2019 Murnau

17.10.2019 Donnerstag

Nachrichten und Berichte über die Frankfurter Buchmesse im Fernsehen animierten mich, dorthin einen Abstecher zu machen. In einem Rutsch bis Frankfurt durchzufahren erschien nicht opportun, 499 Km würden vermutlich mehr als 10 Stunden Fahrzeit bedeuten. So einigten wir uns auf „Murnau“, eine weitere Station der Erinnerungen vorvergangener Reisen. Jola befragte die Wetter-Fee, ausgerechnet in Murnau sollte die Sonne scheinen. Nutzten die Brenner-Autobahn, diesmal waren wir mit 6,60 € plus 9,50 € dabei. Zum Glück waren, gefühlt, weniger LKW unterwegs, keine gravierenden Behinderungen durch Baustellen, also entspanntes Fahren. In Innsbruck lenkte mich das Navi auf die A12, also die Autobahn, obwohl ich eingestellt hatte „Vignette – Österreich – vermeiden“. Wartete unterschwellig darauf, ein österreichisches Polizeiauto am Straßenrand zu sehen, vor dem ein Polizist mit seiner Kelle winkend mich „heraus bittet“. Nichts passiert!, und doch beschlich mich das ungute Gefühl, durch technische Überwachung beobachtet und „entdeckt“ worden zu sein. Jola jammerte, als es an der Abfahrt nach Deutschland vorbei ging. Ich folgte der Anweisung des Navis „Telfs – Ost“, wo es gleich bis zu 15% ins Karwendel Gebirge hinauf ging. Wenig Verkehr ließ mich in aller Ruhe, wenn nicht Jolas verärgerte Schwingungen im Font hingen würden, die Strecke bis Seefeld zurücklegen. Garmisch blieb dieses Jahr ohne Stopp, Essen gehen, Jolas Vorschlag für eine Unterbrechung, wischte ich vom Tisch, ich wollte ans Ziel „Camping auf der Halbinsel“ in Seehausen am Staffelsee bei Murnau. Und dort fanden wir, trotz Mittagspause des Rezeptionisten, Einlass, einen angenehmen Stellplatz, im Burgstüberl eine umfangreiche Speisekarte mit leckeren Gerichten. Zügiger Service der fleißigen und aufmerksamen Mitarbeiterin komplettierte das gute Gefühl, am richtigen – und sonnigen – Platz angekommen zu sein. Tatsächlich handelte es sich um eine Halbinsel, es gab deshalb mehr Stellplätze mit Uferkontakt, die durften wir nicht belegen.

Nach Murnau, Jolas Bestreben, wollte ich nicht, mir schwebte Bewegung auf dem Rad vor. Der Staffelsee mit seinem 20 Kilometer langen Rundkurs schien gut geeignet als Ausgleichssport. Hatten wir die Tour schon einmal gemacht?, keine Erinnerung stieg in mir auf. Nutzten teilweise den Wanderweg, viele Fußgänger waren nicht unterwegs. Natur pur!

Moor, Wiesen, der See, die hügelige Landschaft, alles, wie es Frau Münter vielleicht gesehen und gemalt hat.

Uffing, ein Ort dessen Name mir irgendwie bekannt vorkam, auch in diesem 3000 Seelen Ort wohnten offensichtlich ausgesprochen wohlhabende Bürger, nahm man die Häuser als Maßstab.

Jola kam dann für eine kurze Zeit in den Genuss des Shoppings, wenn auch nur für kurze Zeit, denn die meisten Geschäfte schlossen um 18 Uhr. Suchten beim Bummel durch die Fußgängerzone nach Erinnerungen, die beim Anblick dieses oder jenes Objektes, Gebäudes oder Straße aufflammten.

Der Drache, das Wahrzeichen Murnaus, der wurde schon einmal vor sieben Jahren abgelichtet. Damals wünschte sich Jola einen Drachen als Souvenir, den es dann in der Ausführung nicht gab.

Einen Kontoauszugsdrucker der Sparda-Bank quälten wir, er musste alle unsere Ausgaben aus dem Urlaub auf Papier bringen, das dauerte.

Suchten das Brauhaus, das wir am Obermarkt fanden und dort ein Bier tranken.

Brauerei Gries in Murnau