunnel gefahren war. Am Campingplatz / Stellplatz kurz geparkt, Beine vertreten, Jola befand den Ort nicht als lohnenswerte Sehenswürdigkeit, so setzten wir die Fahrt fort. Nun immer der E 41 gefolgt, wieder Tunnel, jetzt aber die Straße verbunden mit einer oft schmalen Breite. Ausweichmanöver waren bald an der Tagesordnung.
Einmal plötzlich Nieselregen, die Scheibe besprenkelt, dann Wasserrauschen, ein mächtiger Wasserfall entließ schäumende Kubikmeter Gischt, die sich unter der Fahrbahn in ein felsiges Flussbett ergoss.
Zum Glück folgte ich danach auf fast der gesamten Strecke einem LKW, den ich als Vorhut fahren ließ bzw. als Maßstab für die Notwendigkeit von Ausweichmanövern heranzog. Funktionierte prima, allerdings nur bis kurz vor dem Ziel, dort trafen Reisebus und LKW an einer engen Stelle aufeinander, keiner wollte zunächst weichen. Busfahrer setzte dann zurück, bis der Lkw sich vorbeischlängeln konnte.
Campingplatz Kinsarvik auf einer Anhöhe, Platz 66 mit Fjordblick und Bergansicht. Wolkenfreier Himmel, Sonne satt.
Marschierten in den Spar, kauften Lebensmittel, u.a. gegrillte Hähnchenkeulen.
Nachmittags Fahrt mit den Rädern zu den Wasserfällen, wobei wir es nur zu dem ersten schafften.
Gesamte Strecke der letzten beiden Tage.
Jola früh ins Bett, ich hielt bis Mitternacht durch und machte bei einem Austritt dieses Foto:
30.06.2022 Donnerstag
Jolas Vorstellung vom heutigen Tagesablauf war durch die Abfahrt der Fähre nach Utne determiniert. Sie stand deshalb schon vor 7 Uhr auf. Schatten noch über dem Campingplatz, die Sonne erhellte vorerst nur die Kuppen der Berge drumherum. Erste Strahlen schienen durchs WoMo, da waren wir mit dem Frühstück gerade fertig. 8.15 Uhr radelten wir zum Anleger. Einzige Leute mit Rädern, einige wenige Autos, die mitwollten. Im Passagierraum saßen zwei in Arbeitskleidung gehüllte Männer, aßen (vielleicht ihr Frühstück), ein Pärchen, mit Auto und Kajak auf dem Dach, ein paar Einheimische. 30 Minuten dauerte die Überfahrt.
Utne mit seinen rund 500 Einwohnern schmiegte sich an den Hang, auffälligste Gebäude waren das Hotel und die Kirche, daneben beherbergte der Ort ein Museum, gelegen auf einer Anhöhe.
Das historische Utne Hotel ist von 1722 und wurde seitdem durchgehend betrieben. Es hat nur 17 Zimmer, alle mit charmanter, historischer und individueller Einrichtung. Das Hotel ist Norwegens ältestes denkmalgeschütztes Holzhotel, das seit 300 Jahren ununterbrochen in Betrieb ist. Angefangen hat alles 1722, damals als Gasthof mit Herd, Küche, Flur und einem Schlafzimmer.
Aufs Rad geschwungen und los ging die Tour mit für mich unbekanntem Verlauf. Unfreiwillig besuchten wir gleich nach dem Start das Hardanger Folketmuseum, bzw. den Vorplatz, hier ging es jedenfalls für uns nicht weiter. Umkehr und auf die 550, die sofort bergauf führte, also ordentlich in die Pedale getreten. Im weiteren Verlauf viel Fjord, viel bewaldete Berghügel, mal bessere, mal schlechterer Straßenbelag. In der Ferne für mich namenlose Berge, auf denen vereinzelt im oberen Bereich Schnee lag. Nach ungefähr 30 Minuten ein Stopp bei einer Info-Tafel und Pausenbank mit Blick auf den Hardangerfjord.
Einen Kilometer weiter in herrlicher Lage der Campingplatz Lothe, einfach, aber mit Badestrand und eben, dem schönen Ausblick auf den Fjord.
Ein paar Ortschaften durchfahren, Namen bereits wieder vergessen. Nach gut einer Stunde veränderte sich die landwirtschaftliche Nutzung, mehr und mehr Apfelbäume in Reih und Glied an den Hängen, später im Wechsel mit Kirschbäumen. Professionelle Handhabung, Plastikplanen im Halbrund halfen wahrscheinlich, mehr Sonnenwärme zu bündeln und das Wachstum zu beschleunigen.
Ab und an ein hübsches Haus mit gepflegtem Vorgarten, vor einigen kleine Holzhäuschen, in denen Waren zum Verkauf standen, u.a. Kirschen, Eier oder Marmelade.
Idyllisch wirkte oft das Panorama. Ungewöhnlich, wie schon manchmal erlebt, Baustellen. Zwar beschildert, aber unkonventionell die Handhabung. Der Bagger im Graben buddelnd, der Laster mitten auf der Straße auf Ladung wartend, nicht einmal mit dem Rad war da ein durchkommen. Warten, dann händeringend der Hinweis, wir sollten über die Obstplantage ausweichen.
Nach ungefähr 14 Kilometern mussten wir uns entscheiden, wie weit wir noch in die Berge steigen wollten, dort seien diverse Seen. Kaum Autos auf dieser noch schmaleren Straße als auf der gestrigen Anreiseroute. In seichten Kurven strampelten wir uns rund 3,5 Kilometer durch Wald die Straße hinauf. Dann hatten wir ein Einsehen, wollten mit unseren Kräften haushalten, auch sorgte sich Jola wegen der Akkuleistung. Also umkehren, ich suchte mir einen Stein als Andenken, dadurch verspätete ich mich, Jola war vorausgefahren, unruhig geworden, rief mich an, wo ich denn bliebe.
Jola freute sich auf ein Bad im Fjord und präferierte die Stelle am Campingplatz Lothe, den erreichten wir gegen 12 Uhr. Ein paar Menschen vergnügten sich am oder im klaren Fjordwasser. Oma mit juchzendem weiblichen Enkel, ein Junge fing Krebse, einer flüchtete, den er mit der Hand einfing.
Jola verschwand in einer Bretterbude, Umkleidekabine genannt, kam in ihrem Tankini zurück. Ich probierte im Wasser die Kneipp-Variante, watete durchs gar nicht so kalte Fjordwasser. Jola zögerte nicht, stürzte quasi in die Fluten, forderte Fotodokumentation. Ich wollte nicht nachstehen, Badehose angezogen, aber ich bin halt Warmduscher, deshalb dauerte es, bis ich mich für drei Züge ins Wasser warf.
Jola wollte an Land etwas mehr Sonne an den Körper lassen, saß auf der Bank und meditierte. Ich erklomm einen Felsen, auf dem irgendwann jemand aus Stein eine Bank geformt haben musste. Ein Selfie gelang mir. Weiterfahrt, Jola prophezeite eine Abfahrt der Fähre um 14.15 Uhr, ich hatte 14.55 Uhr auf dem abfotografierten Fahrplan gelesen. Jola rauschte die Straße in den Ort hinunter, vergaß dabei das von ihr angekündigte Kirschen pflücken, ich nicht. Der Baum an der Kirche frei zugänglich, trotzdem musste ich hangeln, um an die reifen Früchte zu kommen. Zeit hatten wir in Utne ausreichend, Jola wünschte einen Besuch im Café des Museums, möglichst mit Waffelgenuss.
Leichte Verzögerung, weil ich nicht gleich „bei Fuß“ stand. Zurück an der Fähre, es war 14.05 Uhr, keine Fähre in Sicht, 14.15 Uhr, dabei handelte es sich um die Abfahrtzeit von Kinsarvik. So hatten wir noch gut eine Halbe Stunde Zeit. Ich verschwand im Joker, kaufte vergünstigt 3 Rosinen-Boller für 20 Kronen. Auf dem Campingplatz war Waschtag, überall hingen auf wild hin- und hergezogenen Leinen Hosen, T-Shirts Handtücher oder Unterwäsche. Von Kölner Nachbarn erfuhr ich, wo sich die Maschine für Sauberkeit befand. 50 Kronen kostete eine Münzen, die man zur Inbetriebnahme brauchte. In 20 Minuten sollte alles sauber sein. Mittagessen von Jola zusammengestellt.
Wasche aufgehängt, die war in Nullkommanix trocken.
01.07.2022 Freitag
Pläne geschmiedet, einer lautete, nach Bergen zu fahren. Doch die Wetteraussichten bescherten uns eine Absage. Der Eidfjord sollte noch entdeckt werden, nur knapp 30 Km entfernt. Neuerlich eine Abenteuerfahrt auf engen Straßen, wieder eine Situation genau dort, wo die Straße kaum Platz für zwei größere Fahrzeuge ließ. Rangierten Bus und WoMo wieder, Millimeter fehlten manchmal, dann hätte ein Außenspiegel sicher ein Souvenir mitgenommen, aber alle passten auf und bald löste sich der Stau auf. In Eidfjord vor dem besten Hotel am Platze, Quality Hotel Vøringfoss, gehalten, Jola suchte die Tourist-Info auf. Ich knipste erste Eindrücke vom Ort.
Am Terminal legte gerade ein kleineres Kreuzfahrtschiff an. Die Trosse musste ein Teil der Crew mit einem Motorboot an den Kai manövrieren. Campingplatz gleich um die Ecke, lange Diskussionen um den Stand, wechsel, weil Schräglage. Erstaunlicherweise hielt sich das Wetter, wenn auch manchmal Wolken aufzogen, die Sonne erkämpfte sich ihr Terrain zurück.
Ausfahrt mit den Rädern zum Wasserfall Skytjefossen, zu dem man zuerst in Richtung Sima Kraftwerk fahren musste, dann weiter durch das Simadal bis zum Parkplatz. Atemberaubende Ausblicke während der Fahrt. Steilste Felswände, schroff, oft kahl, manchmal im unteren Bereich Stellen mossbewachsen.
Zunächst normale Straße, hier ein Foto, auf dem man am Ende des Fjords das Gelände des Kraftwerkes sehen kann. Später dann Nebenstraße gefahren, am Kraftwerk nix zu sehen, wie der Strom hier erzeugt wird, dafür Strommasten, die bis auf die Spitzen der Berge hinaufreichten. Das Informationszentrum verwaist, geschlossen. Ohne es richtig zu bemerken, gewannen wir nach und nach an Höhe. Am Wegesrand plätscherten Bäche, die irgendwann zu Flüssen anwuchsen und in den Fjord mündeten.
Bewohnt waren hier nach ca. 5 Kilometern nur noch vereinzelt stehende Häuser, Zustand mal so, mal so.
Ein Stück Straße ward wohl gerade frisch asphaltiert, ebenso schien ein Brückenneubau vor Kurzem ein marodes Altteil ersetzt zu haben, drei verrostete Stahlträger lagen zwischen Büschen am Wegesrand. Ich registrierte am Wegesrand jetzt die 9 Kilometer-Marke, bald darauf endete der geteerte Weg an einer Brücke, wieder ein Hinweisschild auf regulierte Wasserläufe, die sich abrupt verändern und zu Überflutungen führen können. Zwei Radtouristen stellten ihre Räder ab, wir quälten uns weiter den mit Splitt übersäten Weg hinauf zum Parkplatz, endlos erschien die Strampelei. Der Wasserfall war bereits vor dem Parkplatz gut zu sehen. Leichte Erschöpfung stellte sich am Ende der Tour hier oben ein, leider gab es nichts besonderes mehr zu sehen. Auf dem Rückweg im Slow-motion hinab. Jetzt, beim Anblick der vielen kleinen, aus den Berghängen herabrieselnden Rinnsalen, kam mir die Metapher in den Sinn, die Berge weinten ununterbrochen und wir fuhren durch das Tal der Tränen.
Im Ort zurück, hielten wir bei Vik Pensjonat, ein Hotel mit Café und Bäckerei. Traditionsreiches Etablissement aus dem Jahre 1928, zuletzt im Innenbereich renoviert. Lunch-Time war noch zu dieser Zeit. Wir bestellten zwei Salate mit Hühnchen. Innen die leckersten Brötchen, Brote und Kanelboller, die ich seit langem gesehen hatte, auf Blechen angeboten. Schon verschwanden davon je 4 in Papiertüten, ohne groß auf den Preis zu achten. 726 Kronen für alles, stolzer Preis, natürlich inklusive der Salate und des kostenlosen Wassers. Salate schmeckten, Essen wieder mal sehr lecker. Den Stellplatz auf dem Campingplatz erneut gewechselt. Nachmittags die Leckereien vom Bäcker zu einer Tasse Kaffee probiert. Die Sonne schien immer noch, was für eine positive Überraschung. Sie schien sogar zu stark, mein Teint musste geschont werden.
02./ 03.07.2022 Samstag / Sonntag
Nachts heftiges Unwetter mit Starkregen und Sturm, der das WoMo mehrfach vibrieren ließ und an zuletzt gesehene Bilder aus dem Ahrtal erinnerte, als Wohnwagen von Wassermassen mitgerissen wurden. Morgens keine einzige Pfütze zu sehen, alles verdunstet oder eingesickert. Wolken hingen zwischen den Berghängen. Abfahrt aus Eidfjord, natürlich nicht ohne bei Vik Pensjonat mit seiner Bäckerei zu halten und Nachschub einzukaufen. Brote lagen nicht mehr in der Auslage auf den Blechen. Die englischen Begriffe für Mehrkorn bzw. Vollkorn waren nicht parat, die asiatisch aussehende Mitarbeiterin ließ das Wort „Sauerteig“ oder ähnlich fallen, da bestätigte Jola, ein Sauerteigbrot zu wollen. Das wurde aus der Backstube geholt. Hinzu wanderten einige Kanelboller mit in eine braune Papiertüte. Stolze 255 Kronen reichte ich in Bargeld über den Tresen. Voss, ein Ort in der Nähe des Wasserfalles sollte angesteuert werden. Wieder Tunnelfahrten, wieder beeindruckende Panoramen entlang des Eidfjordvatnet, Campingplatz am Rande des Orte Sæbø erschien uns nach so kurzer Zeit kein geeigneter Aufenthaltsort. Zwei Kreiseltunnel durchfahren, dann nach nicht ganz 20 Kilometern Abfahrt nach Vøringsfossen. Parkplatz auf gut 800m Höhe fast voll, darunter recht viele WoMos. Menschen in Wanderkleidung, marschierten dorthin, wo Pfade, Brücken, ein Ausflugshotel zu sehen waren.
Nahm meinen Fotoapparat mit. Schon der Blick zurück ins Tal, aus dem wir hier mit dem WoMo heraufgestiegen waren, imposant.
Spektakulär, wie sich die breiten Flüsse oder schmalere Bäche aus bis zu 300m Höhe in die Tiefe stürzten und im Flussbett unten dann mehr oder weniger sanft davon rannen. Alle Bereiche waren mit gesicherten Geländern abgeschirmt, Schilder deuteten an, dass man auf seine Kinder achten sollte, insbesondere an abschüssigen Bereichen. Brücken schlugen über den breitesten Fluss eine Verbindung, dort wo Arbeiter an der Fertigstellung weiterer Besucherbereiche werkelten.
Ein Paar versuchte auf einer Bank sitzend ein Selfie, bewegten das Handy hierhin und dorthin, ich bot an, ein Foto zu machen. Landschaft, außer Wasserfällen, karg, viele Birken, dünne Stämme, bewachsen oft mit Flechten oder ähnlichem Grünzeug. Helles Gestein, soweit sichtbar, im interessanten Kontrast zum überwiegend grauen Fels und monotonen Grün der Wälder.
Jola wanderte ein Stück weiter über die Treppenbrücke, ich blieb zurück, schonte meine Gelenke. Irgendwann war genug abgelichtet von schroffen Felswänden, fallendem Wasser und aufschäumender Gischt.
Setzten unsere Fahrt auf der „40“ auf Hardangervidda fort, 234 km lagen bis Kongsberg vor uns, zunächst wollten wir bis Geilo fahren, dort Baguettes kaufen. Die Hochebene überwältigend in ihrer Dimension, weniger in ihrer Vielfalt. Die Landschaft mitunter gleichbleibend, steppenartig, in ihrem dumpfen Gelbbraun, dazwischen dann die Seen.
In Geilo „kannten wir uns aus“, beim französischen Bäcker in der Lodge blieb es nicht beim Brotkauf, wir blieben dort und aßen Pizza. Düsteres Interieur, in Schwarz gehalten. Wir nahmen uns einen Platz am Kamin. Das Feuer darin sah so echt aus und spendete so natürliche Wärme, doch die Holzscheite brannten nicht nieder, keines wurde schwarz, gut gemachter Gasofen oder ähnlich.
Pizza schmackhaft, ich vegetarisch, Jolas mit Wurst belegte. Den Rest der Strecke schon einmal gefahren, in Rødberg gehalten, weil an der Straße diverse Stände aufgebaut waren, viele Menschen herumliefen. Außer Beine vertreten, gab es nicht wirklich etwas zu sehen oder kaufen. In Kongsberg bekannte Streiterei um die Zielerkennung Campingplatz. Umkehren wollte ich nicht wieder, so fuhren wir einfach auf der „40“ weiter und stoppten in Hvittingfoss. Hier gab es zwar keinen offiziellen Stellplatz oder Campingplatz, trotzdem wollten wir uns hier ein ruhiges Örtchen zum Übernachten suchen. Neben einem Baumarkt ein Areal freier Parkplätze, am Samstagnachmittag vielleicht nicht so ungewöhnlich, dahinter ein kleiner Freizeitpark mit Hängematten, Schach, Sitzbänken am Fluss. Ein verwaistes Volleyballfeld gehörte ebenfalls dazu. Jola probierte die Hängematte aus, verhaspelte sich und kam nicht aus dem Tuch heraus. Spielten eine Partie Schach, in der Jola zwischenzeitlich durch Kombinatorik brillierte, jedoch am Ende verlor.
Marsch in den Ort, bestehend aus Tankstelle, Supermarkt…. Da es nichts Besseres zu tun gab, sondierten wir das Angebot im Supermarkt.
Später tummelten sich ein paar Jugendliche auf dem Parkplatz, schmissen die Schachfiguren um, außerdem lärmten Idioten mit ihren röhrenden Autos durch nahe liegende Straßen. Einer der Jungen klopfte gegen das WoMo, schaute und machte Gesten. Als ich Ausstieg, lief er weg. Jola fürchtete nächtliche Attacken, aber alles blieb ruhig, außer den Regentropfen, von denen ich nichts hörte. Ach ja, abends spielten wir Scrabble.
Sonntag, nach kurzem Frühstück Weiterfahrt, 65 Km bis Stavern. Leere Landstraße, kaum Verkehr, wir senkten uns langsam auf Meeresbodenniveau. Landschaft reizvoll, mehr Landwirtschaft. In Stavern den Stellplatz an der Marina Solsiden aufgesucht. Dort nur Norweger, zwar Platz, aber zu kompliziertes Buchungssystem. Tendierten zum Campingplatz im Rakkeveien, der sich quasi „um die Ecke befand“. Wegen der frühen Ankunft gab es erst einen freien Stellplatz, etwas uneben. Jola schlug sofort zu. Neben uns der Kinderspielplatz, zum Wasser keine Hundert Meter. Zum Mittag Salat a la Jolanda. Danach Radtour auf dem Kyststien, 35 Kilometer Wanderweg. Den erkoren wir für uns aus. Mussten nach einer abenteuerlichen Busch- und Felsenfahrt uns eingestehen, hier macht es keinen Sinn, mit dem Rad zu fahren.
Panorama, wie wir es aus der Schärenlandschaft in Schweden kannten. An einem Bauernhofladen mit charmanten Jüngling kaufte Jola Eier, von hier aus frisch geteerter Radweg, breit wir eine Autostraße. Am Campingplatz Lydhusstranda Pause gemacht, Kaffee getrunken. Auf der Rückfahrt in einem weiteren Hofladen kaufte Jola rote Kartoffeln.
Stadtbesuch, überraschendes Angebot, Suche nach einem Restaurant fürs Geburtstagsessen. Hafenblick, alte Holzboote.
Abends Stullen mit Käse und Salami geschmiert, letzte Flasche Rotwein eingepackt und ab…. zum Wasser, auf der Holzbank mit Panoramablick Picknick (Ausklang 66. Jahr). Die Flasche war dann irgendwann leer, Jola müde, verzichtete auf Reinfeiern und ging ins Bett.
04.07.2022 Montag
7 Uhr wachte ich auf, Sonne schien, Ruhe herrschte auf dem Campingplatz, nach Aufsuchen der Sanitäranlage erlaubte ich mir, von der Beeteinfassung des Kinderspielplatzes einen einzelnen Stiel mit einer aufgeblühten roten Rose aus einer Staude abzupflücken, wobei mir der letzte Dorn am Ende des Stängels in den Finger stach, Strafe muss ein. Die Rose wanderte in das leere Mazzola-Fläschchen, stand zusammen mit dem Geburtstagsbrief und den beiden Geschenken auf dem Tisch. Jola freute sich über Blume, Brief, Geschenke und das schöne Wetter. Frühstück gab es draußen auf Nachbars Grundstück, wo noch etwas Schatten vorhanden war. Jola lud 15 Gäste ein, allesamt gefiederte Freunde, manche noch im Jugendstadium. Meine Haferflocken fanden reichlich Zuspruch. Die schreckhaften Gesellen zischten bei jeder kleinen abrupten Bewegung davon, verschwanden im Gebüsch, kamen nach der Schrecksekunde meist zurück.
Mit dem Rad in den Ort, erst noch hinter der Sporthalle und dem Fußballplatz abgebogen nach Millehall. Eine pyramidenähnliche Gedenkstätte für im 1. und 2. Weltkrieg gefallene norwegische Seeleute, die 1926 auf einer Anhöhe errichtet wurde und zunächst erst für die im 1. Weltkrieg gestorbenen gebaut wurde. Das steinerne Mausoleum ließ sich besteigen und umrunden. Heftiger frischer Wind blies, Mütze und Sonnenbrille galt es festzuhalten.
Jola tänzelte im wehenden Rock die Treppe hinunter.
Beschilderung „Kyststien“, der hier steil hinter der Gedenkstätte zu einem Strandabschnitt führte.
Im Rückblick die Millehall.
Vom Strand aus sah ich verschiedene „Kunstobjekte“ in der Landschaft der ehemaligen Wehranlage im Freien stehen. Geschliffener Granit (oder?), in einem befand sich mittig ein Loch eingearbeitet, durch das man die weißen Häuser auf der Insel sehen konnte.
Zum höchsten Punkt kraxelte ich allein, Jola schaute sich bei anderen Kunstobjekten um. Auf wackeligen Beinen eroberte ich Meter um Meter in unzugänglichen Felsspalten, der Sturm tat ein übriges, um mich zu verunsichern. Von oben den ansonsten nicht sichtbaren Leuchtturm entdeckt. Schöner Rundblick auf die restlichen Inseln und die Stadt.
Stadt erkundet, Jola fand bei einer Auslage eines Herrengeschäftes ein T-Shirt für mich, kaufte es jedoch nicht sofort. Bäcker entdeckten wir gleich zwei, einen Bankautomaten jedoch nicht. Das Vinmonopolet suchte ich allein, Jola wollte shoppen. In der Larvikveien fand ich etwas versteckt, fast Hinterhof, das Vinmonopolet. Die Preise erschrecken jedes Mal aufs neue, kaufte eine kleine Flasche Spumante aus Spanien und einen 3-Liter Karton portugiesischen Rotwein, beides zusammen für 529,80 Kronen, der helle Wahnsinn, fast 51 €! Die Sektflasche verschwand in meiner Westeninnentasche, der Karton auf den Gepäckträger geschnallt.
Sah die typischen gelben Häuser, die für Stavern bekannt sein sollten, erklomm eine Anhöhe namens Mølleberget, auf der eine Kanone und ein Denkmal stand. Tordenskiold, so die Bezeichnung, war ein dänisch-norwegischer Marineoffizier während des Großen Nordischen Krieges. Sein Wagemut und Geschick bescherten ihm Erfolge in mehreren Seeschlachten gegen die schwedische Flotte und verhalfen ihm zu einem schnellen Aufstieg und 1716 zu einem Adelstitel.
Von dieser Anhöhe Rundblick über die Stadt , das weiße Haus auf dem Bild regelrecht in einen Felsen eingebaut.
Gegen 12 Uhr traf ich Jola wieder, wir setzten uns in Majas Bäckerei, aßen Kokoskuchen und tranken Kaffee, schauten Menschen…. Die farbige Mitarbeiterin schien Jola hübsch-dumm, verstand sie auch nach der dritten Wiederholung der Bestellung scheinbar nicht. Hübsch konnte ich bestätigen, dumm festzustellen ergab sich nicht. Dann auf dem Rückweg der Kauf des T-Shirts, rotbraun-meliert, Jola hatte Geburtstag, ich bekam das Geschenk.
Mittags von den roten Kartoffeln gegessen, verlängert mit norwegischem Kartoffelsalat. Sehr stürmische Zeiten, Abkühlung und dichtere Wolken.
Gegen 17 Uhr Fahrt in die Stadt, Geburtstagsessen, Jola im weißen Kleid mit blauen Streifen, rote Jacke drüber, weil’s ja kalten Wind blies. Durch die Anlage Frederiksvern Verft gelangten wir auf kürzerem Wege an den Hafen. Am Restaurant Smak angekommen, beiden hatten wir unsere Schlüssel für die Fahrradschlösser nicht dabei. Ärgerlich, ich bestand darauf, dass wir beide gemeinsam zurückfuhren, Dummheit sollte bestraft werden.
Retour und mit Schlüssel erneute Retour zum Restaurant.
Dünnes Fräulein mit blondem Zopf nahm die Bestellung auf, Vorspeise Ziegenkäse mit Honig gebacken, das sei nur eine kleine Portion, so ihr Kommentar, als wir „shared” hinzufügten. Jola orderte die Fischsuppe und ein Glas Rosé, ich ein Pale-Ale der Hausbrauerei und ein Smak. Die Vorspeise kam nicht, Jola sah sie schon vergessen. Gebracht wurde sie dann zusammen mit den Hauptgerichten. Jola konstatierte, bei ihr sei viel Fisch drin. Meine Doppelscheiben Toast waren mit Hühnchen und einigen anderen Zutaten befüllt, teils schon kalt, die Süßkartoffel dazu lecker.
Im WoMo die kleine Flasche Sekt geöffnet und angestoßen.
Jola war tagsüber häufig mit dem Beantworten ihrer „Geburtstagspost“ beschäftigt.
Baden fiel aus, zu kalter Wind.
05.07.2022 Dienstag
Wieder verwöhnte uns die Sonne bereits vor dem Aufstehen. Ich startete einen Versuch, nahm Badehose, Handtuch und dackelte zum Badesteg. Aber das Wasser war mir nicht geheuer, der schwankende Badesteg, die seichten Wellen, der kühle Wind, das frische Wasser, bin eben ein Warmduscher und beließ es beim Füßen umspülen. Jola hingegen wollte die Mutprobe bestehen und zeigen, dass sie „härter“ sei als ich. Bevorteilt schien sie mir durch die Polster, die ja auch Robben vor Kälte schützten. Gegen 10 Uhr verließen wir, nicht ohne Bedauern,Stavern. Bestimmte im Navi, ohne Maut, die Strecke auszuweisen. 13 Minuten längere Fahrzeit würde mich das kosten. Hübsche alternative Strecke, bis plötzlich eine Straßensperre auftauchte, ohne dass es eine Umleitungsempfehlung gab. Ich bog links ab, was das Navi zur ständigen Aufforderung veranlasste „bitte wenden“ auszugeben. Ignorierte das, trotzdem verunsichert, weil auf dem Navi kein Ort und kein Nichts zu sehen war. Ca. 10 Kilometer zuckelte ich durch Naturschutzgebiet auf enger Straße (363), Jolas verzücktes „ach ist das schön hier“ beruhigten mich keineswegs. Dann endlich der Ort Helle, den Jola auf dem analogen Plan fand, womit zumindest die richtige Richtung Bestätigung fand. Bei der Abfahrt Kragerø schickte mich das Navi in eine andere Richtung, was Jola zu zürnenden Worten veranlasste und mich auf einem Parkplatz die Eingaben überprüfen ließ. Korrigiert und gewendet, dann nach ein paar Kilometern Ausschilderung des Campingplatzes Lovisenberg. Der folgte ich beständig, malerisch lagen in dem Archipel die Häuser an den Hängen, inmitten des Wassers diverse kleinere Inseln, auf manchen befanden sich Häuser. 4 Kilometer engste Fahrbahn, welliges Auf und Ab mit nicht einsehbaren Kurven und einem Ausweichmanöver eines entgegenkommenden Autos. Gelände des Campingplatzes in die felsige Landschaft eingepasst, freie Auswahl eines Platzes, wir blieben gleich in der Nähe der Rezeption und der Sanitäranlagen. Blick auf Wasser und Minigolfbahnen.
Sonne schien auf dem Rückzug zu sein, Bewölkung nahm zu. Unerschrocken brachen wir nach Jolas mittäglicher Essenszubereitung, Fischstäbchen vom Dorsch und verfeinertem Kartoffelsalat, auf, Kragerø zu erkunden. Die vier Kilometer bis an den Stadtrand machten uns nichts aus, kaum Autos, dafür Blicke auf besiedelte Bucht, ein Stopp beim Berg-Museum. Am Fähranleger erfragte ich Preise für die Tickets, 65 Kronen sollte die Überfahrt zu den Inseln Skåtøy oder Bærøy kosten. Eine Option für den morgigen Tag.
Bei der Einfahrt in die Altstadt auffälligstes Gebäude die Kirche Kragerøauf einer Anhöhe. Das Zentrum am Hafen der Altstadt touristisch bevölkert, so kannten wir das schon länger nicht mehr. Dominiert wurde das Panorama neben den verstreut liegenden Inseln von den vielen kleinen Motorbooten. Menschen stiegen mit vollen Einkaufstüten, aus dem Supermarkt oder der Boutique kommend, ein, fuhren auf die umliegenden Inseln zu ihren Wochenendhäusern zurück. Stadtbummel, Gedrängel in engen Gassen, gut besuchte Restaurants. Jola kaufte sich ein Eis. Ich suchte einen Geldautomaten, Bargeld war knapp geworden. Hübsche und weniger ansehnliche Menschen stromerten durch die Stadt. Auf die Insel Øya gefahren, über eine Brücke. Zwei Rundwege ausgeschildert. Auf dem, den wir wählten, Wanderweg zu einem Aussichtspunkt. Schlossen die Räder an, marschierten den Trampelpfad hinauf, der bald schwierig zu gehen war. Felsiger Untergrund, nichts für meine Schuhe. Oben angekommen, prächtiger Rundblick auf Stadt, Inseln, Wasser und Boote. Waren überraschend nicht allein auf diesem versteckten Pfad. Es begann zu regnen, beeilten uns etwas, denn werden die Felsen erst einmal nass, so bestand die Gefahr, hier mit wackeligen Beinen schnell auszurutschen. Aber alles gut. Regen verstärkte sich, wir stellten uns schutzsuchend beim Supermarkt Kiwi unter, was Jola zu einem Einkauf nutzte.
Ich beobachtete die Menschen an der Hafenkante, stiegen in ihre Boote, verstauten ihre Einkäufe, legten brav ihre Rettungswesten an, dann brausten sie los. Regen schien Bootsbesitzern nichts auszumachen, fuhren trotzdem. Bei der Bäckerei einen Kaffee getrunken, neben uns auf einer kantigen Säule der modellierte Kopf vom Maler Theodor Severin Kittelsen, einer der berühmten Einwohner dieser Stadt. Danach Rückfahrt zum Campingplatz mit Abstecher zur Kirche hinauf. Feuerwehrgebäude fiel mir durch seinen Turm auf.
Gegen 17.30 Uhr zurück auf dem Campingplatz, unterwegs gestoppt und den Ausblick auf einem Foto festgehalten.
Unser WoMo stand ideal, bis nach 22 Uhr schien die Sonne auf unseren Platz. Neben uns mittlerweile eine norwegische Familie mit Kleinkind (Kojack) und Hund. Die junge Frau zunächst mit Hund alleine, bat mich, das Stromkabel anders zu legen, sie wollte dort ihr Zelt aufbauen. Das bewältigte sie zunächst allein, mit mehr oder weniger großem Erfolg.
Später mit Jola Rundgang über den weitläufigen Platz gemacht, bei dem wir auch das Freibad mit Rutsche fanden, aber bereits geschlossen hatte.
Jola bediente sich am Karton mit dem portugiesischen Rotwein aus der Region Douro. Sie fühlte sich dazu berufen, weil sie meinte, bei einem Spiel mindestens vier Gläser gewonnen zu haben. Das Spiel und die Regeln stellte sie während der Fahrt nach Kragerø selbst auf, die da waren: Jedes mal wenn ich mit dem WoMo über einen Geräusch erzeugenden Mittelstreifen fuhr, bekäme sie am Abend ein Glas Rotwein, so einfach war die Regel.
06.07.2022 Mittwoch
Sonne, schenkte uns weiter e Stunden ihrer Anwesenheit. Einig waren wir uns, heute den Rundgang zu Munchs Malstationen in Kragerø in der Zeit von 1909 – 1915 zu machen. Der Stadtplan bot mit seinen eingezeichneten Standorten (M) gute Orientierung. Bereits am ersten Standort verband Jola die Besorgung von Briefmarken bei Spar mit dem Stopp an der Tafel. Folgende Standorte bedurften der Bergfahrt in Richtung Fußballstadion und dem Aussichtspunkt Steinmann.
Danach suchten wir die restlichen Standorte des Munch-Rundganges auf. Blicke auf den Hafen, die Altstadt, die Halbinsel. Kurz hinter dem Übergang zur Badeinsel Gunnarsholmen führte eine enge Straße hinauf. Auf dieser Straße befanden sich drei weitere Standorte.
Hier der Blick, mit dem Munch den Ökonom und Stadtplaner Christian Gierløff an dieser Stelle porträtierte. Jola sah ich bereits auf der Halbinsel stehen, fotografierte. Irgendwo hier am Hang muss das Haus von Munch gestanden haben, das abgebrannt war, jedenfalls entnahm ich das einer metallenen Gedenktafel hier am Fels.
Begab mich zu Jola auf die Halbinsel.
In größerem Umfang muss es sich einmal um eine Wehranlage gehandelt haben, diverse eiserne Kanonen in verschiedenen Größen standen auf einem Wall. Einige davon aufs offene Meer, andere auf die Hafeneinfahrt gerichtet. Badestrand, Stege, die Hafenmeisterei. Kinder übten sich auf einem SUP.
Bei der Suche nach dem Restauranteingang streiften wir das alte Rathaus. Im Hafenrestaurant ließen wir uns für einen Mittagssnack nieder, jeder gönnte sich ein Krabbenbrot unterschiedlicher Zubereitungsart. Bummel durch die Altstadt, Jola suchte nach einem Kleid, die Suche blieb erfolglos.
Im Anschluss radelten wir ein Stück auf Øya bis nach Galeiodden, dem äußersten Ende des Eilandes. Malerische Gasse mit idyllisch gelegenen Holzhäusern.
Zwischen zwei solcher Häuser ein hübscher Ausschnitt von Kragerø mit Blick auf die Kirche.
Danach kehrten wir zum Campingplatz zurück.
Unbedingt sollte heute das Nass ausprobiert werden, wir wählten das Freibad. Dummerweise ließ man uns nicht ein, uns fehlte ein Eintrittsberechtigungsnachweis. Mussten zur Rezeption zurück latschen und uns zwei grüne Bändchen aushändigen lassen. Einzige Gäste, die sich ins Wasser trauten oder wollten. Schön angelegt, mit felsigem Untergrund, aber unbeheizt, die imposante Wasserrutsche außer Betrieb. Das Eintauchen fiel mir nicht leicht, doch diesmal wagte ich den Schwimmkurs, wenn auch wohl nicht länger als 5 Minuten, was für drei oder vier Bahnen reichte.
07.07.2022 Donnerstag
A bbruch, Aufbruch nach Arendal oder seiner Umgebung. Jola hatte sich nach den beiden bekannten Campingplätzen erkundet. Für den auf Hisøy fand sie überwiegend negative Kritiken, da wollte sie keinesfalls hin. Planten, erst einmal in den Ort selbst zu fahren, eventuell einen Stellplatz finden etc. Ein Stück mautpflichte Straße gefahren. In Arendal einen Parkplatz in Citynähe gefunden. 25 Kronen für eine Stunde Parkzeit. Fußmarsch, Tourist-Info vor der imposanten Kirche aufgesucht. Deutschsprachiger Mitarbeiter versorgte uns mit Material. Spaziergang am Hafen. Aßen jeder eine Art Pölser. Orientierten uns danach nach Hove zur Freizeitanlage HoveCamping hin. 15 Minuten weitere Fahrt. Rasenfläche, auf der verstreut einige Wohnmobile standen. Wir dürften uns auf die linke Rasenseite stellen, erfuhr Jola. Sie buchte zwei Übernachtungen. Die Freizeitanlage entstand aus einer ehemaligen Kaserne, die die Deutschen im 2. Weltkrieg hier errichteten. Weitläufiges Gelände, alles rote Holzgebäude. Nach dem Übersichtsplan soll sich der eigentliche Campingplatz noch gut 2 Km weiter befinden. Später fanden wir auf einer Radtour diese im Pinienwald strandnah gelegene Glamping-Anlage Canvas mit Jurten, Kugelzelten in Bäumen hängend usw. Wohnmobile sahen wir keine. Dafür Strand und alternative Lebensart.
Größere Rundfahrt nach Plan auf Tromøy, dabei streiften wir den Ort Spornes. Hier herrschten umfangreiche Aktivitäten, Zäune grenzten ein Areal ab, Fähnchen wurden aufgehängt, Stehtische aufgestellt, ein Plakat kündigte ein Festival in der Zeit vom 08.07. bis 10.07. an. Das Ereignis wollten wir „im Auge behalten“. Irgendwie waren wir schneller unterwegs oder der Maßstab auf der Karte gaukelte uns größere Entfernungen vor, wir standen bereits an der 409, Richtung Arendal, dann über Gjerstad nach Hove zurück. Der beständige Wind ermattete mich etwas, ich schlief gegen 16.30 Uhr ein halbes Stündchen. Jola brutzelte danach auf dem Gasherd ein Pfannengericht zusammen, das wir zur geräucherten Makrele aßen.
08.07.2022 Freitag
Nachts mehr oder weniger ununterbrochen Regen, manchmal tröpfelte es vereinzelt aufs Dach vom WoMo, manchmal peitschte der Sturm Wasser aus dem Himmel. Zweiter Tag hier am Morgen, keine Anzeichen, dass es nachts geregnet hätte. Ich testete die Mannschaftsduschen, schön aufgereiht auf beiden Seiten des gekachelten Raumes. Alleiniger Herrscher über diesen Teil der Sanitäranlagen, konnte ich mich ungestört ausbreiten, eine Unterhose durchwaschen und Haare shampoonieren. Letztes Zimtbrötchen verdrückt. Plan für heute war, Arendal zu besuchen. Zwei Varianten standen zur Debatte, die Fahrt über die Brücke aus dem Jahre 1961 oder von Skilsøy die Fähre hinüber zur Altstadt Tyholmen nehmen. Ich schlug die Brückenvariante für die Hinfahrt vor. Nach 200m stoppte Jola bereits, wollte ihren Pullover überziehen, es sei zu kalter Fahrtwind. „Herregaard“, ein Restaurant gleich rechts hatte eine Werbetafel am Straßenrand aufgestellt, „leckere Waffeln“, die wollte Jola nach Rückkehr hier essen.
Entspannt fuhr es sich auf dem breiten Radweg, dann die Brücke voraus. Von der Brücke Weitblick nach Arendal. An der 410 entlang, 4,1 km ausgeschildert der Weg ab dem Einkaufzentrum. Ich hatte mir eine alternative Route überlegt, oberhalb auf dem Gamle Songevei ins Zentrum zu fahren, eine gute Entscheidung, denn hier am Hang ließ es sich definitiv hübscher fahren. Eine Kirche tauchte im Stadtteil Barbu auf. Wir erreichten den Kreisel in der Nähe des Bahnhofs, für Fußgänger zeigten blaue Schilder durch einen Tunnel ins Zentrum. Ich lotste uns über den Berg. An oberster Stelle ein kirchenartiges Gebäude, dass eine Kultureinrichtung (Kulturwerkstatt) beherbergte und ziemlich alternativ aussah. Hübsche Wandmalerei.
Gelangten an eine brückenähnliche Konstruktion (Kastelveien), unter der man ziemlich steil hätte eine unebene Straße hinabfahren können. Links und rechts teilte sie sich. Wir hielten uns rechts auf einem frisch angelegten neuen Straßenbereich namens Hylleveien, der in einer für Radfahrer durchfahrbaren Sackgasse mündete.
Ausblick auf ein Riesenrad und hinter uns am Berg der Aussichtsturm, erst im letzten Jahr fertiggestellt. Eine Steintreppe führte zwischen zwei Häusern in die Richtung der Aussichtsplattform. Aber man müsste ja auch mit Auto oder Rad dort hinauf kommen, dachten wir uns. Wir suchten in verschiedenen Richtungen und verloren uns dabei kurzzeitig. Jola meldete sich telefonisch, sie sei eine fast 90° steile Straße hinauf, schnaufte, sie sei nun am Fernsehmast und schaue sich um, glaubte zunächst, falsch zu sein. Ich saß im Schatten an alter Stelle vom Vortag, wo wir unser WoMo für eine Stunde allein gelassen hatten. Dann ihre Rückmeldung, sie sei doch richtig und hätte einen phänomenalen Ausblick. Ich solle die Treppe hinaufsteigen. Dumm nur, ich hatte keinen Schlüssel für mein Schloss dabei. Wieder Telefonat. Suche nach einem Fahrstuhl, ja den gab es, Treffpunkt am Riesenrad.
Dort, der Platz nannte sich „Torvet“ Kinderspielplatz und Bibliothek. Schlossen die Räder an, ich verschwand kurz in der Bibliothek, „Toaletta“ aufgesucht. Großzügiges Ambiente im Inneren der Bibliothek, ein Kaffeeautomat, auch hier wieder kostenlose Versorgung mit frischem Wasser, für deren Verzehr Gläser bereitstanden. Jola führte mich in den Tunnel, dort befand sich der Fahrstuhl, der uns in Windeseile nach oben zur Aussichtsplattform beförderte.
Tolle Aussicht auf Stadt und Wasser.
Auf dem Platz vor dem Aussichtsturm ein Verwaltungsgebäude neuerer Bauart sowie eins, das nach Unterbringung von Kunst aussah, geschlossen war und seiner Bestimmung scheinbar entgegensah.
Zurück auf ebener Erde, wanderten wir zum Hafenbereich (genannt „Pollen“). Auf dem Weg dorthin einen Blick ins Innere von Bäcker Jørgensen geworfen. Dort bot man eine breite Palette lecker aussehender Brote in den Regalen an, 3 Stück zur freien Auswahl für 117 Kronen. Da wollten wir später welche von mitnehmen.
Jetzt gönnten wir uns Kaffee und Süßteile, die wir im Außenbereich uns zu Gemüte führten. Zaungäste, wie so oft, Spatzen. Jola spielte Dompteurin, einer fraß ihr aus der Hand.
Ich wollte eigentlich den Rundgang nach den deutschsprachigen Beschreibungen an der Dreifaltigkeitskirche starten, doch Jola wünschte die Hafenkante in Richtung Langbryggen zu beschreiten, wo Neues an der Promenade zu sehen war, Holzbänke in verschiedener Gestaltung, überall Blumenrabatte, Kübel oder Bepflanzungen auf andere Art, was dem ganzen ein florales Leben einhauchte. Um die Ecke Neubauten in bekannter Manier like Hafencity. Im Café Pollen sollte ab 12 Uhr einen Musikband Live spielen. Nun marschierten wir zur Kirche. Innenleben, Fenster wie Mandalas, meinte Jola. Plötzlich setzte Orgelmusik ein, wie ein Wunschlied hörte sich das Stück an, wenig tragend, wie man sonst Kirchenmusik mit Orgel wahrnimmt. Zu schrill für meine Ohren, flüchtete ich nach draußen. Möglich, dass es nur ein Intro war, denn ab 12 Uhr war ein Orgelkonzert angesagt. Wir stiegen an der Kirche vorbei, arbeiteten einige weitere Punkte aus dem Rundgang ab (Arresthaus, Werkstatt), erreichten das Gymnasium (an dem der Hamburger Architekt von Hanno mitwirkte) mit der in den 1920er Jahre gepflanzten Trauerulme. Jola vertrödelte mit irgendetwas die Zeit und verpasste mich, ich schon auf dem Fortgang des Rundweges hinab zum Alten Rathaus. Eine Gasse verengte sich zu einem schmalen Schlund, an einem weißen Haus war „RITZ“ in güldenen Buchstaben angebracht. Ich dachte gleich an „das Ritz“, aber dieses war ein ehemaliges Pensionat, was 1991 schloss.
Das Alte Rathaus am Wasser soll Norwegens zweitgrößtes Holzhaus sein, gebaut zu Beginn des 19. Jahrhunderts von einem Reeder und Kaufmann. Bis 2005 diente es als Rathaus von Arendal.
Mit Jola wollte ich mich nach einem Telefonat bei der Fiskbrygga treffen, wo wir gemeinsam zu Mittag essen wollten. Bestellte Miesmuscheln, Jola das obligatorische Reker-brød. Vor dem Café Pollen ein Trio mit Musikinstrumenten, der Gitarrist plauderte mit den wenigen Zuschauern, Jola wartete auf den musikalischen Einsatz. Ein Lied, dann war gerade Pause. Wir fanden in einem Dekorationsgeschäft einen Wäschekorb, der uns beiden zusagte und den wir eventuell kaufen wollten. Beim Bäcker orderte ich die drei Brote, geschnitten alle. Dann die Räder abgeholt und zur Fähre gefahren.
Erste Fahrgäste, jeweils 50 Kronen für Mensch und Maschine. Zwei Einheimische ließen sich mit uns zusammen übersetzen. Merkwürdig fand ich, dass das Schiff die Strecke rückwärts fuhr. Kaum fünf Minuten dauerte die Überfahrt. An Land verhedderten wir uns, brauchten dadurch streckentechnisch mehr Kilometer, als wenn wir die Route über die Brücke zurück genommen hätten. So lernten wir ein bisschen mehr von der Landschaft kennen. Jola ging dann später alleine zum Schwimmen. Gegen 17 Uhr schwangen wir uns auf die Sättel, wollten zum Festivalgelände, mal schauen, was dort los ist. Jola vergaß natürlich nicht das Waffelessen im Herregaard. Spa und Resort, abgelegen, wenige Gäste auf der Außenterrasse. Wir setzten uns auf rustikale Holzbänke. Service war hier unbekannt. Ich begab mich ins Innere, erreichte die Aufgabe einer Bestellung von Kaffee und Waffeln, ohne dass ich einen QR-Code hätte scannen müssen. Es dauerte, dann ein Jüngling mit zwei Bechern Kaffee, schwarz, gleich verbunden mit der Bitte, Milch zu bringen. Ein Töpfchen Milch wurde gebracht, jedoch (noch) keine Waffeln. Die Waffeln, übertrieben formuliert, kaum wahrzunehmen auf dem Teller, im nächsten Gang brachte der Jüngling zwei Schälchen mit Schmand und Erdbeermarmelade. Jola bezahlte später.
Weiterfahrt, ob durch diese Abzweigung oder sonstwie, typisch für uns wieder mal, falsche Richtung eingeschlagen. Dafür einen Kiesweg durch stark bearbeitete Landschaft gefahren, in der wir eine völlig neu entstandene Ferienhaussiedlung entdeckten. Das Festivalgelände abgesperrt. Menschen schleppten Klappstühle mit sich zum Eingang, an dem eine Taschenkontrolle stattfand, alles Glas musste dagelassen werden. Ab 19 Uhr sollte der erste Act stattfinden, es war 18.30 Uhr. Warten wollten wir nicht, ggf. zurückkommen und lauschen, Eintritt von 750 Kronen waren mir zu viel.
Abendbrot mit Scheiben von den leckeren Broten. Das letzte Bier wurde „geopfert“.
09.07.2022 Samstag
Langsam findet ein erstes Resümee der Norwegenreise statt. Die Landschaft erschrickt einen nicht mehr hinter jeder Biegung mit seinen Seen, Felsen und Wäldern oder den verstreuten weißen Holzhäusern an Hängen oder auf Gestein gebaut. Rücksichtsvolle Autofahrer sind die Norweger, spendabel im Umgang mit Wasser in den Restaurants, wo stets, oft ohne Aufforderung, eine Flasche auf den Tisch gestellt wurde. Bestellt man Kaffee, erhält man häufig kostenlos „Nachschub“ (Refill). Sowohl die Städte, als auch die Vorgärten und Häuser erhalten regelhaft optische Verschönerung durch Blumen oder sonstige Bepflanzungen. Die Verständigung ist sehr einfach, da fast alle Englisch sprechen, oft wesentlich besser als man selbst. Die Campingplätze waren sehr gut ausgestattet, einen freien Platz zu bekommen in der Regel kein Problem. Die Preise, besteuerungsbedingt, höher als bei uns, ebenso die sonstige Waren, vor allem Alkohol. Straßen sind einwandfrei, durch Tempolimit gibt es keine Rasereien. Wohnmobile gehören zum alltäglichen Straßenbild in Norwegen. Tesla dominiert den Markt der Elektrofahrzeuge, erkennbar an manchen Tankstellen, Supermärkten oder sonstigen öffentlichen Plätzen mit Ladestationen, wo aufgereiht eigene Ladevorrichtungen mit „Tesla“ gekennzeichnet waren. Insgesamt eine hohe Dichte an Fahrzeugen mit gut ausgebauter Infrastruktur. In den Fjorden einige Baustellen, schnippelten die Norweger doch gerne an ihren Felsen herum, wie andere an der Rasenkante. Besonderheiten beim Essen waren die Reker (Krabben) auf Brot, oft als Mittagssnack bestellt, Fischsuppen oder die Zimt- oder Kardamomschnecken. Schlankheitswahn traf man nur vereinzelt an, eher sah man den properen Typ. Frauen oft in (gerüschten), oft schrill bunten Hängekleidern, scheinbar der Sommerhit. Hätte man die Boote in den Häfen gezählt, es wären vermutlich mehr Wasserfahrzeuge da als Einwohner. Hardangervidda eine extra Geschichte, eine Übernachtung auf der Hochebene blieb uns verwehrt. Die besuchten Fjorde schon sehr beeindruckend, dabei waren es noch gar nicht die berühmtesten.
Über Sanitäranlagen und deren Einrichtungen sowie die Funktionsweise von Duschen ließe sich ein eigenes Buch verfassen.
Heute Abfahrt aus Hove nach Lillesand. Zuerst Fahrt nach Arendal, parkte am Bahnhof, Fußweg durch den ca. 600m langen Tunnel für Fußgänger und Radfahrer, an dessen Ende wir am Fahrstuhl zur Aussichtsplattform herauskamen und gleich danach ins Geschäft gingen, das die Wäschekörbe anbot. Nun wählten wir doch nicht das helle Modell, einziges Exemplar in diesem Ton, leider mit einigen Mängeln. Die 10% Rabatt stimmten uns nicht um, so kauften wir die dunklere Variante. Schleppte das Teil händisch zurück durch den Tunnel zum WoMo. Weiterfahrt nach Lillesand zum Stellplatz an der Marina. Schon an der engen Zufahrt ein Schild „Platz ist voll“. Trotzdem vorgefahren und Ausschau gehalten, vergeblich. Also zum nächsten Campingplatz Tingsaker in zwei Kilometern Entfernung. Nervige Warterei wegen zugestellter Zufahrtswege, dann freie Auswahl, kreiste auf dem Platz, der direkt am Wasser lag, aber ich musste über die Straße auf die Rasenfläche, Schräglage. Der Standort musste korrigiert werden, weil der Abstand zum Vordermann zu gering war, 4 Meter sollten es sein.
Lillesand touristisch gut besucht, ein paar hübsche Bauten, u.a. das Hotel Norge, kurz darauf Promenadensicht, ansonsten örtliche Lokale voll, wir landeten gegen 12.30 Uhr im Strandhafen, blieben im sonnengschützten Inneren, dafür sehr laut und wuseliges Servicetreiben. Konnte dem Koch zusehen, wie er laufend den scheinbar beliebten Salat mit Hühnchen und Parmesan zubereitete. Danach Ortsrundgang. Aufenthalt am WoMo, Sonne stach intensiv, lange hielt ich es nicht mit der Bestrahlung aus, Sturm fegte in Böen daher und zerzauste Frisuren und Zelte. Irgendwie ist dies hier nicht mein Ort.
Mit Jola zum Wasser, niedriges Flachwasser, Ebbe?, wir konnten ohne Sorge zu einer kleinen Insel spazieren (Badeinsel mit Strand). Sonnenbaden am WoMo. Aufbruchstimmung, geplant war nun, morgen schon weiter nach Kristiansand zu fahren. Etwas Bewegung verschafften wir uns auf einer kleinen Spritztour mit den Rädern. Vom Campingplatz herunter kam nach wenigen Hundert Metern ein Schild „Flørenes“, dem wir folgten. 3 Kilometer auf enger glatt geteerter Straße, zuerst rechts oft grüner Wanderschilder mit diversen Hinweisen, die Wege verschwanden im Unterholz. Hügelige Wegstrecke, die wieder einmal hinter jeder Biegung uns neuerlich Wochenendhäuser in schicker Lage und optisch äußerst ansprechend präsentierte.
Abgeschieden ein Liegeplatz mit Booten, dann das Ende der Straße an zwei Häusern. Blick aufs Wasser, ein Schwan tauchte gerade unter, nach Nahrung suchend. Ein paar Boote dümpelten im seichten, klaren Wasser. Übers Wasser sah man einen Mann auf seinem Grundstück Gartenarbeit erledigen. In der Kehre etliche Postkästen aufgereiht, ein Name lautete „Ibsen“.
Rückfahrt, eins der weißen Häuser umgeben von einigen markant hervorstechenden roten Rosenstauden. Auf dem Rasen wasserseitig hinter dem Haus spielte eine Großfamilie „Kubb“. Idyllisch wirkte dieses im Vorbeifahren wahrgenommene Familienleben, ahnten diese Menschen nichts von Corona, Attentaten, Krieg und Energiekrise?
10.07.2022 Sonntag
Heute gehörte ich zu den Frühaufstehern, um 7 Uhr zu den Sanitäranlagen, Katzenwäsche. Um 9 Uhr hatte Jola an der Rezeption die Magnetkarten zurückgegeben und wir konnten nach Kristiansand abfahren. Sonne brannte bereits am Morgen ordentlich auf der Haut. Straßen leer, auf der Gegenspur mehr Autos unterwegs. Ich hatte den Stellplatz eingegeben, der lag auf der gleichen Route wie der Campingplatz, allerdings in einem Industrie- / Gewerbegebiet, heute ausgestorben wie eine Westernstadt nach dem Goldrausch. Der Platz gut besucht, aber es gab freie Flecken. Haderten dann mit Bezahlung und Stromversorgung, beide Apps, die ich installiert hatte, funktionierten nicht. So fiel es uns nicht allzu schwer, doch den Campingplatz Roligheden aufzusuchen. Schnell standen wir an der Zufahrt, vor uns einige wartende WoMos. Jola berichtete, erst ab 12 Uhr würde Einlass gewährt. Das waren noch zwei Stunden, was nun anfangen? Jola wollte die vorgelagerte Insel besuchen. Erste Sonnenhungrige hielten Einzug mit Badetuch, Klappstuhl oder sonstigem Zubehör für einen Strandtag. Man installierte sich auf Felsen, hinter Hecken oder einfach auf dem Sand. Ein junges Paar mit Kinderwagen auf einem hölzernen Ponton, sie gleich ausgezogen und im Bikini auf der Einstiegsleiter für den Sprung ins Wasser posiert, der Mann mit dem Handy am Abzug. Eleganter Kopfsprung, das war’s dann auch schon. Einige Hundebesitzer kreuzten unseren Weg, ein Hund wollte mir partout nicht ausweichen, so musste „Herrchen“ einen Umweg machen, der Hund auf seiner unsichtbaren Spur bleibend. Die parkenden WoMos kamen wieder in Sicht, Lücken zwischen der Reihe, unser stand ganz alleine. Doch frühzeitigerer Einlass. Der Guide brachte uns mit seinem E-Roller zu zwei Standorten, von denen wir den zweiten präferierten. Rangieren, die abgeguckte Idee, Holzklötze unter die Nivellierungen zu legen, brachte hier und jetzt Abhilfe. Das WoMo stand fast gerade.
Jola zog es dann alsbald in die Stadt zur Fischbrygga, Fisch und Chips essen. Eigentlich war mir die Route innerlich noch gegenwärtig, doch einmal täuschte ich mich und wir landeten an der zweiten Autobrücke, zu weit gefahren. Machte nichts, bis zur Fußgängerbrücke waren es in Ufernähe kam 500 Meter. Dann durch die Kvadraturen geradelt. Selbst hier verhaspelt, standen wir plötzlich vor den Fähranlegern. Zwei riesige Kreuzfahrer lagen an Terminals, hoch überragten sie die Silhouette bei Fischbrygga, das von Menschen wimmelte. Ob es alles Passagiere von den Dampfern waren, blieb offen, aber wahrscheinlich war es der größte Teil. Bei Enok bekamen wir gleich einen Platz, sogar im Schatten. Bestellung ging rasch, o,5 Liter Fassbier gönnten wir uns zum Abschluss der Norwegenreise. Fisch und Chips waren in Ordnung, Jola freute sich über ein günstiges Essen, glaubte die Portion war für ungefähr 14 € zu haben, doch sie irrte, der Preis war für den Kinderteller. Die leckeren Eiskugeln warteten auf uns vergeblich, die Schlange vor dem Geschäft war uns zu lang. In der Fußgängerzone schauten wir uns nach einem Bäcker um, der Jolas Skolebrød anbieten würde. Dampfbäckerei hatte sonntags geschlossen, andere offene Lebensmittelanbieter verdienten den Blick in die Auslagen eigentlich gar nicht, ekelig. Jola kaufte bei einem Backshop Kleinteile, sie konnte nicht auf das richtige Angebot warten. Das kam keine 500m weiter bei der Konditorei Geheb, vier Stücke orderte ich, weil die Dinger so appetitlich aussahen. An der Schwimmhalle ein Beachvolleyball-Turnier, Jola verschwand, suchte Toiletten, kam unverrichteter Dinge zurück. Frisch war es geworden, leicht bedeckt und kühler Wind. Rückfahrt zum WoMo, diesmal bekannte Strecke und trotzdem einmal falsch abgebogen, aber sofort gemerkt. Kaffee gekocht, Jola lobte ihr Kuchenstück über den Klee.
11.07.2022 Montag
Ruhige Nacht. Lange am Vorabend Scrabble mit mir alleine gespielt. Jola schmollte, weil ich sie nicht zum Mitspielen aufgefordert hatte. Gegen 07.30 Uhr geduscht, komfortable Einrichtung, nutzte die Familienkabine. 6 Minuten Duschzeit strecken sich ganz schön dahin. Frühstück mit gebratenem Speck und Backed Beans. Gegen 10 Uhr kleinen Ausflug in die Stadt, schauten uns dabei nach einem möglichen Abstellplatz für das WoMo um, überall Parkautomaten und Stehzeiten von 2 bis 3 Stunden. In Tangen im Neubaugebiet einen aktuell nicht genutzten Bauplatz mit Schotter, Tagesticket 160 Kronen. Jola meinte, doch lieber am Yachthafen vor dem Campingplatz stehen zu bleiben. Bei schönstem Sonnenwetter auf bekannter Strecke zurückgefahren, diesmal ohne Irrungen!
Am WoMo Sachen gepackt, ich nutzte den herumliegenden Gartenschlauch und wusch das WoMo. Kurz vor 12 Uhr parkte ich auf dem Parkplatz vor dem Campingplatz, der mittlerweile von Badegästen gut frequentiert war. Dann neuerliche Tour in die Stadt. Bzw. lockte ich Jola nach Baneheia, wollte an die Badeseen. Das Gebiet war recht weitläufig, kaum ausgeschildert und so cruiste wir auf mal breiten, mal weniger breiten Kieswegen hoch und runter. Ein See kreuzte unseren Weg, fast zugewachsen, kein Wasser zum Baden, den Badesee fanden wir erst nach zwei vergeblichen Versuchen.
Idyllisch wirkte die Szenerie mit den versprengten Menschen auf den verschiedenen hohen Felsen, auf Badetüchern oder in Sitzgestellen ruhend, Kinder im See plantschend, Erwachsene stehend die Kühlung genießend. Unter einem Baum schattiges Plätzchen gefunden, Holztisch und Holzbank standen gratis parat. Nun läutete für mich die Stunde der Wahrheit, ich musste mich im Wasser beweisen. Also schnell die Badehose an und ab ins Nass. Ich Warmduscher überwand mich tatsächlich und schwamm einer Entenmutter mit ihrem Jungen hinterher, fluchtartiger Rückzug ins offene Gewässer. Jola machte Fotos.
Jola wollte nicht schwimmen, hatte keine Badesachen dabei und scheute den Sprung in Unterwäsche. Sie wachte über unser Hab und Gut an Land. Dann die Ausfahrt aus dem Erholungsgebiet, wieder mit ein paar Wirrungen verbunden. Gerieten ins Wohngebiet und waren danach gleich am Fähranleger. In der Stadt Bummel und Suche nach Restaurant. Landeten im Sørensen, wohl ein ehemaliger Schlachter (slektar), über dem Eingang ein Stierkopf. Jola verabschiedete sich aus Norwegen mit einem Krabbenbrot, ich aß ein Steak. Kaufte in der Konditorei Geheb wieder zwei und zwei Süßteile. Jola wollte bummeln, ich nutzte die Zeit, um mich beim Fähranleger zu orientieren. Nach Hirtshals standen schon etliche Wohnmobile in der Wartespur. Mit der Information kehrte ich zurück an den Treffpunkt, Jola ebenfalls just ankommend. Rückfahrt zum Yachthafen. Aufbruch und Fahrt zur Fähre. Die Schlange war zwischenzeitlich natürlich weiter angewachsen. Nun hieß es ausharren….
Spaziergang in die Stadt, nur um sich die Zeit zu vertreiben. Wir bereiteten uns auf den Aufenthalt vor, Jola schmierte etliche Stullen. Gegen 18 Uhr erste Bewegungen in der Schlange, vorrücken an die Schalter, natürlich ging es ausgerechnet in unserer Reihe nicht voran. Lamento mit dem Mann im Häuschen. Bei mir alles paletti, zeigte meine Buchungsbestätigung auf dem Handy, Reihe 8. Blonde Norwegerinnen mit gelben Westen auf Fahrrädern dirigierten und lenkten. Wieder warten. Auslauf, Blick aufs Wasser, keine Fähre in Sicht. Neben mir am Zaun ein sportliches Paar, sie andauernd dabei, Dehnübungen zu fabrizieren. Wie aus Gummi gemacht bewegten sich ihre Glieder, faszinierend anzusehen. Ich begann gleich, ebenfalls einfache Übungen zu machen. Immer noch keine Fähre in Sicht. Schon nach 19 Uhr, Ungeduld machte sich breit. Dann ruckelten einige WoMos plötzlich los. Wieder ein Stück näher an die Auffahrtrampe, dann ein roter Punkt am Horizont, die Fähre rauschte heran. Es ergoss sich ein Strom Blechlawine aus dem Bauch des „roten Rochens“, es hörte gar nicht auf, Jola ermüdet vom Zuschauen. 20.15 Uhr Abfahrt erschien bereits jetzt illusorisch. Auffahrt, Ausstieg, Platz suchen. 20 Minuten Verzögerung, dann legte die Fähre ab. Picknick auf dem 1. Deck, während andere nach Essen anstanden. Unruhige See, Menschen schwankten in den Gängen hin und her. Später Vollmond am Himmel. Tax-Free-Shop bot wenig Anreiz zur Ausgabe der letzten Kronen. Eine Literflasche Gammle Dansk und Lakritzbonbon, legte zwei 200-Kronenscheine an der Kasse hin, keine Annahme von Münzen. Umrechnung in Dänische Kronen, erhielt 104 zurück. Las Jola aus dem Buch Alice im Wunderland vor. Dunkler Streifen am nächtlichen Horizont, Land, das sich Dänemark nannte. Ankunft, Ausfahrt, als wenn die Horden Einfall in ein fremdes Land hielten. Eigentlich sollte es in Hirtshals zum Stellplatz gehen, sahen gleich nach der Ausfahrt etliche WoMos auf einen Parkplatz abbiegen. Weiß leuchteten Aufbauten von bereits dort parkenden Fahrzeugen. Spontan fuhr ich hinterher, stellte mich unter ein riesiges rotierende Windrad, das so vor sich in einem bestimmten Rhythmus hin rauschte. Gammle Dansk aufgemacht, einen Absacker getrunken, dann ins Bett und dem Rotationsgeräusch lauschend in den Schlaf hinüber gedämmert. Es war nach 00.00 Uhr.
12.07.2022 Dienstag
Als erstes nach dem Aufwachen das Sausen der Rotorblätter gehört, kurz vor 7 Uhr die WC-Anlage aufgesucht. Erstaunlich sauber und gepflegt. Ohne Frühstück reisten wir ab. Straßen zuerst leer, dann nahm der Verkehr um Aalborg zu. Erste Pausenstation ein kleiner Ort namens Støvring. Nirgends ein Bäcker, wo man die letzten dänischen Kronen hätte loswerden können. Bei Rema 1000 besorgte Jola dann Rundstücke und Käse, immer noch 10 Kronen übrig. Frühstück auf dem Parkplatz. Je näher wir Aarhus rückten, entwickelte sich lebhafter LKW-Verkehr. Jola las Informationen über verschiedene Städte vor, mögliche Haltepunkte (Hobro, Horsens Sønderborg). Kurz vor Kolding bogen wir nach Vejle ab. An der Marina ein WoMo-Stellplatz, den ignorierten wir, parkte an der Straße (3 Std.). Räder ausgeladen und auf dem gekennzeichneten Radweg (rotes „C”) ins Zentrum.
Ein große Plakat mit der Aufschrift „Tour de France“ hing an einer Mauer. In der Stadt überall Fahrräder, mit gebürsteten Metall als Verschönerung des Kreisverkehrs, als gelbe Schweberäder an Leinen über den Gassen usw. In einer Kneipenstraßen u.a. aus Lübeck bekannte Dekoration mit aufgespannten buntfarbigen Sonnenschirmen. Gemütlicher Bummel durch die Fußgängerzone. Ein Konditor bot Rumkugeln als Leckerbissen an, auf dem Plakat wesentlich größer dargestellt als in der Vitrine im Inneren, verzichtete auf den Kauf. Jola kaufte für genau die restlichen 10 Kronen in einer Art 1-Euro-Shop einen rosafarbenen Haarkranz für das nächste Mitsommerfest. Am Rathaus ein Wasserspiel, bestehend aus drei tropfenförmigen Wasserläufen, in denen Kinder spielten, versuchten Schiffchen zum Schwimmen zu bringen.
Fuhren zurück, an der Marina das Fjordenhus, ein ins Wasser gebautes Bürogebäude, entworfen von dem dänisch-isländischen Architekten Olafur Eliasson. Über einen Steg durften man die begehbaren Teile besichtigen, Fahrräder mussten „an Land“ gelassen werden, zwei Mann von der Security wachten am Übergang. Drum herum die von anderen Häfen bekannten Neubauten, mehrstöckig, architektonisch austauschbar, aber schöne Aussicht aufs Wasser. Das Umfeld des Hafen ansonsten (noch) kein pittoreskes Panorama.
An den Decken waren Spiegel installiert, in denen man sich von darunter stehend betrachten konnte, außerdem hing an zentraler Stelle eine Art Strudel aus….. Das Gebäude soll nach der Intention des Architekten Hafen und Stadt verbinden. Abfahrt, zurück auf die E45, die sich zweispurig manchmal zu einem Nadelöhr verengte, immer dann, wenn Brummis sich langandauernde Überholmanöver leisteten. An der Grenze in Gegenrichtung langer Stau, Zollkontrolle. In Eckernförde gegen 14.30 Uhr aufgeschlagen, Jola zog eine Magnetkarte, Platzsuche, immerhin durften wir aufs Gelände, was nichts anderes hieß, als dass Plätze frei waren. Den ich wählte, war keiner, musste umparken in die zweite Reihe, dafür schattig. Schnell installiert, dann ins Zentrum, Suche nach einem Restaurant. Ich kaufte in der Kaffeerösterei Kaffee (Peru Bio für 6,80€). Möwen kreischten, rangen manchmal um Reste an Abfallbehältern, am Hafen lauerten sie auf die nicht verwertbaren Abschnitte vom Fang, die der Fischer vom Kutter ins Wasser warf. Jola wünschte einen Aperol Spritz (in der Olive), saßen quasi am Straßenrand, ich versuchte in der SZ zu lesen, die mir der Wind ständig umblätterte und einmal sogar in einen Busch davontrug. Menschen schauen, Jola meinte, Eckernförde sei hübsch, was man von den hier herumlaufenden Menschen nicht gerade behaupten konnte. Da musste ich ihr zustimmen.
Schlenderten ein Stück auf der Promenade entlang, sahen Gruppen von dunkelhäutigen Jugendlichen, weibliche teils mit Kopftuch, ansonsten eher sportlich gekleidet. Natürlich fast alle mit Handys bewaffnet. Jola zog es ins Wasser, ich blieb auf einer freien Bank sitzen und ließ das Treiben an mir vorüberziehen. Kurzentschlossen wechselte sie die Kleidung, vom Kleid in den Tankini und verschwand in der Ostsee. Klares Wasser, keine Quallen, so kommentierte sie ihren Badespaß.
Uns verschlug es im Anschluss zum griechischen Restaurant Taverne Kreta, „Bitte tragen sie eine Maske“ am Eingang ein Schild, das wir ignorierten und auch nicht zum Tragen aufgefordert wurden. Im geschützten Außenbereich gut gegessen (Gyros und Bifteki) und Wein getrunken. Ouzo zum Abschluss gratis. Etwas angeschickert zurück zum WoMo, wo ich mir noch ein Gläschen Roten Idiot beim Spiel der deutschen Frauen gegen Spanien im Rahmen der Europameisterschaft in England gönnte. Jola schaffte es nicht mehr, verschwand schnorchelnd in meinem Bett.
Nicht zu vergessen der vorherige Einkauf dreier Weinflaschen in Jacques Weindepot, wo wir mit dem Mann über Norwegen ins Gespräch kamen und dabei erfuhren, dass er Norweger sei und eine Hütte besäße, zeigte uns, wo das sei.
13.07.2022 Mittwoch
Nach bewegter Nacht und schlaf in fremdem Gefilde (sprich auf Jolas Seite), mit dem Abwasch zur Küche gegangen. Jola erklärte sich bereit, ihr gestriges Versprechen einzulösen und Brötchen vom Supermarkt zu besorgen. Ich kochte Kaffee und Tee. Es wurden nicht nur Brötchen mitgebracht, Wurst und Käse lagen dazu auf dem Frühstückstisch. Was wollten wir mit dem Rest des Vormittags anfangen (Jola hatte um 12.30 Uhr ihren Frisörtermin)? Leicht bewölkt, im Wechsel mit sonnigen Abschnitten und Wind, Baden wollte ich nicht. Kleinen Ausflug, den wir nach Umkehr in Hemmelmark über Barkelby zurück nach Eckernförde unternahmen. Jola zeigte mir, wo sich das Frisörgeschäft befand. Ich blieb danach am WoMo, spielte Scrabble und aß einen Streuselkuchen. Der Frisörbesuch dauerte länger, es war 14.30 Uhr, um 15 Uhr musste ich den Platz räumen. Ich wartete auf dem Kundenparkplatz von Rewe. Jola besorgte noch einen Kasten Weißwein von Jacques Weindepot. Einmal volltanken bei Jet, dann ging es auf die Heimfahrt, die bei Kiel gleich für längere Zeit in ein langsam dahinkriechendes Bummeln mündete und uns gut eine Halbe Stunde mehr Fahrtzeit bescherte.