Gegen 00.15 Uhr unserer Tochter einen kurzen Geburtstagsgruß gesandt. Danach das Buch von Bettina Tietjen gleich aus der Hand gelegt und mich dem Schlaf hingegeben.
Ruhiger Platz. Um 7 Uhr fuhr einer unserer Nachbarn ab.
Kein Baguette vorbestellt, keine Boulangerie weit und breit. So mussten wir auf Ersatznahrung umstellen, die da war, Knäckebrot aus Norwegen, Pumpernickel oder aufzubackene Vinschgauer. Verhungern mussten wir also nicht.
Bedeckter Himmel, verzichteten trotzdem auf die Mitnahme von Regenzeug. Zum Radfahren angenehme Temperatur. Ziel war heute, die andere Seite entlang der Küste zu fahren und zu schauen, was es zu entdecken gibt.
Bis Kairon bzw. Kairon Plage kannten wir die Strecke nun ja bereits. Hier ein Stopp in Kairon für ein Foto der Kirchenbemalung:
Nach gut 2,5 Km erreichten wir bereits den Ort Jullouville, ein eher unscheinbares Haus an der Hauptstraße erweckte durch zwei schmiedeeiserne Tore unsere Aufmerksamkeit (eins davon im Bild):

Teils fanden sich in Jullouville in den Nebenstraßen Grundstücke mit alten mondänen Villen. Am Zugang zum Strand und der Promenade ein bemaltes Etwas:

Fuhren entgegen der Fahrtrichtung die Avenue des Mines d‘ Or, auf der wir übergangslos nach Édenville gelangten. Ähnliches Panorama links und rechts des Weges. Von der D 911 abgebogen, Abstecher nach Carolles Plage.

Rechts hinter der Mauer vor dem weißen Haus führte ein Wanderweg an der Küste entlang, nicht mit Fahrräder zu machen. Diverse verfallene Badehäuschen versperrten den Blick aufs Meer, das diesmal bei Flut bis zum Strand heranreichte und auf dem sich einige Segelboote eines Segelkurses tummelten. In der Straßenkehre ein hübsch gelegenes Restaurant, das auf Jolas Merkzettel für ein späteres Mittagessen geriet.
Nach ca. 10 Minuten erreichten wir Carolles, nächstes beschauliches Örtchen.

Verließen den Ort bald wieder, nahmen die Route de Falaises, folgten dem Schild „Cabane Vauban“. Vauban, ein Konstrukteur von Wehranlagen im 17. Jahrhundert, hatte an der Küste drei „Wachhäuschen“ errichten lassen.
Vom gut gefüllten Parkplatz schoben wir die Räder auf steinigem Feldweg, der dann in eine Art Laubengang überging. Ich war erstaunt, wie viele Wanderer, Interessierte uns begegneten. An der Küste dann dieses bescheidene Ambiente:

Wenn man ein gutes Auge hat, kann man auf einem Bild den Mont Saint-Michel schattenhaft erahnen. O.K. nicht wirklich, aber wir sahen ihn.
Später rückten wir dem Schattenbild ein Stückchen näher, dann, als wir nach rasanter Abfahrt St.-Jean-le-Thomas erreichten.
Wie Carolles ein Dorf der Maler, was sich in der Zahl von Studios und Ateliers niederschlug. Wir folgten dem Schild mit dem Zeichen „Mont Saint-Michel“, kamen an einer Patisserie vorbei, sahen Baguette Artisane und Küchlein, widerstanden und schauten auf dem beschaulichen Weg bis zum Strand altehrwürdiges Baumaterial an, sprich Villen, hier schon teilweise im bretonischen Stil gestaltet.
Am Strand dann bessere Sicht auf die Insel im Meer. Nur für die, die am Strand standen! Jola hatte hier gerade zuvor noch Muscheln gesammelt.

Im Hintergrund eins der im Bäderstil errichteten Häuser.
Jetzt folgte nach der rasanten Abfahrt der mühselige Wiederaufstieg auf die Anhöhe hinauf. Das Mittagessen sparten wir uns für nach der Kraftanstrengung auf, ließen das Restaurant im Ort deshalb quasi links liegen.
Oben angekommen, warb das Restaurant Le Nord Mont mit belgischen Spezialitäten, aber auch mit klassischer Mittagskost.
Im Übrigen soll das Gericht Moules und Frites ursprünglich in Belgien „erfunden“ worden sein. Egal, woher es stammte, wir bestellten beide, in unterschiedlichen Variationen. Dazu jeder 0,5 Liter Leffe blond.
Das war eine Belohnung….
Danach Rückfahrt auf ähnlicher Route, am „höchsten“ Punkt ein WoMo-Parkplatz.
Ausblick nach? Ja, Mont Saint-Michel!

Aus dem dunstigen Nebel schattenhaft Mont Saint-Michel
Ganz rechts, der etwas dunklere graue Fleck…
In Jullouville Stopp bei Super U, gemeinsam Spirituosen und Käse eingekauft, bei Marie (man erinnert sich!) zwei Baguettes besorgt.
Ohne Regen schafften wir es schwerbeladen bis zum WoMo zurück.