07.08.2023 Montag
Der Aufbruch zu neuen Ufern fiel nicht ganz leicht, eigentlich passte hier auf dem Platz alles, auch ohne Fernsehempfang, und nun schien heute auch noch die Sonne von einem blauen Himmel. Jola wünschte Einkäufe in Isigny-sur-Mer zu tätigen, rund 30 Km von hier. Karamell-Fabriken sollten besucht werden. Im Ort vielen Straßen begrenzte Zufahrt für Fahrzeuge über 3,5 t. An einer Durchgangsstraße gehalten, zu Fuß in den Ortsmittelpunkt.
Blick von einer Brücke, unter der gerade das Wasser in starker Strömung ins Meer zurückfloss, Ebbe. Sahen noch das Hotel de Ville, wo De Gaulle im Juni 1944 aus England eintraf und eine bemerkenswerte Rede hielt.
Nicht viel Schönes weiter entdeckt, Isigny-sur-Mer sei im Krieg zu 60% zerstört worden. Ich tankte noch, ärgerte mich über die Selbstbedienung, erst beim dritten Versuch gab der Zapfhahn Diesel frei.
Weiter zu den Hallen (Karamell). Jola machte Einkäufe. Danach zum Campingplatz, der in der Nähe von Barneville-Carteret liegen sollte. Den empfahl uns vor ein paar Tagen in Bayeux das Paar aus Osnabrück, einfach, aber kuschelig sei er, das gefiel Jola und deshalb fuhren wir jetzt dahin. Weitere 72 Km, gemütliches Fahren, weil wenig Verkehr und Straßen im guten Zustand. Zwar ausgeschildert, aber fast ein bisschen versteckt in einer längeren Sackgasse in Hatainville lag dieser „kuschelige“ Campingplatz namens Les Ronds Duval auf einer Hochebene, umrandet von Maisfeldern, mit Blick auf die zum Nationalpark gehörenden Dünen.
Graslandschaft, wenige nummerierte Plätze, Rezeption nicht besetzt. Zum Glück tauchten Deutsche auf, die Auskunft gaben. Telefonische Anmeldung, die Jola erledigte. Ich erfuhr von einem langjährigen Gast, graumelierter Herr, gleich die halbe Lebensgeschichte des Campingplatzes, wie es hier von 30 Jahren zuging usw. Kein Warmwasser, kein Gas, ohne Strom.
Uns blieb das Glück hold, durften uns in die Mitte des Platzes stellen, mit Glück hieß; wenn genug Kabel auf der Kabeltrommel weilte.
Nun, beim ersten Versuch reichte das Kabel nicht, also ein Stück weiter vor geparkt. Das war das erste Mal, dass ich das Kabel komplett von der Rolle wickeln musste.
Die Camper / Zelte / Wohnmobile reihten sich am Rand des Geländes um uns herum wie eine Wagenburg.
Wir grillten, Würstchen und Grillkäse, dazu Salat. Der Wind pfiff von der Seeseite, von dem wir, geschützt vom WoMo, verschont blieben.
Wie man auf unebenem Gelände ohne eigene Auffahrhilfen einen Ausgleich für sein Fahrzeug findet, demonstrierten Belgier.
Am späten Nachmittag erschien ein schwarzgelockter Jüngling und wisperte, ob wir Englisch oder Französisch sprächen. Wir sollten uns anmelden, so viel deuteten wir aus seinem Englisch.
08.08.2023 Dienstag
Alles einfach auf dem Platz, aber alles funktionierte, es wurde morgens geputzt, es gab unter der Dusche warmes Wasser, man konnte Baguette bestellen usw. WLAN gab es hingegen nicht.
Frühstück im Freien, noch kühl, aber was soll’s.
Es ging dann nach Cateret, meist bergab. Beim Verlassen unseres Standortes ein Bild gegen das Vergessen gemacht:
In Carteret befand sich in der Avenue des Douits diesen optisch ansprechende Haus, das mir ein Foto wert war.
Ein Witzbold hatte auf dem Weg hierher einige Verkehrsschilder als Gestaltungsgrundlage benutzt, hier eins seiner Werke:
Am Gare Maritime angekommen, erfuhren wir nicht viel mehr, als wir schon wussten, nächste Überfahrt am 15.08. (wie letztes Jahr) und nur ein Rad darf man mitnehmen. Jersey will uns nicht!
Kleiner Abstecher zur Strandbucht, wo sich Mutige ins Meer wagten, es war gerade Flut und Wasser DA. Jola (der rote Punkt auf dem Bild) gönnte ihren Füßen einen Test….
Im Anschluss Ortsbesichtigung, an der Hafeneinfahrt eine digitale Anzeigentafel des Wasserstandes, der wohl exakt zwischen den beiden Stangen gemessen wird, aktuell 3,5m….
Jola zeigte mir im Ort, wo sie Baguette gekauft und am gestrigen Abend sich „alle Welt“ zu einem Umtrunk versammelt hatte.
Uns zog es weiter zum Stadtteil Barneville bzw. erst einmal in die Richtung. Radweg ausgeschildert. Landeten auf dem Küstenradweg…..
….., spätestens da gab das Gehirn einige Erinnerungen des letzten Jahres preis, insbesondere an der Stelle, wo wir an einem Campingplatz namens Les Vikings vorbeikamen. Von großer Hitze und belegten Campingplätzen war spontan die Rede, von großer Hitze heute nichts zu spüren, eher herbstlich anmutend kam das Wetter daher. Ein Golfplatz, den musste es letztes Jahr auch schon gegeben haben, mir völlig entfallen; vielleicht, weil die Bahnen von der großen Hitze total „verbrannt“ waren. Barneville ließen wir dann „links liegen“ und setzten die Fahrt auf wenig befahrenen Nebenstraßen durch Agrarland fort. Erstmals riesige Lauch- / Knoblauch- oder Zwiebelfelder (was unter der Erdoberfläche wuchs, war ja nicht zu erkennen) gesehen. 7 Km bis Portbail, die gönnten wir uns noch. Und was empfing uns noch vor der Ortseinfahrt? Ein Schild mit der Aufschrift „Marche Mardi“, also heute Wochenmarkt. Allerdings im Endstadium, bereits im Abbau einige Standbetreiber. Die längsten Schlangen an den Ständen der Rotisserien….
….. wo der Rauch am dicksten und die Würste am Schwärzesten waren, da war die Schlange am längsten. Schnell noch Tomaten, Gurke und Feta gekauft und schwupps am Stand mit Cidre und Calvados ausgebremst vom unwiderstehlichen Erzeuger….
Jola kurz vor dem ersten Probierglas, ich schon vorbei am Stand, wurde zurückgepfiffen und musste ebenfalls vom Apéritif du Cotentin testen. Echte Alternative zu Aperol, Campari etc. Nur um das Etikett zu studieren, nahm ich die Flasche Calvados in die Hand, und schon reichte mir der gute Mann ein Glas zum kosten. Gut, ich bin kein Kenner des „Apfelschnapses“, aber echt lecker, und nun benebelt, hörte ich „im Rausche“, wie ein französischer Witz über mich zur Erheiterung der anwesenden Mittrinker erzählt wurde (jetzt sei ich glücklich und später würde ich meine Frau glücklich machen….). Ich hoffe, Jola hat mir das richtig übersetzt.
Bei so viel Sünde kann man direkt vom Marktstand in die Kirche zur Beichte gehen…
Von der Pont aux 13 Arches ein Rückblick, die Notre Dame wieder ein Eyecatcher….
Bei der Suche nach einem Mittagssnack Touristenpreise festgestellt, sprich, höher als bisher gezahlt. Verzicht, es wartete das frische Marktgemüse auf Verarbeitung am WoMo zu einem Salat.
Heimfahrt, keine erwähnenswerten Vorkommnisse.
Auf dem Campingplatz Neuankömmlinge, aus Deutschland, wie wir, stehen sie in der Mitte, VW Camper mit festem Hochdach. Familie mit drei Kinder, für mich wäre das heute eine Herausforderung. Gegen 18 Uhr verlängerten wir den Aufenthalt für zwei Tage. „Es gäbe noch einiges zu entdecken“!, wer das wohl sagte?
09.08.2023 Mittwoch
Wie beschreibt man einen beginnenden Tag, an dem man unten, oben, vorne oder hinten nicht unterscheiden kann, nebeliger Dunst versperrte jegliche Weitsicht, Wolken in einem düsteren Grau.
Sommer geht anders!
Trotzdem maulte niemand öffentlich herum, wir bedauerten die Familie mit den drei Kindern im kleinen VW-Bus, vielleicht unnötiger Weise.
Wir ließen uns Zeit mit dem Beginn unserer Rundtour; es war wohl um die 12 Uhr, als wir starteten. Bricquebec als erste Anlaufstation hatten wir uns ausgeguckt. Kein offizieller Radweg dorthin ausgewiesen, also auf das Kartenmaterial verlassen, das wir zur Verfügung hatten. Schon in Les Moitiers-d’Allonne verfranzt. Bemühte Maps, die App zeigte mir einen Weg hinter der Kirche an. Jola kehrte zu mir zurück, unwillig, weil sie die Hauptstraße gefunden hatte, die nach Bricquebec führte. Vielbefahren und laut, musste das sein? Besser auf Schleichwegen vorankommen. Leider endete die glatt geteerte Straße alsbald auf einem steil abfallenden Wanderweg mit grobsteinigem Untergrund. Jola genervt, holperiger Weg, ungewisser Ausgang, nasse Füße. Maps zeigte 350m bis zu einer Straße, wir setzten den Fußmarsch (widerwillig) fort (von kurz hinter Nr. 2 bis Nr.3).
Nach rund 8 Kilometern gerieten wir wieder auf die Hauptstraße, der wir die letzten 10km bis zum Zwischenziel folgen mussten. Unterwegs ein Stopp in Sortosville en-Beaumont, ein über die Grenzen bekannter Betrieb, Biscuiterie Burnouf, der Süßes herstellt, befand sich hier am Straßenrand.
Nervige Überholmanöver durch Autoverkehr auf der Strecke.
Bricquebec, was sahen wir von dem Ort?, die Burgruine, der wir später eine Visite abstatteten. Das Touristen-Büro machte Mittagspause. Wir ebenso, Jola wählte die gut besuchte Brasserie nebenan, mussten uns mit einem Platz an einem Tisch im Außenbereich begnügen, kein Problem. Jola wählte einen Burger, ich blieb bei „vegetarisch“. Englische Familie am Nachbartisch hatte Pech, die Küche schloss. Den Vater zitiert: „I promise you, you don’t stay hungry today„.
Schauten uns nach der mittäglichen Stärkung in der Burgruine um,…
Dieses Kunstwerk stammt vom 31.12.1999, als Reminiszenz an das 20. Jahrhundert verbaute der Künstler diverse Utensilien (teils Kriegsmaterial) in diesem Betonklotz, der im Laufe der Jahre seinen Inhalt durch Erosion, Abrieb oder ähnlichen Verlust von Oberflächenmaterial freigeben soll bzw. es schon tat.
Jola fragte sicherheitshalber in der Tourist-Information nach dem Einstieg in den „Grünen Radweg“, ausgreifende Armbewegungen signalisierten, wann und wohin abgebogen werden sollte. Leider war der sonst so vorzüglich beschilderte Weg an einer Stelle mangelhaft, was uns etliche Schleifen bescherte, aber letztendlich landeten wir auf dem richtigen Weg. Kilometer um Kilometer auf festgestampftem Sandgrund durch ein schattiges grünes Band, oft Hunderte Meter immer geradeaus. Links und rechts Natur pur, manchmal Agrarland, oft Maisfelder. Unser Ziel jetzt Saint Sanveur-le-Vicomte. Knapp 15 Kilometer auf ebenem Weg, ohne nennenswerte „Überraschungen“, außer, dass die Beine langsam Müdigkeit signalisierten. Immer noch Wolken am Himmel, schwer und grau, trotzdem eine Art schwüler Luft, die beim Fahrtwind nicht immer als solche registriert wurde.
Wieder eine Burgruine, viele Plakatwände im Vorfeld, die Zeugnis über die deutsche Verwüstung im 2. Weltkrieg ablegte, davon auch das Schloss betroffen. Ein Turm schien frisch restauriert…
Langsam ermüdete mein Interesse an alten Gemäuern und schlossähnlichen Ruinen.
Suchten den Weg zurück. Jola präferierte den „Grünen Radweg“ nach Portbail.
Nach Portbail fuhren wir nicht, weil ich den lärmenden Weg nicht unnötig lange fahren wollte. Wir bogen nach Saint-Maurice (7) ab. Jola am Ende ihrer Kräfte musste kurz vor dem Anstieg (9 nach 10) passen, ihr Akku war leer, wir wechselten die Räder, aber selbst mir fiel es schwer, ohne elektrische Unterstützung die Anstiege zu bewältigen, gut, dass es nur 1,5 Km waren. Schweißnass und erschöpft nach 70 Km Rückkehr am WoMo, dessen Umfeld durch mehr Neuankömmlinge bevölkert war.
Abendstimmung auf dem Campingplatzgelände, endlich sommerliches Wetter…
10.08.2023 Donnerstag
Bis 07.10 Uhr fester Schlaf, 70 Km Radtour mit Steigungen steckt man nicht mehr so ohne Weiteres weg, sprich, wir ließen den Tag ruhig angehen, man könnte sagen, relaxt.
Kurz den Wein von gestern weggebracht und gleich die Chemie-Toilette mit (natürlich getrennt) entleert, lustige WC-Kabinen für die gemeinsame Nutzung (Mann/Frau; „Diverse“ war hier nicht bekannt)…
Und gleich noch ein Foto von der Rezeption als Andenken…
Die Sonne trug zum Wohlbefinden bei, ein Wermutstropfen war, Jola kam ohne Baguette / Croissants von der Rezeption zurück, warum? Die Mitarbeiterin war überraschend ins Krankenhaus eingeliefert worden, Jola meinte etwas von „Nierensteinen“ verstanden zu haben.
Gut, das leckeres Knäckebrot aus Norwegen im Vorratsschrank lag.
Kurz nach 12 Uhr juckte es dann doch, Bewegungsdrang. Wir marschierten vom Campingplatz zu den Dünen, um dort einen Aussichtspunkt zu erklimmen. Treppensteigen im Dünensand, nicht jede Holzstufe im gleichen Abstand, für kurze Beine manchmal ein Problem. Leicht angestrengt erreichte Jola gleich den „Gipfel“
Schöner Rundblick, das 20 Km entfernte Jersey heute gut (nur vor Ort) zu sehen.
Rückwärtig ein Blick auf die Lage des Campingplatzes….
Ganz oben, wo winzige Häuser (real beneidenswerte Grundstücke mit ansehnliche Häusern) erkennbar sind, dahinter lag unser Campingplatz, keinen Kilometer bis hier in die Dünen bzw. an den Strand.
Suchten uns einen Pfad außerhalb der Wege hinunter, gingen dann bis zum Strand weiter, wo in wenigen Minuten die Flut einsetzen würde.
Aus dem Wasser entstieg die Nixe….
…..zurück blieb ein Seebär…..
Mittags Salat und von meinem teuren gebratenen Markt-Hühnchen, das zwischenzeitlich aufgetaut und angebraten war.
Sonne genutzt, um „braun zu werden“. Jola vergaß nicht ihr Vorhaben, sprich, Bad im Meer“. Ich riet zur Eile, denn der Höchststand für die Flut war für heute gegen 15.00 Uhr im Ebbe/Flut Kalender vermerkt, jetzt war es 17.30 Uhr (also schon fast wieder ablaufendes Wasser). Auf die Räder geschwungen, den Weg zum Strand leicht erreicht, weil immer bergab. Zu diesem Zeitpunkt wesentlich mehr Besucher am Strand, man rangelte um die letzten Parkplätze.
Wir fuhren mit den Rädern auf den Sand, bis fast an die anrollenden Wellen, das ging, weil der Untergrund fest war. Jola gleich ins Wasser, ich mit Verzögerung folgte. Angenehmes Baden, Temperatur wohl 18°, klares Wasser, keine Behinderungen beim Gang in die Fluten.
Im Anschluss mit den Rädern ein Stück auf dem Sandstrand Richtung Leuchtturm geradelt.
Noch einen Tag verlängert. Abendimpressionen….
11.08.2023 Freitag
Heute hätten wir am Nachmittag von Granville nach Jersey übersetzen können, aber wir hatten uns anders entschieden. Den kuscheligen Campingplatz wollten wir noch einen weiteren Tag genießen.
Wetter ein Wechselbad der Gefühle, Grau war die morgendlich dominante Farbe. Ein Trost, es gab wieder Baguette und Croissants.
Campingplatz-Aktivitäten: Neben Abwasch und Morgentoilette wurden Zelte abgebaut, zusammengelegt und verstaut, Kinder nutzten alles Verfügbare, um es Eltern oder anderen Gästen gleichzutun, bauten sich aus Handtüchern und Stühlen ein Zelt, ein kaum mehr als 2 Jahre altes Kind trug mit einer Hand einen 20 Liter Wasserkanister, eher schleppte es ihn über den Boden, mit der anderen Hand ständig in Richtung Sanitärgebäude zeigend und da, da,da stotternd, ein sehr belustigender Anblick; Minimalisten kochten am Miniaturzelt mit Wasserkocher und Plastikkabeltrommel Wasser für den Kaffee heiß, Surfer und Strandsegler warteten auf die nächste Flut.
Es blieb grau, Jola wollte ein Restaurant erkunden; dazu fuhren wir die knapp 3 Kilometer mit den Rädern nach Les Moitiers-d’Alonne. Was soll’s, Jola warf einen Blick auf die Speisekarte, drehten wieder bei, um nach Carteret zu fahren, den Leuchtturm besichtigen. Entdeckte einen Fußweg nach Hatainville, wieder ein Wagnis, auf unbefestigtem abwärts weisenden Weg ins Ungewisse zu strampeln, doch diesmal gelangten wir ohne Hindernisse wieder auf die geteerte Straße nach Carteret. Sahen eine Ausstellung in einer Galerie an, Landschaftsmalerei, abstrakte bunte Bilder, Skulpturen, von denen mir eine im Gedächtnis blieb: in rosa gehaltene Weiblichkeit, sitzend auf einer Art niedergedrückten Pastete, sie extrem adipös, der Bauchlappen über die Scham hängend; in der einen Hand eine schlankes Mädchen im Badeanzug, gedreht zu einer Form Wurst, zum Munde führend, dabei lächelnd. Bedeutung? Fraß sie ihre eigene Vergangenheit, sprich Jugend in sich hinein?
Es ging zum Pharo hoch, aber erst Karte in den Postkasten werfen…. was baute man früher nur für ansehnliche Postgebäude (siehe auch Beitrag Utrecht)…..
Schicke Wohngegend links und rechts an der steilen Straße hinauf zum Leuchtturm, alles Hanglage. Der Leuchtturm eher unscheinbar, wenn man Leuchttürme anderer Standorte als Maßstab anlegt, An der Innenseite der Ummauerung lauter Fotos von Leuchttürmen aus aller Welt…
Der Küstenwanderweg schlang sich vor dem Leuchtturm am Hang hinunter. Unten die durch Ebbe vergrößerten Strände….
Auf dem grasbewachsenen Plateau tummelten sich Paraglider, schwebten am Hang auf und ab, Übung?
Einer startete mit aufgeblähtem Segel, musste sich anstrengen, um bis an den Hang zu gelangen, es sah aus, wie sich Menschen auf dem Mond bewegten, leicht über dem Boden schwebend, dann der Versuch über die Mauer ins Ungewisse zu springen. Seht selbst wie es weiterging…
Uns zog es wieder in Strandnähe, wählten den Weg mit Sicht auf die Bucht bei Ebbe…
Recht abschüssig ging es an Villa um Villa vorbei hinab, Jola kaum zu erkennen…
Irgendwie plagte uns Hunger, auch wenn wir nichts Großes geleistet hatten. Der Bahnhof lockte, vor allem Jola, in der Hoffnung auf die Kugel Eis Salz-Karamell. Terminus nannte sich das Konglomerat aus Streetfood-Wagen im Innern. Selbst im Außenbereich saßen bei diesem recht trüben Wetter Menschen, tranken und aßen und schienen sich zu amüsieren. Innen tobte das Restaurantleben, an langen Tischen saßen Familien bei Bier, Wein, Asiatischem, Libanesischem, Pizza, Muscheln oder Burgern. Ich besorgte Bier, hoffte auf zwei haltbare Plastikbecher mit Inschrift, die waren gerade „alle“, bekam Blankobecher. Falafel und Quiche standen alsbald auf unserem Tisch, wir teilten.
Unbedingt wollte ich zwei Becher mit Inschrift ergattern, wählte schon ein „Opfer“ aus, die Familie am Nachbartisch trank aus solchen Bechern. Bisher räumten alle Gäste ordentlich ihrer Tische ab und brachten Abfall und Geschirr zu den Depots. Ich hoffte auf „unordentliche“ Besucher, die alles am Tisch zurücklassen. Eine Gelegenheit dann zum Tausch „Blanko“ gegen „Inschrift“. Warum wollte ich die überhaupt haben?
Zwei Pärchen besaßen wir schon, aus der Bretagne (Concarneau Fete Bleu und Camping Lez Eaux). Die Becher echt praktisch, unverwüstlich, für Bier, Wein, Wasser oder Pastis, passt alles!
Ich bekam meine zwei Becher mit Inschrift aus dem Depot im Tausch mit unseren beiden. Die „Unordentlichen“, es war tatsächlich die Familie, die man hinter Jola auf dem Bild sieht, ließen alles einfach auf dem Tisch stehen, unerhört!!!
Kleinen Ausflug zum Yachthafen gemacht, manch Schiff lag auf dem Trockenen.
Lustig, wieder den Banksy der Verkehrsschilder entdeckt….
Ob der schon polizeilich gesucht wird? Oder findet der Bürgermeister das sogarn werbewirksam für seine Kommune?
Rückfahrt, Ankunft am WoMo, da begann es zu nieseln. Nachbarn hatten sich bei uns „Strom geliehen“, ihr Kabel reichte nicht. Da ist man doch gerne behilflich.