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Alkmaar 3. Tag

07.15 Uhr den Korb mit dem Abwasch zum Sanitärgebäude mitgenommen. Es herrschte dort zu früher Stunde merklich mehr Andrang als in südlichen Ländern, woran liegt das nur? Nach Rückkehr fand ich Jola wach vor, Frühstück ohne Sonne draußen. Erste Sonnenstrahlen ließen sich erst gegen 8 Uhr auf dem Erdwahl erblicken. Neugierige Gäste waren eine Möwe und diverse Nebelkrähen (oder andere Art dieser Gattung). Keck schauten sie und hüpften schreckhaft um die hingeworfenen Krumen, wenn diese zu dicht an unserem Tisch lagen. Frechheit siegte, mutige schnappten sich gleich drei Happen auf einmal und flogen damit in sichere Entfernung.
Heute sollte es nach Hoorn ans Ijsselmeer gehen. Leider besaßen wir keine Karten mit Knotenpunkten, wie gestern auf der Tour nach Bergen.
Die allgemeine Ausschilderung der Radwege führte uns zunächst durch Alkmaar an Stellen, die wir noch nicht gesehen hatten. Rechts die Overstad, ein Stadtteil mit 80.000 m2 Einzelhandelsfläche.

Danach tauchten bereits erste Windmühlen auf, von denen wir später noch mehrere bewohnt und / oder in Betrieb sahen. Die Wege führten oft abseits vielbefahrener Straßen entlang, später an Grachten zwischen den Poldern.

Zur Geschichte einer dieser Mühlen deren Chronik im Bild.

Wege wie mit dem Lineal gezogen. Das „Lineal“ war dann reichlich länger als ich angenommen hatte, statt geschätzter 12 Kilometer verdoppelte sich die Strecke nach Hoorn um mehr als die Hälfte. Ein Teil davon auch deshalb, weil wir ohne Radkarte und mangels Knotenpunkt eine längere Strecke gefahren waren.

Die Grachten meist mit grüner Grütze bedeckt, am Ufer lauerten in Abständen geduldig Reiher auf Beute; was auch immer in diesem Wasser Essbares schwimmen mochte.

Meine Anwesenheit mit der Kamera machte einen nervös, er flog ein paar Meter weiter.
Radweg einmal anders genutzt, ein geführtes Pferd.

Statt der sonst meist obligatorischen Maisfelder mehrfach Rotkohl auf breiter Fläche.

Wogmeer, Spierdijk, Berkhout, Hoorn, geschafft. Nicht zu übersehen das Theater Schouwburg Het Park, im Jahr 2004 von Königin Beatrix in Hoorn eingeweiht.

In Hoorn trafen wir im gesamten Altstadtbereich auf ein buntes Straßenbild, das von den Ständen herrührte, ein Markt freischaffender Künstler. Im Nachgang recherchiert, dieser Part gehörte zum 17. Hoorner Kulturwochenende. Teilnehmer kamen nicht nur aus dem nahen Umfeld, sondern auch aus Utrecht, Rotterdam, Amsterdam etc..
Vielfältiges Schaffen, teils originelle Werke dabei, und alles natürlich Geschmackssache. Wir suchten statt nach Kunst nach den rund 30 Kilometern eher eine Gelegenheit für eine Stärkung.
Neben bildlicher Kunst versuchten ein Leierkastenmann sowie eine Spielerin auf einem….., ja wie nennt man so ein Tasteninstrument? Ist es eventuell eine Celesta?, die umher schlendernden Besucher zu unterhalten?

Einige Geschäfte hatten heute am Sonntag geöffnet, mir ein Foto wert, die auffällige Figurine im Gold-Outfit.

Während des gesamten Aufenthalts kreiste in unseren Köpfen die Frage, waren wir zusammen schon einmal in Hoorn und suchten dafür nach Anhaltspunkten. Ich fand keine!
Verließen den Bereich der Stände, dabei etliche Speisekarten von Restaurants geprüft, suchten im Hafenbereich weiter und fanden am Museum Cinema eine Brasserie namens Oostereiland. Auf dem Weg dorthin die Hoofdtoren aus dem 16. Jahrhundert abgelichtet. Hafenblick vom gastronomischen Außenbereich aus umsonst, Segelschiffe schipperten hinaus aufs Ijsselmeer oder liefen von dort ein.

Auf einem Deich den Hafenbereich umgangen, altes Gemäuer, ähnlich schiefe Häuser wie in Lübeck. Restaurierter Schriftzug aus der Kolonialzeit.

An der entweihten Kirche „Grote Kerk“ einen Platz für einen Kaffee und eine Zironentarte im The Saint gefunden. Die Kirche war sowohl Restaurant als auch Hotel.

Gegenüber vor einem Lokal saß ein Mann auf einem Mauervorsprung und spielte auf seiner Gitarre für ein nicht besonders zahlreiches Publikum softige Musik.
Der Roode Steen, so nennt sich der Platz vor diesem Gebäude.

Rückfahrt auf ähnlichem Wege, Umwege ausgelassen.

Der Gänsemarsch in Reinkultur.

Das war also Alkmaar, nach 46 Jahren ein dreitägiges Wiedersehen. Hier einige Bilder aus der alten Zeit:

Käsemarkt

Victoria, man achte auf den Schriftzug
Und an gleicher Stelle jetzt:

Das Haus rechts daneben sieht fast noch genau so aus wie vor 46 Jahren.
Morgen geht es weiter Richtung Heimat.