Niederlande – Tulpen gucken – 3. Teil

15.04.2023 Samstag

Vor 8 Uhr aufgewacht, ob ausgeschlafen oder von den Strapazen gestern, egal. Punkt 8 Uhr tauchten wir ein letztes Mal ins Wasser des Schwimmbeckens ein, mit uns einige wenige andere Frühaufsteher und -schwimmer. Die Frau wieder ohne Handtuch, ich gab ihr später den trockenen Teil meines übergroßen Badetuches ab.
Aufräumen, Abwasch erledigt, alles verstaut, Stützen waren diesmal nicht ausgefahren, konnten also auch nicht abgefahren werden. Für die Rückgabe der Codekarte gab es 2 €.
Sonnig unterwegs, Vorfreude auf den nächsten Stopp. Bei Alkmaar kurzzeitiger Stau, Ampeln regelten den Verkehr, Rückreise der Urlauber aus Nordrhein-Westfalen oder die Anziehungskraft von Alkmaar als Shopping-Metropole könnten mitursächlich gewesen sein.
Ansonsten viel Verkehr, aber alles im Fluss. Ein paar Kilometer durch Grünland, erster Campingplatz in Bloemendaal gleichen Namens „geschlossen“, aber es waren ja noch 1,3 km bis zu dem von mir gewählten De Lakens.

Angekommen (oben links im Bild das grün eingekreiste Areal beim Hazenberg ist der Campingplatz) im Zeeweg 60, erschreckte mich das Schild „Vol“, was ich nicht lange zu übersetzen brauchte. Ärgerlich, aber ich fuhr trotzdem an die Rezeption. Jola ließ dort ihren Charme spielen und hatte Erfolg, Platz 794. Inmitten der Dünenlandschaft ein riesiges Gelände, verwinkelt, hinter Böschungen die Plätze, hier fanden auch Menschen ohne WoMo, Wohnwagen oder Zelt Unterkünfte, in kleinen Holzhütten oder in Großraumzelten. Hinter unserem Platz „der Baum“ zum Klettern für Kinder. Leider mein Daumen davor.

Im Schutze des WoMo ließ es sich gut in der Sonne sitzen. Spargelsuppe und Obstsalat dienten als Mittagessen, einfach und gut.
Marsch über den Campingplatz zum Strand. Die Dünen schienen hier noch ein Stück höher als die bisher erlebten.

Die Dünenlandschaft durchfurcht von vielbefahrenen Straßen, enorm große Parkflächen; über 5 Stunden kosteten 19 €, kein billiger Strandbesuch.
Richtung Zandvoort eine Vergnügungsmeile mit diversen Bars, Restaurants etc. Irgendwo müsste sich die Rennstrecke der Formel 1 befinden, zu hören war allerdings nichts. Wieder vergällte einem der kalte Wind den Spaziergang am Strand, den Hunden war’s egal, sie jagten den vom Herrchen geworfenen Bällen hinterher, auch wenn sie sie nicht immer orteten.
Pause im WoMo, Jola errichtete eine Kirschtorte.
Gegen 16 Uhr dann ein Abstecher nach Haarlem, rund 8 Kilometer mit dem Rad. Gleiche Strecke wie mit dem WoMo, Overveen, ein netter Flecken mit rund 4.500 Einwohnern vor Haarlem durchfahren, hier gepflegtes Ambiente, bestimmt nicht günstig zu wohnen.
In der Nassaustraat in Haarlem die Räder abgestellt, ein junger Baum diente der Ankettung; die Flut an Fahrrädern war enorm, sowohl parkende, als auch die fahrenden.
Geschäfte geöffnet, erster Eindruck wie üblich, überwiegend Filialbetriebe. Bei einem Bäcker Brot gekauft. Ein Jahrmarkt mit Riesenrad bevölkerte die Gegend um die Sankt Bavokirche am Grote Markt. Stromerten quasi ziellos durch die Gassen, fanden an der Ecke Damstraat / Spaarne bei dem gastronomischen Betrieb „De Waag“ ein geschütztes Plätzchen im Außenbereich. Die Frau verzichtete auf den ihr zustehenden Campari, wollte ein Bier, ein solches, wie das leere Glas, das vom Vorgast auf dem Tisch stand, und dazu einen Jenever.

Brasserie d‘ Achouffe (Bier)

Am Kai der Binnen Spaarne legte ein Boot an, aus dem stiegen einige leicht angeheiterte Frauen aus und eilten zielorientiert ins Innere von De Waag um sich zu erleichtern.
Mich hatte der junge Kellner bei der ersten Bestellung vergessen bzw. dachte er, der Jenever wäre für mich. Ich orderte einen Campari mit Eis ohne alles, bekam ein üppig gefülltes Glas. Ein Blick ins Innere der Gaststätte:

11 €, der günstige Pausendrink überraschte uns. Leicht alkoholisiert marschierten wir an dem Wasserlauf zur Gravestenenbrug (aus dem Jahre 1950) mit danebenstehendem Kunstwerk. „Der Fuß des Merkur“ (De Voet van Mercurius) steht hier seit 1997.

So, damit der Blick auch ganz auf den Fuß und nicht auf das Umfeld fällt, vergrößert:

Kälter wurde es, wandelten an der Gracht Richtung Markt, hübscher Blick auf die Bakenesser Kirche, die als Grabkapelle der Maria geweiht war. Nicht gesichert, soll sie im 15. Jahrhundert erbaut worden sein.

Wenig weiter standen wir plötzlich an der Ecke, wo wir unsere Räder „geparkt“ hatten. Nach den 8 Kilometern zum Campingplatz zurück durfte ich mir meine Eisfinger auftauen. Haarlem war entdeckt, ob es mit Alkmaar konkurrieren kann, werden wir an einem der nächsten Tage erkunden.

16.04.2023 Sonntag

Ein Wechselbad der Wettergefühle, gestern Sonne, heute Wolken, Nieselregen. Nachts störte ein Geräusch den Schlaf, Zweige des Kletterbaumes schabten durch den Wind am WoMo, Ergebnis: quietschende Unruhe.

So übernachten andere Menschen auf diesen Campingplatz:

Vormittags nach Zandvoort, über den Strandweg des Campingplatzes zum Radweg, letztes Stück Treibsand, sprich, Fahrrad geschoben! Zwiebelhafte Kleidung half gegen das ungemütliche Wetter, Rückenwind erleichterte das Fortkommen.
Sonntag ist Tag der Amateurradrennfahrer, also Achtung.
Ausguck auf den Rennparcours in den Dünen,….

….einmal im Jahr jagen hier die Formel 1 – Piloten nach WM-Punkten. Was für ein Irrsinn, gerade diesen Sport in einem Naturschutzgebiet zuzulassen.
Am Rathaus die Räder zurück gelassen. Typische Shoppingatmosphäre eines Seebades. Die meisten Geschäfte geöffnet, Bars und Cafés gut besucht. Marsch zur Promenade über einen bunt gefärbten Zebrastreifen. Niederländische Architektur und Wohnkultur muss nicht immer gelungen sein, in Zandvoort durfte ich mich davon mehrfach überzeugen; im Bild ein besonders unangenehmes Objekt als „Abschreckung“, falls hier jemand mal Station machen möchte:

Wir folgten dem Wegweiser zum Museum. Trotz „Sonntag geöffnet“ war geschlossen. Am Platz dahinter ein „Hofje“, Ein Hofje, das ist ein Ort, der in früheren Jahrhunderten für alleinstehende Frauen zum Wohnen eingerichtet wurde.

Die unterkühlte Frau brauchte einen Ort zum Aufwärmen, den wir im Café Noble Tree am Rathausplatz fanden.
Auf der Heimfahrt abgeschweift in ein paar Gassen (Kanaalweg oder Willemstraat), die offensichtlich zu den ursprünglichen Orten des einstmaligen Fischerdorfes gehörten. Leider keine Fotos gemacht, aber sehenswert, im Gegensatz zu den meisten anderen Stellen in diesem Ort.
Auf der Rennstrecke rumorten seit einiger Zeit laut Motoren, irgendwelche Rennen liefen dort. Im kalten, mit Schaumkronen bewehrtem Wasser der Nordsee tummelten sich Surfer und Kiter.
Mittagessen im WoMo. Pause bis in den späten Nachmittag. Dann Bummel über das Areal des Campingplatzes bis in die Dünen.

Sauna, Fitness-Center, großer Spielplatz, ein Spar und ein Restaurant, alles vorhanden. Das Restaurant:

Im Restaurant bekam Jola endlich ihren Drink (Campari) spendiert, den ich auf dem Golfplatz durch eine „Lady“ verursachte und ihr schuldete. Jola hat’s genossen:

Und so haben wir 1976 in Zandvoort übernachtet:


17.04.2023 Montag

08.20 Uhr aufgewacht, aufgestanden, Handtuch und Shampoo geschnappt und zum Haus „Fit- und Zenzone“ marschiert. Den Code an der Eingangstür eingegeben, ein leises Klack und die Tür zum Sportparadies öffnete sich. Geräusche aus der oberen Etage, ein Mann arbeitete sich an Kraftmaschinen ab. Ich setzte mich an das Rudergerät, wasserbetrieben. 20 Minuten holte ich ausladend mit den Händen an der Stange das Metallseil aus dem schwarz verkleideten „Wasserbad“. Das Display zeigte diverse Ergebnisse an, mich wunderte der geringe Kalorienverbrauch (103) für die Schwerstarbeit. Steppte auf dem Walker weiter 10 Minuten, um dann eine Erfrischungsdusche zu nehmen.
Jola schon mit Frühstück durch. Ich gab nach Essen und Trinken ins Navi die Wanderpunkte in Haarlem ein. Es versprach ein wärmerer Tag zu werden, trotzdem noch Handschuhe und Mütze mitgenommen. Gleiche Strecke wie vorgestern gefahren, ich machte in Overveen Bilder von Gebäuden. Ein frisch mit Reet gedecktes Haus, links neben dem Schornstein verpackt ein Dachdecker (eher nicht erkennbar) gerade ein Büschel.

In der Nähe des Bahnhofs entdeckte ich eine Parkanlage, dorthin bogen wir ab, ausgezeichnet war die Anlage mit „Bolwerk“ und lag an einem Gewässer namens „Kloppersingel“. Dem folgten wir bis zur Königskirche, was ein Stück zu weit war, um zum eigentlichen Ausgangspunkt „Grote Markt“ zu kommen. Deutete ich die Informationen zur Kirche richtig, ist sie 2003 abgebrannt und wieder neu errichtet worden.

Heute, jedenfalls aktuell, angenehme Leere auf den Wegen, man konnte also ruhig mal links und rechts den Blick schweifen lassen, ohne gleich mit anderen Radlern zu kollidieren. An der St. Bavo Kirche die Räder angestöpselt. Riesenrad und Jahrmarktbuden immer noch um die Kirche verstreut, noch ohne Betrieb. Das Rathaus seitlich abgelichtet,….

….. innen die Touristen-Info, Jola besorgte einen Stadtplan (1 €, frech).
Ausgangspunkt meiner „Stadtführung“ für Jola begann hier. Blick in den Innenhof, der erinnerte etwas an das St. Annen-Museum in Lübeck.

Es ließ sich gut Bummeln, zu gucken gab es ja genug, wenn auch hier keine Tulpen. Geschäfte teils noch geschlossen, ich führte die Frau zu Haus Nr. 37, eine alte Bäckerei. Geschlossen und im Umbau befindlich, Blick durchs Fenster, innen alles mit Delfter Kacheln verkleidet.

Mit ein bisschen Gesuche und der Hilfe des Navi fand ich die Gierstraat Nr. 3, wo sich seit ewigen Zeiten eine Drogerie angesiedelt hatte und „Wundermittel“ gegen jegliche Beschwerden verkaufte. Die Frau wich kurz von meiner Seite und sondierte die Auslagen bei „Stach„, kehrte interessiert zurück.

Das Wundermittel fanden wir in der Drogerie nicht, egal, übersiedelten zu Stach am Botermarkt (Buttermarkt), Keks und Kaffee kamen gegen 12.15 Uhr gerade zur rechten Zeit.

An der Eingangstür ein Schild „PIN only“, was soviel bedeutete wie keine Bargeldzahlung. Schien ein angesagter Laden zu sein, kurz nachdem wir saßen und unsere gehaltvollen Cookies (sehr lecker) bekamen,….

…bildete sich eine Schlange im Geschäft, Kaffee machen war hier Handbetrieb und dauerte eben.
Die Dame hinten im Bild schien ambitionierte Fotografin zu sein, der dazugehörige Mann musste im Laden für Bilder posieren. Sie trafen wir an anderen Orten noch einige Male wieder.
Es ging weiter zur Nieuwe Kerk (erste protestantische Kirche in Haarlem aus dem Jahre 1659); auf dem Weg dorthin hingen Gießkannen zwischen den Bäumen.

Schon in der Breestraat ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte: Grünzeug vor der Haustür!

Nun erwartete uns die „grünste Straße“ von Haarlem (so stand es im Prospekt), die Korte Houtstraat. Die Anwohner sichtlich bemüht, die nicht vorhandenen Vorgärten durch originelle Gestaltung grün erscheinen zu lassen.

In einer der Nebenstraßen hatte sich wohl eine Anwohnerin als Kunstwerk an einer Hauswand verewigt:

Napoleon muss auch hier in Haarlem gewesen sein, nach der Beschreibung befindet sich ein Landsitz im Stadtpark (Friedenspark). Dorthin leitete ich Jola mit dem Argument, das Theehuis läge dort ebenfalls und man empfahl den Lesern der Broschüre dort zu Mittag zu essen, so stand es geschrieben. Außerdem gäbe es noch den Pavillon Welgelegen zu bewundern.

Napoleon nächtigte hier vom 02. auf den 03.07.1810.
Das Teehaus musste erst entdeckt werden, verborgen hinter Gebüsch lag es etwas unscheinbar an einem Freigehege. Außenbereich in der Sonne, Felle und Decken, falls es an Bein oder Rücken zu kalt wird, lagen bereit. Tagessuppe für die Frau,12 UURTJE vlees für mich. Ich dachte, so hieße die angebotene Speise, doch irrte ich. 12 UURTJE bedeutete „12 Uhr“ und vlees = „Fleisch“).
Merkwürdiges Sammelsurium auf meinen Teller: Braune, fluffige Brotscheiben, Carpaccio, Krokette mit undefinierbarem, aber schmackhaftem Inhalt, Senfsoße, Mini-Salatbeilage, ein Glas mit einer rötlichen Tunke. Nach dem Zwergenbier genoss Jola nun eins vom Strauß.

Gesättigt trippelten wir am Park vorbei zurück ins innere Zentrum, die Kleine Houtstraat mit ihren vielen individuellen Geschäften lockte. Wir fanden etliche Anregungen zu Interieur oder Dekoration, Antiquiertes und Originelles, Jolanda, in Holland kein so ungewöhnlicher Name, dennoch ein Foto wert, zumal mit dem Zusatz „Prinsen“.

In der Auslage eines Outdoor-Geschäfts (Soellaart) sahen wir ein Paar rote Schuhe, Musterung ähnlich wie aktuelle Steppjacken. Schwupps, Eintritt und Anprobe, Wohlfühlen und Kauf.
Wir näherten uns dem Ausgangspunkt, dem Grote Markt, das Teylers Museum am Montag geschlossen, ebenso De Waag, enttäuschend, wo wir uns so auf ein großes Glas Jenever gefreut hatten.
Die Frau hatte es nicht vergessen, Casa, ein Modegeschäft, musste letztendlich noch konsultiert werden, ich bremste mich, blieb vor einem Kaffeeladen wartend, ging hinein, fragte nach „Guatemala“, den man nicht im Sortiment hatte.
Dann endlich wieder im Sattel sitzend die Rückfahrt, fehlerhaft, sprich, falsch abgebogen. Manchmal „erfährt“ man dadurch Bereiche, die man sonst nicht zu Gesicht bekommen hätte; so auch jetzt. Über Bloemendaal ging es nach Ovenvees, Größe der Grundstücke oder die Gebäudearchitektur beeindruckten so sehr, ich kam aus dem Staunen kaum heraus. Toppte das noch einmal die Eeuwigelaan in Bergen bei Alkmaar?
Jola wollte in den Nationalpark, ich folgte bis zum Dünencafé. Der Weg durch den Nationalpark war mir zu lang, mein heutiges Tagespensum erreicht, deshalb kehrte ich direkt zum Campingplatz zurück. Jola berichtete später enthusiastisch von ihrer Rundfahrt, bat um eine Verlängerung um einen Tag. Leider, erstaunt, dürfen wir nicht auf unserem Platz bleiben, müssen zwei Reihen weiter uns aufstellen. Alles wieder ausgebucht, so die Auskunft an der Rezeption, kaum zu glauben, oder hatte das schon etwas mit dem Königstag am 27.04.23 zu tun?
Abends erst Aufzug von Nebel, später sternklare Nacht.

18.04.2023 Dienstag

Gerader Tag, schlechtes Wetter, das hatte zuletzt System.
Zuerst eine Pflichtaufgabe: der rote Knopf der Toilette leuchtete, sie wollte entleert und gesäubert werden. Mein Job.
Danach spazierte ich wieder ins Fitnesshaus, niemand da, 20 Minuten angestrengt gerudert, im Anschluss 10 Minuten Walken, plötzlich Stimmen, eine Frau kam aus dem Nichts, setzte sich neben mich vor den Ausgang, grüßte in undefinierter Sprache, zog sich ihre Turnschuhe an und verschwand. Für mich stand Duschen an.
Gegen 10.30 Uhr sahen wir die Franzosen abreisen, der Platz 801 also frei für uns zum Umparken. Das war schnell in 5 Minuten erledigt.
Das mit dem schlechter Wetter stimmte heute nicht ganz, ab ca. 11 Uhr meldete der Wettergott Sonnenschein, allerdings begleitet von stürmischen Böen. Gleich sollte es in den Nationalpark gehen, äh, wir fuhren natürlich mit den Rädern…
Was ist passiert? Mein Körper rebellierte, zeigte mir die „Gelbe Karte“, zu viel Action beim Frühsport. Schleppte mich mühsam aufs Rad, Jola übernahm die Führung, die Strecke zum Teil von gestern bekannt.
Dieser Nationalpark (Zuid-Kennemerland) ist einer von 20 Nationalparks und entstand 1995. Er liegt zwischen der Nordseeküste und Haarlem und erstreckt sich von Zandvoort bis IJmuiden auf einer Fläche von ca. 3.800 Hektar. Gut ausgebautes Radnetz, an vielen Stellen ausgewiesene Spielplätze, an anderen Betretungsverbot. Mich erinnerte die Landschaft ein Stück weit an die Lüneburger Heide, eben nur weitaus „gebirgiger“. Urwüchsig, naturbelassen, auch durch das viele Totholz.
Wir bewegten uns zunächst auf den Strandpavillon Parnassia zu. Kurz den weitläufigen Strand und das Meer angeschaut. Auf dem Zuweg Reparaturarbeiten an den Zäunen.

Fortsetzung mit schweren Beinen, auf dem Weg zum Vogelmeer, ohne Feldstecher waren nur wenige selten Arten zu sehen, dafür Gänse, Elstern, Dohlen, na, was halt so an Gefieder erkennbar war.

Kilometer um Kilometer störte einen fast niemand, Autolärm war hier unbekannt. Ideal für Menschen, die gern kreuzungsfrei unterwegs sein wollen. Die Tour verlagerte sich leicht landeinwärts, optisch dadurch kaum Veränderung im Landschaftsbild.
Dann zwischen noch nicht in Blüte stehenden Bäumen lagen zwei Wisente bräsig im Gras herum, im Hintergrund Pferde (Wildpferde?).

Die Wisente sollen den Buschwuchs reduzieren, durch ihren Dung den Sandboden verbessern, das Ansiedlungsprojekt wird aktuell als erfolgreich eingestuft. 24 Tiere leben derzeit in etwas eingeschränkter Freiheit in diesem Nationalpark.
Noch einmal Dünenlandschaft:

Am Rande des Nationalparks fiel uns diese Ruine auf:

Die Ruine von Brederode, derzeit geschlossen. Wechselvolle Geschichte seit dem 13. Jahrhundert (wer will kann nachlesen unter https://ruinevanbrederode.nl/en/history/).
In Santpoort im Radfahrertreff Duin en Kruidberg eine Tagessuppe zu zweit gegessen.
Danach den Ort Bloemendaal gestreift und wieder in den Nationalpark zurück. Versteckt zwischen hohen Bäumen wieder architektonische Wunderwerke, wie viele Millionäre hier wohl wohnen?

Zeltplatz erreicht, Pause für mich in der Horizontalen, quasi Zona Recreativa!
Die Tour mit ca. 24 Km in etwa in der Übersicht.