2022 Den Helder und Umgebung

Morgens uns entschieden, einen weiteren Tag in Den Helder zu verweilen.
Julianadorp, Strand und der Besuch des Sommerfestes in Willemsoord standen lose auf unserem Programmzettel. Bevor es losging, ein Treffen vor unserem WoMo zwischen Silbermöwe und 1-jährigem Kind, gerade des Laufens mächtig. Gestört durch ein größeres Geschwister, vor dem die Möwe flüchtete.
Vorweg schon mal soviel: Der Wind brachte mich tagsüber schier um den Verstand, und um die gute Laune.
Grachten begleiteten uns fast überall, in und um Julianadorp Tulpenfelder (nach dem Keukenhof das größtes Tulpenanbaugebiet), ohne „Blühendes“ zu dieser Jahreszeit, dafür in Reih und Glied die aufgehäuften Zwiebeln, ob zum Abtransport zur Wintereinlagerung oder zum Einsetzen fürs nächste Jahr, egal.

Haufen von Tulpenzwiebeln (was passiert damit?)
Die hellen Streifen auf dem Feld sind die Zwiebelhaufen.
Den Ort mit seinen überwiegend aus Reihenhäusern bestehenden Straßenzügen lernten wir nur von der grünen Backside kennen, denn die Radwege führten quasi hintenherum. In einer der Seitenstraßen eine kleine Ansammlung von etwas komfortabler wirkenden Doppelhaushälften.

Doppelhaus modern

In parkähnliches Umfeld eingebettet die Bibliothek.

Bibliothek Julianadorp

Von den rund 14.500 Einwohnern sahen wir kaum jemanden.
Gelangten in ein Areal, großzügig angelegt, offensichtlich für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Bestes Umfeld, soweit man das bei der Durchfahrt beurteilen konnte, eine Gruppe gerade dabei, einen geführten Ausritt durchzuführen. Ehrlicherweise dachte ich bei mir, was für ein Glück man hat, selbst ohne solche geistigen oder körperlichen Einschränkungen durchs Leben ziehen zu können. Später eine Damwildfamilie beim Mittagsschlaf gestört. Müde hob der Hirsch sein Haupt, aber Menschen schienen ihn nicht wirklich zu stören.
Jola wollte unbedingt nach Anna Paulowna, ein Ort, ungefähr 5 Km zu fahren. Dazu mussten wir eine Gracht mit einer Fähre überqueren.

Fähre nach Anna Paulowna

Kaum 10 Meter waren zurückzulegen, dafür 50 Cent an den Fährmann berappen. Unser Geld wollte er nicht oder übersah uns.

Nach dem Übersetzen kilometerlange Fahrt an einer Gracht, links und rechts typische kleine Häuschen verschiedener Größe, manchmal landwirtschaftliche Nutzung dahinter.

Könnten auch schon am Verblühen gewesen sein. Nur welche Art?
Einziges gesehenen farbigen Blumenfeld leuchtete einmal zwischen der Häuserreihe hindurch. Blumenart nicht identifiziert.
Anna Paulowna bot abseits der Gracht ein Museum, der Abstecher dorthin umsonst, verwaiste Gebäude.
Der Ort selbst bot wenig erbauliches, Jolas Begeisterung für einen Filialbetrieb namens „Action“ fand hier seine Befriedigung, sie kaufte eine Grillmatte für unseren Reisegrill. Bei einem Bäcker wanderten 5 Rosinenbrötchen für den Preis von 4 in meinen Rucksack. Umkehr auf gleichem Wege zur Fähre. 12.48 Uhr, Mittagspause des Fährmanns bis 13 Uhr, außerdem Wachwechsel, neuer Kapitän ging an Bord. Dem spendierte ich dann 1 Euro fürs Übersetzen.

Rund 12 Kilometer waren von der Fähre, die meisten davon durch Dünenlandschaft, und stürmische Winde immer von vorne.
Nahmen am Spätnachmittag die Fahrt nach Den Helder auf uns, wollten sehen, was das Sommerfest zu bieten hat. Umzäuntes Gelände auf dem Areal Willemsoord , ein grünes Bändchen legte man uns ums Handgelenk, freier Eintritt, wofür war nur das Bändchen?
Dröhnende Beats like Techno, quasi bildeten die „Fressbuden“ eine Wagenburg um die Bühne, boten vielfältiges Speiseangebot. Nach einer Halben Stunde endlich Ruhe, eine glockenklare Stimme löste nach einer Anmoderation die Beats ab. Schwarzhaarige Bardin in Schwarz mit Akustikgitarre sang Coversongs (u.a. Janis Joplin), tat ihr Bestes und erhielt Beifall von dem noch wenigen Publikum, das sich offensichtlich mehr mit dem Essensangebot beschäftigte. Um 19 Uhr dann eine Band, zwei Songs, dann flüchteten wir, bzw. rief ich zum Abmarsch auf, schlechter Sound, miese Stimmen.
Heimfahrt.