2019 Narbonne

26.07.2019 Freitag

Bewölkter Himmel, kaum noch ein bekanntes Phänomen auf dieser Reise. Erleichterte etwas die Abfahrt aus Villeneuve-sur-Béziers. Narbonne mit einer der schönsten Markthallen Frankreichs sollte besucht werden. Kaum 40 Km entfernt, dauerte es doch wieder länger, bis wir auf dem Campingplatz ankamen. Der angesteuerte Stellplatz existierte gerade nicht, eine Großbaustelle fanden wir stattdessen vor. Den Viersterneplatz Nautique angesteuert; der Platz lag am Étang de Bages et Sigean.

Größerer Platz (Nr. 222), eigenes Kabäuschen mit Dusche, Waschbecken und WC in einfachster Ausstattung.

Gruselige Verkehrssituation, keine Radwege in die gut 7 Km entfernte Innenstadt. Der Kanalweg betrug mehr als 14 Km, sieben davon direkt am Wasser, als schmale Furche durch Grasland, der Rest später auf einer befahrenen Teerstraße, die u.a. am zweiten Campingplatz Mimosa vorbeiführte. Ging mittags Schwimmen, das Becken doppelt so groß wie auf dem vorherigen Campingplatz.

Trotz der zugezogenen Wolkendecke drückte warme Luft auf die Schweißdrüsen. Durch den Ausgang des Campingplatzes auf Sandweg am Étang entlang, landeten wir im Port Nautique. Ein paar schöne Häuser mit Seeblick, dann war der geteerte Weg und der Ort zu Ende und der sandige Wanderweg begann. Jola verweigerte die Weiterfahrt.

Die verkehrsträchtigere Strecke raubte uns die bisher gewonnene Erholung schnell, an einem Kreisverkehr mit Auffahrt auf die Autobahn gelang es uns nur mit Mühe, in eine weniger befahrene Ausfallstraße abzubiegen. Danach ein bisschen nach Gefühl und nach Google gefahren. Half auch nicht wirklich weiter, etwas ländliche Atmosphäre an der Kreuzung Chemin du Quatourze / Chemin du Grand Quatourze mit Blick über ein Weinfeld auf ein Chateau (?). Umgekehrt und mit letztem Mut an der Abzweigung in die andere Richtung gefahren, dann eine Brücke überquert, danach schien uns das historische Zentrum endlich aufgenommen zu haben. Die Hallen, die Platanenallee am Quai Dillon, die Kathedrale St. Just & Pasteur, die schmalen Shoppinggassen und der Kanal Robine.

Auf dem Rundgang warfen wir einen Blick in die Kathedrale, meine Ambitionen für eine intensive Erkundung waren begrenzt, ruhte mich auf einer kalten steinernen Bank auf und sah einer hübschen Frau zu, wie sie einer Gruppe Menschen mit Beeinträchtigungen etwas über Bethlehem erzählte.

Wieder einmal in die Pausenzeiten der Franzosen gefallen und nichts gegessen. Die Pizzeria am Platz vor dem Palast-Museum verweigerte quasi mit Gongschlag ab 16.30 Uhr warme Mahlzeiten. Getrunken hatte ich kurz zuvor einen Tee, Jolas Cola Zero blieb deshalb einziges bestelltes Getränk. Zu regnen begann es nun doch noch, wenn auch nur wenig. Spazierten trotzdem über die Brücke der Händler, Menschen errichteten auf der anderen Seite entlang des Kanals Marktstände, Jola stöberte einen davon auf, der frischen Ziegenkäse verkaufen wollte. Für 7 € nahm sie drei Stück mit.

Die Hallen fotografierten wir, hinein kamen wir nicht, weil schon geschlossen war.

Regentropfen an mein Brillenfenster klopften als wir uns für die längere Strecke am Kanal entschieden. Nur wenige Radfahrer begegneten uns auf dem Stück bis zur Schleuse Mandirac. Der Regen wurden heftiger, der Modus und die Umdrehungszahl erhöht, leicht angefeuchtet erreichten wir das WoMo gegen 19.10 Uhr. Im Restaurant probte just jetzt eine Frau am Mikrophon für den Auftritt um 21 Uhr.

Unsere Bestellung wurde leider falsch verstanden, plötzlich standen zwei Behälter mit Muscheln vor uns, gewünscht hatten wir gratinierte Muscheln. Einer der Töpfe wanderte gleich an den Nebentisch zu eine hungrigen Engländerin.

Jetzt hatten sich die Regentropfen verbündet und fielen per Dauerauftrag vom Himmel, dazu der eine oder andere Blitz. Kurz vor 21 Uhr verließen wir ohne Musikgenuss das Restaurant, wurden fast nasser auf den 200m bis zum WoMo als auf den 14 Km von Narbonne zum Campingplatz.