2024 Normandie – los ging’s in Le Tréport

13.08.2024 Dienstag

40 Kilometer, von Mareuil-Caubert bis Le Tréport, ein paar davon kostenlose Autobahn. Trotzdem dauerte es ca. 45 Minuten, bis wir bei frischen 19° und kurzen Regenschauern vor dem Tor des Campingplatzes Paradis Les Boucanies standen und Jola alsbald an der Rezeption erfuhr, neue Gäste würden erst ab 14 Uhr auf ihren Platz gelassen. Ich musste wohlgedrungen in der Zufahrtsstraße parken. Jola eruierte, wo der Platz der Freunde sich befand, kam zurück, forderte ihr Rad, der Platz sei so groß, es bedürfe der radelnden Erkundung.
Unser reservierter Platz ohnehin noch belegt, wie wir bei der Suche feststellten.
Wiedersehensfeier mit einer Flasche Cidre, die beiden hatten ihren 15-jährigen Enkel dabei.
Den Campingplatz musste ich gedanklich irgendwie von der Platte gelöscht haben, konnte mich an nichts vor 2 Jahren erinnern. Nur an den vor dem Campingplatz beginnenden Radweg mit seinen beiden hölzernen Zufahrtshemmnissen erinnerte ich mich.
Wir machten ohne den Enkel eine gemeinsame Ausfahrt zum Nachbarort Mers-Les-Bains, quasi nur über den Fluss La Bresle hinüber, und schon waren wir wieder in der Picardie. Der Ferienort glänzte nach wie vor durch sein bunt schillerndes Arrangement der Häuserreihe längs der Promenade…..

…. und der aufgestellten Tafeln, diesmal nach dem Motto „Olympiade – Paris 2024“. Jeweils ein historisches Gebäude darauf, eine bekannte Straße oder sonstige typische Pariser Merkmale, zeichnerisch verbunden mit einer Sportart…..

Eigentlich wollten wir hier an der Promenade einen kleinen Snack einnehmen, ein Sättigungsgefühl erreichen, denn abends sollte Fleisch auf den Grillteller kommen. Doch entweder waren Restaurants wieder einmal „complete“ oder keine vorhanden, außerdem ärgerten uns bei der Suche mehrfach riesige Regentropfen. An der Promenade skulpturelle Objekte, meist tierische Motive aus rostigem Stahl.
Der verzweifelte Versuch nach Nahrung brachte die Erkenntnis, den Grillabend in den Nachmittag vorzuziehen; so kam es, dass wir zum Campingplatz zurückfuhren. Dabei eine Panoramasicht von Le Tréport…..

Auf dem Campingplatz stellte ich gegen 13.30 Uhr fest, unser reservierter Platz immer noch von Holländern okkupiert, die nicht einmal vor Ort waren. An der Rezeption hieß es dazu lapidar, „die sind nicht da„. Die junge Frau wies mir nach zögerlicher Suche einen anderen Platz zu (266). Ich wurde gekennzeichnet, erhielt ein blaues Bändchen ums Handgelenk geknüpft und durfte mit benanntem Code mit unserem WoMo einfahren. Die Suche nach Platz 266 begann, die Platznummerierung erschien mir wie von einem Zufallsgenerator erzeugtes System. Schlussendlich ward unser Zuhause gefunden.
Später dann Grillen am WoMo bei unseren Freunden. Trotz Grill benötigten wir wärmende Kleidung, sprich, Pullover und lange Hose.

14.08.2024 Mittwoch

Der Enkel bot am gestrigen Abend eine Dienstleistung an, sprich, er wollte Baguette vom Supermarkt besorgen und uns eins davon um 8 Uhr liefern. Er erschien weit nach 8 Uhr, seine Großeltern hätten ihn wecken müssen, deshalb die verspätete Lieferung.
Frühstück bei aufgehender Sonne, die sich allerdings eine Zeit lang hinter einem hohem Baum noch verschanzte und wenig Wärme spendete. (Wir saßen hinter dem WoMo)

Aber so eine morgendliche Frische war nicht unangenehm.
Unsere Bekannten reiste nach Hause ab, mit Zwischenstopp bei Ostende, so wir ihnen empfohlen hatten. Ich schlug einen Einkaufsbummel in der Fischmarkthalle vor. 1,8 km, erst auf dem neuen Radweg, dann auf der viel befahrenen „Hafenstraße“.

Rechts ein Stand, an dem Muscheln der Marke „Christine“ verkauft wurden, Jola fragte die Verkäuferin, ob sie ein Bild für ihre Mutter gleichen Namens machen dürfe. Extra dafür setzte sie sich in Pose.

Bis 12.30 Uhr war heute geöffnet, das Angebot noch vielfältig.

Die Fischarten, naturgemäß in französisch beschriftet, konnten anhand der Struktur und Namensähnlichkeit teils identifiziert werden. Wir blieben bei unsrer Wahl bei Bekanntem, Seelachs und Krevetten, dazu gönnte ich mir einen Pulpensalat.

Im „Hinterland“, sprich, abseits vom Promenadentrubel, fand ich die Boulangerie Notre Dame, Zulauf hier wie bei der Kathedrale gleichen Namens, man musste anstehen….

Ich hatte genügend Zeit, um zu überlegen, was ich auf Französisch sagen, sprich, bestellen sollten. Das klappte nicht schlecht, selbst das Kuchenstück und die 12 quarkbällchenähnlichen Küchelchen schaffte ich zu ordern.

durch die Scheibe….

Die Beute wurde heimgebracht und gleich verarbeitet. Französische Gepflogenheiten wurden langsam übernommen, sprich, wir aßen früher als gewöhnlich. Auf dem Campingplatz saßen bereits Grüppchen schwatzend um ihre Tische und aßen und tranken. Bei uns dauerte es nicht allzu lange, die Filets flutschten in die heiße Pfanne ….

Die Mittagspause geriet etwas länger, einen Ausflug machten wir später, von ca. 6 m hoch auf 92 m strampelten wir zur Bergstation der Zahnradbahn, mit Aussicht über die Altstadt, das Meer und den Nachbarort

Es blieb nicht bei dem einen Anstieg, …..

….. wie man an dem Höhenprofil (grün) erkennen kann.
Hier Jola bei der Ankunft einer rasanten Abfahrt, schon stark abgebremst…

Während ich kurz wartete, schoss ich in Mesnil-Val ein Bild von einer der an den Straßen stehenden alten „Villen“ (namens La Coquette – „zu deutsch: die Eitle / Kokette“ ?) …..

Kiesstrände herrschten hier vor, was Sonnenhungrige und Meerwasserbadende nicht abschreckte…

Überraschend viele neue Wohnmobilstellplätze entdeckten wir auf dieser Rundtour, oft in den kleinsten Gemeinden gelegen.
Wir verlängerten um eine Tag in Le Tréport.

15.08.2024 Donnerstag

Wir blieben einen weiteren Tag in Le Tréport. Zwischenzeitlich war ich in der Buchung von Aufenthalten bei neuen Zielen erfolgreich, Donville-les-Bains bei Granville und Saint Malo, jeweils auf Plätzen, wo wir letztes Jahr gestanden hatten.
Der Platz hier angenehm ruhig, ausreichende Entfaltungsmöglichkeiten, die Sanitäranlagen in einem ordentlichen Zustand, es befand sich bisher sogar immer Toilettenpapier in den Spendern. Der Bouleplatz gut besucht, natürlich überwiegend Franzosen, die auch die Mehrzahl der Gäste stellen. Daneben etliche Belgier, die es ja auch nicht weit bis hierher haben.
Sonne und Wind meine Begleiter heute, es entwickelte sich ein „Gammeltag“, Nichtstun, bzw. wenig Abwechslung in den Tag gebracht.
Um die Ecke standen Wohnmobilisten am Stellplatz an, 11 € / Tag, ohne Sanitär, und wie die Sardinen in der Dose nebeneinander standen die, die Einlass fanden. Sparen ist für einige anscheinend oberstes Gebot!
Jola brachte mittags neuerlich Fisch aus der Markthalle und Baguette vom Bäcker mit und damit Arbeit für mich.
Ausgleichsbewegung am Nachmittag, ein Radweg „Verre a Mer“, auf dem wir nach Eu kamen.

Gähnende Leere in den Gassen, verschlossene Läden, Straßen, die diese Bezeichnung nicht verdient hätten, einzig die dominante Kirche und das Chateau mit angrenzendem Park boten moderat etwas fürs Auge.

Im Park gelang uns ein Selfie…

Wir verließen Eu schnell auf gleichem Wege wie gekommen. Von Le Tréport noch einmal eine Tour nach Mers-les-Bains, wundersamerweise wuselten hier noch mehr Menschen als an den anderen Tagen herum. In Vergessenheit geraten war, dass der 15.08. als Maria Himmelfahrt in Frankreich ein Feiertag ist. Der Trubel daher verständlich.

Eine der vielen Skulpturen….

„Polo Dribling“ von Patrice Mesnier

 Wir kämpften uns mit den Rädern auf erlaubtem Wege durch unvorsichtige Bummelanten bis zum Ausblick auf die Steilküste. Hier abgesperrt, Grund: heute abends Feuerwerk, die Abschussrampen schon aufgestellt, aber ein weiterer Grund, abbröckelndes Gestein…

Kehrt und ein Versuch, sich mit der Zahnradbahn hinauf zur Esplanade transportieren zu lassen. Die Idee hatten offensichtlich mehr Menschen, insofern hätte das für uns „Anstehen“ bedeutet, wofür ich absolut nicht zu haben bin, und schon gar nicht, dabei auch noch in der Sonne zu braten. Abbruch der Aktion, Heimfahrt. Ruhe am Platz, ein Campari und ein Buch.

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