Die Kanalinseln rückten nach der Abfahrt aus Deauville näher, meine erste Priorität war zunächst, übersetzen von Granville nach Jersey. Alternativ wäre es auch möglich von Barneville-Cateret die Fähre zu nehmen. Dieser Ort schien uns etwas „abgeschiedener“ zu sein, entsprechend stuften wir die Chancen, einen freien Campingplatz zu finden, höher ein. Also nach Barneville. Über Caen, Bayeux und Carentan quasi in sicherem Abstand die Küste entlang gefahren. Überall erinnerten große Schilder an Friedhöfe gefallener Soldaten, Amerikaner, aber auch Deutsche, manch Zeugnis stand auf Parkplätzen (Panzer, Transportgerät etc.), andere Schilder zeigten Szenen der Landung der Truppen an der Küste (Omaha-Beach). Mir fiel wieder der Belgier ein, der mir erzählte, dass er hier sei, um seinen beiden Söhnen den 2. Weltkrieg erklären zu können.
Ich will es kurz machen, der Tag geriet zum Fiasko.
In Barneville fanden wir den Gare Maritime (Fähre). Alles tot dort, heruntergelassene Rollläden. Immerhin ein Prospekt mit den Abfahrtzeiten, an der Anschlagtafel zwei weiße DIN-A4 Zettel, heute und in den nächsten vier Tagen jeweils um 9 Uhr führe eine Fähre nach Jersey. Im Internet nach Buchungsmöglichkeiten geforscht, ab hier (Barneville) nur 15.08. eine Überfahrt möglich, Rückkehr erst am 25.08. Das wäre ein zu langer Inselaufenthalt. Pause verlängert, auf dem Busparkplatz würde sicher demnächst kein Bus Besitzansprüche geltend machen. Gegenüber ein Restaurant (Le Cap), WoMo von dort im Blick. Menü Midi gewählt (2 von 3, heißt entweder Vorspeise oder Nachtisch). Für 20,90 € ließ es sich essen, Hits schmecken anders. Dafür stand eine Flasche kaltes Wasser mit auf dem Tisch. Am Nachbartisch bestellte ein Paar Hummer. Ein lebender wurde vom männlichen Service vorgeführt. Später lag er geteilt auf deren beider Teller.
Trotz der ungünstigen Fährzeiten begann die Suche nach einem Campingplatz hier im Umfeld. Entweder war ein Platz nur für Mobilehomes, oder die aufgesuchten Plätze waren „belegt“.
Die Klimaanlage schaffte im Fonds keine Kühlung mehr, die Spannung stieg, wohin nun?
Mein erster Vorschlag „Granville“ fand wieder Gehör. Gut 60 Kilometer auf den D-Straßen, Kreisverkehre bremsten alle paar Kilometer die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h aus, entsprechend länger die Fahrzeit. Aus dem Campingführer ACSI von 2018 die Adresse des Platzes Chàteau de Lez Eaux herausgesucht. Als das Navi „Sie sind am Ziel“ signalisierte, kein Campingplatz. Campingplatz Chàteau de Lez Eaux mit 5 Sternen in Saint Pair-sur-Mer, das dauerte noch ein paar Kilometer. Den letzten freien Platz, erfuhr Jola an der Rezeption, ansehen sollten wir uns den, ob unser WoMo dahin passt. Riesiger Platz, endlich „ein Zuhause“, aber teuer.
Mit dem Rad würden es bis Granville rund 11 Kilometer sein. Falls es uns gelingt, von Granville eine Überfahrt nach Jersey zu bekommen, wäre der jetzige Standort eine mögliche Lösung für das Abstellen des WoMo während wir auf den Inseln weilen.
Liest sich vermutlich nicht besonders spannend, war es auch nicht.
Das Nervenkostüm litt am heutigen Tage leider mehr als notwendig.