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Südtirol Tag 15

12.10.2022 Mittwoch

Die Höhenluft auf der Plose, die Wanderung oder die Absacker am Abend hatten uns in einen um mindestens eine Stunde verlängerten Schlaf versetzt, erst um 09.10 Uhr schlüpfte ich unter der Bettdecke hervor. Als erstes verstaute ich das Bild auf meinem Bett, es sollte ja nicht unbeabsichtigt zu Schaden kommen. Gerade mit dem Frühstück fertig klopften H. und K. an die Tür, Verabschiedung stand an. Frühstück auf der Terrasse, nun wollten die beiden zu Fuß zum Kloster Neustift. Aufgeräumt, eingepackt und nach 11 Uhr verließen wir den Löwenhof in Brixen. Die konkrete Adresse des Campingplatzes in Tisens konnten wir nirgends ausfindig machen, nur, wie man besser nicht Anreisen sollte, erfuhren wir. Nicht unüblich auf dieser Strecke, viel Verkehr. Im Radio hörte ich vom Stau auf der Brenner-Autobahn bei Sterzing, 20 Minuten länger für die dort fahrenden. Hier auf der Brennerstraße viel Ausweichverkehr, stets donnerten mir LKW entgegen. Die Fahrt zog sich hin, kam ca. 13 Kilometer vor Bozen zum Erliegen bzw. mündete in einem Stopp und Go. Anfangs die Ursache unbekannt, dann ein Baustellenschild und bald darauf die Ampel, weswegen es nur im Wechsel am Engpass vorbei ging. Arbeiten am Felshang, wahrscheinlich die Sicherung einer abbruchgefährdeten Stelle. Hier nun schon nach 12 Uhr und noch nicht einmal Bozen erreicht. Immerhin ging es nach der Ampel etwas flotter voran. Um Bozen herum und dann auf die Schnellstraße nach Meran. Abfahrt Sinich und durch Lana auf die Strecke zum Gampenpass. Alles bekannt, nur die Steigung hatte ich nicht mehr vor dem inneren Auge. Werbung auf Plakate an den Straßen für die Kastanienfeste, am Wochenende geht’s los. In Tisens beinahe die Abzweigung zum Campingplatz übersehen, dann auf schmaler Straße durch Apfelplantagen, rot leuchteten Reihen, voll mit Obst behangen. Fünf solcher Teile würden sicher 1 Kilo sein, wie viele Tonnen man von so einer Reihe wohl ernten würde? Als wir nach wenig mehr als 90 Kilometern vor der Einfahrt des Naturcamping Tisens standen, erkannte ich den Platz wieder, hier einmal Kaffeepause gemacht und Kuchen gegessen, wann war das nur? Jola dackelte über den Platz, fand Anschluss bei einer Frau, die sie mit zur Rezeption nahm. Auf Platz 47 durften wir uns stellen, direkt mit Blick auf Rasen und Swimmingpool, die Sanitäreinrichtung um die Ecke.

Nach der nervigen Fahrt verschaffte ich mir mit Auto putzen ein wenig „Abwechslung“ und Bewegung. Durchstöberten die Übersicht der Wanderwege, einige liefen direkt am Campingplatzgelände vorbei. Irgendwie erinnerte man sich an den Filzkunstweg, der unsere Neugier erweckte. Außerdem lechzten wir schon wieder nach Sammlung von Höhenmetern, hier auf diesem Pfad wären es rund 128m. Jola war sich sicher, hier eine kleine Kirche namens St. Christoph zu finden, die wir schon einmal besucht hätten. Steiniger Weg, uneben und aufwärts schoben wir uns am Rande des Mischwaldes den Hang hinauf. Wo waren die Kunstwerke?

War das ein Suchspiel?

Kaum erkennbar die meisten Werke, ein Jäger oder Botaniker würde sagen, gut getarnt. Zuerst unbeschildert, später Info-Tafel vor dem „Gefilze“. Seit 2011 bestand dieser Pfad. So sahen die meisten Sachen nach 11 Jahren in freier Wildbahn auch aus. Manche Teile fassten sich holzig an, bröselten bereits an Endstellen. Schade um die gute Idee bzw. schade, dass die Sachen nicht gepflegt oder erneuert werden. Wobei wir beim letzten Bild noch frische Farbe im Filz feststellen konnten, vielleicht ein Nachrücker.

Das Kirchlein hätten wir beinahe verpasst, ich war entweder damals nicht dabei oder mein Hirn belegt die Speicherplätze an dieser Merkstelle mit Leerzeichen. Auf ein Bild der Kirche verzichtete ich. Zum Campingplatz zurück Höhenmeter abgebend auf rutschigem Untergrund, aufgepasst, nur nicht affglitschen.

Grillen wollten wir, die Würstchen schon aufgetaut, schnippelte ich vier Tomaten, eine Gemüsezwiebel, eine Apfelhälfte und aus dem Glas die restlichen schwarzen Oliven, Balsamico und Olivenöl sowie schwarzen Pfeffer dazu. Jola brachte vom örtlichen Supermarkt ein paar Ergänzungen mit.

Schön und lecker war’s, auch ohne Beweisfotos!

Prospekt über die in den nächsten beiden Wochen stattfindenden Kastanientage (Keschtnriggl) durchstöbert. Für uns kommen zwei Veranstaltungen in Betracht, am 16.10. in Völlan und am 17.10. in Lana. Schaun wir mal…