Normandie 2023 (2. Reise) – Trouville sur Mer

27.08.2023 Sonntag

Noch einmal zwei Baguettes Mouell geholt, noch warm. Der Duft hing im WoMo, gefrühstückt wurde drinnen. Das war auch gut so, denn mit der letzten Aktion vor der Abfahrt fing es an zu regnen. So fiel der Abschied nicht ganz so schwer. Zur Fahrt nur so viel, heftigster Regen begleitete uns auf den rund 210 Km, Aquaplaning wäre denkbar gewesen, gerade dort, wo es bergig war. Trotzdem war es eine entspannte Fahrt, kurz ein Stopp and Go, zwei Karambolagen nur wenig voneinander entfernt, beim Überholen oder Ausscheren kurz nicht aufgepasst, und schon ist das Auto hin und der Urlaub vorbei oder so ähnlich. In Trouville, unser gewünschtes Ziel, Markt, deshalb lahmender Verkehr, einmal nicht aufgepasst, deshalb eine Ehrenrunde gefahren. Auf der Straße Route de Honfleur schlechter Belag und eng. Die Ausschilderung zum Campingplatz Du Chant des Oiseaux ein Suchspiel, das erst an der Zufahrt aufgelöst wurde. Vier andere Wohnmobilisten befanden sich bereits in der Warteschleife auf dem Parkplatz. Es war 13.30 Uhr, vermutlich an der Rezeption Mittagspause. Alles Deutsche, die warteten. Stellte mich auf das Ablassgully, Grauwasser entsorgen. Kurzer Schnack mit einem Paar, kamen aus der deutschen Hitze, 2 Wochen über 35°, froh über den bedeckten Himmel. Meinten, Fahrzeuge über 7 Meter Länge hätten Schwierigkeiten an den Stellplätzen, abwarten!
Jola, bewaffnet mit einem Pausenbrot, machte sich an die Rezeption auf, wollte Erste in der Warteposition sein. Um 14 Uhr „Wiederinbetriebnahme der Gästebetreuung“. 2 Tage buchte uns Jola ein. An der Rezeption holte uns eine junge Frau mit Cart ab, ich folgte brav. Bergiges Gelände, aber wir bekamen einen Platz in der ersten Reihe, mit Blick aufs Meer.

Keine 3 Km mit dem Rad bis Trouville, das nenn ich geglückte Platzwahl. Pausensnack und Tee, dann nach Trouville. Der Ort hat normalerweise keine 5.000 Einwohner (mehr); die Stadt schrumpft seit Jahren)), doch in der Ferienzeit leben hier wohl mehr als doppelt so viele Menschen.
Am Markt vorbei, der Fischmarkt überlaufen, Verkaufsstände gleichzeitig mit Restaurantbetrieb auf anderer Gangseite. Hier schlemmten die Menschen, geschützt gegen den stürmischen Wind, aßen alles, was das Meer hergab. Austern kamen hier aus Isigny.
Noch nicht richtig hungrig spazierten wir die mit Holzbohlen ausgelegte Promenade ab. Casino, Rathaus, schicke Bäderarchitektur entlang des Strandweges…

Casino rückseitige Ansicht

Trouville mit seinem normannischen Profanbaustil wurde Ende des 19. Jahrhundert bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Synonym für die Art Bäderarchitektur.
Am Strand liegen nur was für die ganz Harten, die dennoch im Sand sitzen wollten, nutzten jeden erdenklichen Schutz…., sprich, hier die Rückwände der Umkleideräume.

Wer hier leicht bekleidet sich in der Sonne baden wollte, den sollte dieses Plakat warnen…

Was nichts anderes bedeutet, als „nicht oben ohne“…

Jola wollte unbedingt mit den Füßen ins Wasser…..

Ebbesicht auf einen kleinen Teil von Trouville….

Entdeckten schnuckelige Gassen mit individuellen Läden, kleine Bars und Restaurants, das gläserne Schaufenster fand ich für einen Schnappschuss lohnenswert….

Jola kaufte Schnapsgläser mit Dekor – nicht in diesem Laden – für das nächste Doko-Turnier. In einem Café in geschützter zweiter Reihe einen Kaffee getrunken und das Publikum beobachtet. Ergebnisse werden hier nicht veröffentlicht!
Jola kaufte Garnelen an einem Stand auf dem Fischmarkt, wir hatten zwischenzeitlich entschieden, selbst zu kochen. Dann Heimfahrt.
Nudeln, Tomatensoße, Fischgewürz, angebratener Speck, Zwiebel, Thunfisch und zum Schluss die Garnelen dazu, sehr sehr lecker, und preiswert.

28.08.2023 Montag

Durchschnittlich gefallene Regenmenge heute Nacht, gemessen am Wasserstand im Kochtopf, der im Spüleimer draußen vor der Tür stand, ziemlich viel. Daran in etwa gemessen, der Lärmpegel durch die Regentropfen auf dem Dach, hoch. Dazu wieder Sturmböen, die das WoMo schaukeln ließen.Der Mensch an sich als Gewohnheitstier, die Camper im Besonderen, verarbeiten solchen Belästigungen schnell, so saßen wir bereits gegen 10 Uhr auf den Sätteln. Die D513, im übrigen die einzig fahrbare Verbindung nach Honfleur, wollte man nicht einen enorm längeren Weg auf sich nehmen, eine enge und viel befahrene Straße radelten wir ca. 13 Km. A little bit hilly, würden die Engländer sagen. Meist zu schnell rasten die parkähnlichen Grundstücke bei den Abwärtsfahrten an einem vorbei, die im typisch normannischen Stil gebauten Anwesen oft durch hohe Hecken, Zäune oder lange Einfahrten verdeckt, bei Steigungen kein Auge, weil Gleichgewicht halten und in die Pedale treten angesagt war. Der erste Ort, den wir durchfuhren bzw. kurz für ein Foto stoppten, Villerville. Hier wurde 1962 ein Film mit Belmendo und Gabin gedreht, davon zeugten an einer Hauswand und an Stelen Aufnahmen. Es folgten die Orte Cricquebœuf, Pennedepie und Vasouy, dann erreichten wir Honfleur, unbeschadet. Der Campingplatz am Pharo, keine Warteschleife vor der Einfahrt, im Ortskern herrschte bereits reger Besucherandrang, bei Tageslicht sah alles viel weniger beschaulich aus, unten die Geschäfte und Restaurants fein, oben drüber oft purer Verfall, derart morbide Zustände sieht man abends im hübsch angeleuchteten Zustand meist nicht.
Die Touristen stört’s scheinbar nicht; das Tourist-Office nach kurzer Suche gefunden, Stadtplan besorgt, vor dem Eingang ein Motorrad mit Beiwagen, ein Guide instruierte gerade zwei Gäste, die er gleich chauffieren würde. Auch eine Möglichkeit, den Ort kennenzulernen.

Wir fanden einen Salon de Thé mit Namen L’Atelier, Getränk und Gebäck bestellt, mein Tarte Pomme, gereicht mit einem winzigen Gefäß mit Crème Fraîche ….

So gestärkt erkundeten wir ohne Bemühen des Stadtplanes den Ort, ein Bild vom typischen Hafenbecken darf natürlich nicht fehlen….

Ließen uns durch die Gassen treiben, angezogen von den vielen Galerien, Geschäften mit (angeblich) heimischen Spezialitäten – gleiche Läden sahen wir bereits mit gleichem Angebot in St. Malo – trotzdem etwas fürs Auge.

Jola konnte nicht widerstehen, kaufte Biskuits……

……Dosenfisch, Keramiksteine, die Duft verströmten, da hatten wir bereits die meisten Gassen des Ortskerns durchstreift. Die größte Holzkirche Frankreichs war dabei nicht zu übersehen…..

Zurück in die Gassen….

…. und ihrem morbiden Charme, dem man sich nicht ohne weiteres entziehen konnte. Hotels, wo man nur durch Zufall auf den Eingang stieß, wie hier das Les Maisons de Léa, mit Spa-Bereich. Im Eingang der „Spa-Stuhl“.

Genug in den Gassen gestromert, eine der im Stadtplan vorgeschlagenen Touren angegangen: Hoch zum Mont Joli (79m). Nicht angekommen, weil wir falsche Straße abbogen. Gesehen wurden in besserer Lage rechts Villen auf großzügigen Grundstücken, links jede Menge profane Reihenhäuser, Jolas Idee zu der Situation, links wohnen die Gärtner, die links die Grundstücke pflegen. Den Berg ließen wir Berg sein, fuhren zurück. Am Strand von Honfleur ein Päuschen gemacht, Blick auf Le Havre bei einem Glas Wein (Jola).
In Villerville Abstecher ins Dorfzentrum…

Im WoMo Currywurst selbstgemacht.

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