Gehe zu Ort: Šilutė – Klaipeda – Nidden – Juodkraté – oder….
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07.07.2025 Montag
Vorwort: Ohne Wohnmobil unterwegs, Grund: Mitnahme von vier Frauen.
Vorbereitungen für die Fahrt nach Litauen waren heute: Auto säubern, sprich, Staubsauger aktivieren und auf einen freien Parkplatz vor der Haustür hoffen. Außerdem die Räder auf dem Gepäckträger befestigen, meins hatte ich am Vormittag schon angeschnallt, den Wagen dann nach Reinigung wieder in die Garage gefahren. Miriam und Silvia traten die Fahrt nach Kiel mit Zug und Bus an. Maren, die vierte Frau, wollte gegen 15 Uhr in Lübeck am Bahnhof eintrudeln. Jola holte sie ab. Maren ist die, die ein Buch über Kinder in Kirgisistan geschrieben hat.
Wir tranken zusammen Tee, sie später einen doppelten Espresso. Als ich Jolas Fahrrad auf den Gepäckträger schnallen wollte, stellte ich wundersamer Weise fest, dass die Befestigungsstange fehlte, entweder sie war während einer Fahrt abgefallen oder jemand hatte sie absichtlich entwendet. Der Ärger groß, denn nun konnten wir nur ein Fahrrad mitnehmen.
Gepäck eingeladen und dann fuhren wir gegen 16.20 Uhr los. Jola hielt unterwegs Kontakt zu Miriam. Bis auf die üblichen Engpässe in Lübeck und Segeberg flüssiges Fahren. Miriam meldete, sie seien schon in Kiel, gab die Information weiter, Check-In closed um 19 Uhr. Etwas überraschend die Information für uns, denn es hieß eigentlich „um 19 Uhr sollte man am Terminal zum Einchecken sein“. Wir waren gut in der Zeit, selbst eine Umleitung in Kiel machte uns nicht nervös. Am Terminal Klaipeda reihte ich mich in die Schlange am Gate ein. Die Dame am Straßenrand im blauen Overall mit fluoreszierenden Streifen schaute auf das ihr gereichte DIN A 4 Blatt mit den Buchungsdaten, schüttelte den Kopf, erklärte mit hartem osteuropäischen Akzent, uns fehlten die Tickets, die wir im Hauptgebäude uns besorgen müssten. Sie ließe uns durch Tor 6 wieder hinausfahren. Also umkehren, alle vier Mädels stiegen aus und dackelten zum Office, es dauert, dann kamen sie zurück, wieder in die Schlange einreihen. Wieder Kontrolle, wieder Ausweise vorzeigen, diese bereithalten für weitere Kontrolle. Vor dem offenen Heck der Fähre eine Warteschlange, welche Kriterien für die Einfahrt galten, erschloss sich mir nicht. Irgendwann winkte der Mann in Gelb, schickte mich aufs Oberdeck mit „left“.
Oben auf dem Schiff standen mehrere Gelbwesten und dirigierten Fahrzeuge im Kreis herum, tatsächlich musste ich wenden und mich einreihen. Dann, wo geht’s zu den Kabinen? Vor einem Lift Wartende, offensichtlich nahm der Aufzug nur eine oder zwei Personen mit. Ein Mann signalisierte, es gäbe eine Treppe, wir folgten, sogar eine Rolltreppe. An der Rezeption erfuhren wir unsere Kabinennummern. Die Suche begann, hoch zu Deck 6. 6062 war unsere.

Bett ausreichend groß, was hatte ich erwartet, Luxus? Dem war nicht so, aber ….
Pausenbrot gefuttert, Jolas Proviantvorräte schmolzen ab.

Rundgang auf Deck 7 mit Ausblick.

Motorengeräusch und ein tönernes Signalhorn, Schaumkronen von durchwirbeltem Wasser, das Schiff legte ab, es war 19.30 Uhr. Erklärung: Abfahrtszeit war Litauische Zeit; das hatte niemand gewusst oder es wurde „überlesen“.
Nun zuckelt die Fähre über leicht wellige Ostsee, ab und an eine weiße Schaumkrone auf Wellenspitzen zu sehen. Nach einem Nickerchen diesen Regenbogen aus dem Kabinenfenster entdeckt.

Am Horizont noch Land in Sicht, es ist 21.30 Uhr nach hiesiger Zeit.
08.07.2025 Dienstag
Ruhige Nacht, kaum Seegang zu spüren. Um 07.30 Uhr (meine Uhrzeit) aufgestanden, Jola kam gerade aus der Dusche. Sonnige Zeit außerhalb der Kabine. Pünktlich zu um 8 Uhr (9 Uhr Litauen) Frühstück, Büfett. Anstehen, Miriam hatte gerade den letzten Platz in der Schlange für uns reserviert….
Voucher abgegeben, dann Tellerchen aufs Tablett und aufgetürmt, Spiegeleier (mirrow eggs? Nein, sie heißen fried eggs), Käse, Wurst, Speck, baked beans, alles, was ungesund ist fand Platz neben einigen Paprikascheiben. Helles Brot und schwarzer Kaffee.

Mal ein bisschen Sonne auf Deck getankt, ein Junge stand mit einem kleinen Käfig an der Reling, darin lugte starr mit großen Augen blickend ein ockerfarbener Leguan hervor, dann wieder in der Kabine im Buch gelesen. Nachmittags Lagebesprechung, wie kommen wir zum Hotel, was machen wir am nächsten Tag, Silvia schlug Heydekrug (Šilutė) als Ziel bei schönem Wetter vor. Auf die Kurische Nehrung sollte es am übernächsten Tag folgen. Um 18 Uhr legte das Schiff nach längerer Einfahrt in den „Fjord“ an, musste allerdings auf der Stelle wenden, um mit dem Heck anzudocken. Vor mir drängelte sich ein LKW, der rückwärts die Rampe hinunterfuhr.
In Klaipeda die Schnellstraße A1, darauf ungeduldige Großraumfahrzeugfahrer (sprich SUV, Porsche etc.). Hotel Promenada ward ohne Probleme gefunden. An der Rezeption diskutierten die Frauen mit der Mitarbeiterin über die Kosten fürs Frühstück.
Die Zimmer in Ordnung,….
Im Flur moderne Kunst in Rahmen gehängt….

Das Hotel in Frontansicht….

Unternehmungslustig marschierten wir in Richtung Altstadt, auf der Suche nach einem Bierlokal, etlichen von uns dürstete danach. Quasi vor der Haustür die Straße zur Altstadt…..

Begrünt, und ziemlich ruhige Gegend. Linkerhand die Fußgängerbrücke über die Bahngleise, führte wohin? Aktuell noch unbekannt.

Die Straße beherbergte diverse Betriebe des Gesundheitswesens, einige restaurierte Wohnhäuser, eins mit auffälligen baroken Balkonsäulen. Kurz vor dem Fluß Dané das Konzerthaus, auf dem Wasser ein Oldtimer-Segelschiff, bis dahin wir weiter ohne Biergenuss…

Wie so oft in anderen Städten, auch hier die Vergnüngungsszenerie am Ufer entlang,….

…. teils gut besucht, an anderer Stelle schien man bereits genug verdient zu haben, komplementierte uns mit dem Hinweis „just closed“ von unseren Stühlen hinaus zurück ans Ufer. Aber schlussendlich fanden wir ein geschütztes Plätzchen, geschützt, weils kühl geworden war, und bekamen unser Bier (Grimbergen dunkel), Silvia haderte allerdings mit dem Teeangebot, nichts fand ihr Wohlwollen, dann ward es doch ein Becher Grüner Tee. Miriam zwischenzeitlich allein unterwegs um Aufnahmen bei günstigem Licht zu machen.
Publikum hier im Agnostikas überwiegend jung, weiblich und modisch gestylt. Offensichtlich war der Durst groß, das Glas bereits schnell zur Hälfte geleert.

Deshalb gab’s auch noch ein zweites Bier, was die Stimmung hob und die Gespräche weiter lockerte. Der eigentlich 1,5 km lange Fußmarsch zurück verlängerte sich wegen eines Fehltritts, heißt, falsch abgebogen (ob’s am Bier liegt….?).
09.07.2025 Mittwoch
Šilutė stand nach dem Frühstück, das im Souterrain eingenommen werden durfte, wo es stets an Gerätschaft mangelte, mal keine Tasse, dann kein Messer etc., auf dem heutigen Programm.
Räumliche Distanzen schienen nach dem Bauchgefühl gemessen worden zu sein, mal hätte man locker mit dem Rad dorthin fahren können, mal zu Fuß den Ort erreichen (nein, das ist ein Scherz). Aber wir fuhren im teils hektischen Verkehr, die Einheimischen schienen testosterongesteuerte Markenrallyefahrer zu sein, jedenfall schlängelten sich ständig großvolumige Fahrzeuge an mir vorbei, und standen dann an der nächsten Ampel lediglich zwei Karossen vor mir. Nach Šilutė waren es dann doch fast 53 Km, die auf streckenweise unangenehm holprigem Asphalt zurückgelegt werden mussten. Schnell ließ sich darauf nicht fahren, gut so, denn alle naslang warnte eine Verkehrsschild mit einem Bild einer alten Daguerre- Kamera vor Blitzern. Im Auto hörte ich die Zeit über Geschichten über Angehörige aus den Ortschaften, wer wo wohnte und mit wem was gemacht hatte, oder so ähnlich. Auf der Strecke fanden wir ein Hinweisschild auf das Restaurant Sotus Vilkas in Vilkyčių. Uns auf der Fähre von einer Einheimischen wärmsten empfohlen. Gemerkt für die Rückfahrt!

Gleich nach der Ortseinfahrt Šilutė an der Hauptdurchgangsstraße geparkt, gebührenfrei wohlgemerkt. Nun begann die Suche nach „Heimat“, sprich: Wohn- bzw. Geburtshaus, Kirche (wo getauft), Arbeitsplatz der Mutter (Krankenhaus), Hotel, wo bei der ersten Reise gewohnt ward.

Die Kirche war gefunden und besucht, trotz Fotos zunächst kein weiterer Erfolg, dafür in einem unscheinbaren und dem Gesamtbild nach unrestaurierten Gebäude eine Art Bäckerei / Konditorei Prezo mit üppiger Auslage gefunden, …..

….. mit allerdings geringem Platzangebot für „sitting inside“.

Miriam führte uns dann auf verschlungenen Pfaden an wenig attraktiven Wohnblocks vorbei zum örtlichen Krankenhaus (Jola hier geboren!), das von Weitem einen eher trostlosen Eindruck vermittelte und dessen rechter Trakt mit Fenstern aus der Neubauphase der 30er Jahre bestückt schien, die seit Jahrzehnten keinen Farbanstrich mehr gesehen hatten….

Immer wieder blieben wir vor Gebäuden stehen, Fotos wurden mit dem Gesehenen abgeglichen, wieder negativ hier an dieser Stelle…

Schon ein bisschen demprimiert, wurden wir Dank meines scharfen Auges doch noch fündig, die Anordnung des Bauwerks auf dem Foto kam mir kurz vor der Brücke über die Šyša mit dem Häuserensemble vergleichbar vor, alle stimmten dem zu und eine Beweisaufnahme wurde gemacht….

O.k., für den geneigten Betrachter fällt ein objektiver Vergleich mit dem Foto schwer, auch egal. Das eigentliche Wohnhaus in der Nähe dieses Gebäudes fanden wir nicht mehr. Über die besagte Brücke zurück….

…..Um den alten Marktplatz entstand um das Jahr 2002 ein Stück Promenade….

Jola und Miriam ein letztes Mal Ausschau haltend nach dem Wohnhaus der Mutter.
Nun hieß es zunächst sich sammeln, Eindrücke verarbeiten, sprich, das ließe sich am besten im ….

… machen. Gefunden, und das Essen für „gut befunden“ nach der Mahlzeit. Der junge Mann im Service sprach ein exzellentes Englisch, war höflich und zuvorkommend. Die Augen waren bei einigen von uns größer als der eigentlichen Appetit / Hunger, so wanderte wieder mal ein Teil der Nahrung in eine Box zum Mitnehmen (ob noch gegessen, sei dahingestellt!).
Hätte ich es gewusst, ich hätte mich für das nun folgende Abenteuer nicht als Driver engagieren lassen, die Suche nach den Wohnorten von Silvias Angehörigen startete. Es begann damit, dass die Orte nicht exakt in der Schreibweise bekannt waren bzw. sie so winzig waren, dass man sie auf Landkarten nicht fand. Aber jedes Problem findet seine Lösung, unseres: wir fanden den Flecken Vanagai, eigentlich nur aus einer Kirche bestehend, in deren Umfeld ein Sport-/Spielplatz frisch angelegt schien, aussehend wie eine Jugendfreizeitstätte….

Der Weg zu diesem Flecken, ein rund 3 Kilometer langer Sandweg, festgefahrener Boden, malträtiert wie von Panzerketten. Kaum war mit mehr als 20 Km/h voranzukommen. In den Rückspiegel blickend, ob das Fahrrad noch in der Halterung saß, hoppelten wir dahin.
Silvia entfleuchte uns an der Kirche, dem Drang folgend, jemanden zu finden, der ihr mehr Auskünfte über die noch zu findenden Orte geben könnte. Wir mutmaßten schon aufgrund der längeren Abwesenheit, sie säße an einem gedeckten Kaffeetisch, dem war aber nicht so. Sie schnellte heran, zeigte ein Foto, auf dem es aussah wie von einem Satelliten aufgenommener Kartenausschnitt, eigentlich nichts zu erkennen. Die befragte Frau hätte mit einem Stock in den Sand eine Zeichnung gemacht (das Foto). Nach der Beschreibung müssten wir zurück zur Straße und rechts und wieder rechts fahren. Daraus wurde allerdings nicht, weil es kein „rechts“ gab. Miriam recherchierte, fand einen Punkt auf der Landkarte, der sich

als Ziel eignete. Wir befanden uns an Punkt 3 und hätten ungefähr in die Gegend um Punkt 5 gemusst, einsamer hätte eine Fahrt mit vier Frauen nicht sein können. Mehrmals sprang Silvia aus dem Auto, immer wenn sie einen Menschen sah, fragte nach, bekam Hinweise, konträr zu den vorhergehenden. Mittlerweile war es nach 17 Uhr als wir Aisénai (Punkt 6) erreichten, mehrere Häuser, Menschen. Eine Frau mähte Rasen, Silvia kroch auf das Grundstück, die Frau hörte nichts (wollte nichts hören), kein Weiterkommen mit Englisch, ein Fahrradfahrer bog aus einer Einfahrt, ohne Zähne im Mund, rief einen Kollegen, der sprach Russisch, gut das Maren dabei war, die sich fließend mit ihm verständigen konnte. Wieder waren wir falsch gefahren, ca. 5 Km wieder zurück auf Panzerspurenstrecke. Nicht mehr mit mir, zumal er vermeldete „schlechte Strecke“. Silvia verhandelte (über Maren), das Paket anzunehmen (ein Paket für …. in dem nicht zu findenden Ort, das um die Weihnachtszeit zurück an Silvia kam). Man palaverte, …


Silvia war dankbar für die Übernahme des Paketes und spätere Weitergabe.
Alle hatten genug von des „Waldes Einsamkeit“, schlechten Fahrstraßen, öden Siedlungen, unzureichender Verständigung, einzig die vielen Störche sorgten für aufhellende Momente.
Heimwärts ging’s, mit Zwischenstopp bei einem Supermarkt.
Ahnenforschung at it’s best war äußerst anstrengend.
Der Schreck am Abend, Silvia vermeldete den Verlust ihrer Geldbörse, im Auto keine Spur, also vermutlich im Restaurant in Vilkyčių verlustig gegangen. Anruf, aber wie verständigen?, Miriam schlug vor, der Rezeptionistin dies zu überlassen. Und tatsächlich kam heraus, die Geldbörse sei gefunden, das Geld noch drin.
10.07.2025 Donnerstag
Am Frühstückstisch kam als erste – von mir erwartete – Frage (war es eine Frage?): ich fahre Silvia nach Vilkyčių. Scherzhaft erwähnte ich, ich hätte ihr schon eine Busverbindung herausgesucht.
Gleich geht’s auf die Kurische Nehrung….
Fußläufig zum Alten Fährhafen an der Dané. Der Disput über die Richtigkeit von Wetter-Apps wurde durch die Realität geschlichtet, es waren Wolken zu sehen, ebenso blinzelte in bescheidener Weise die Sonne auf uns nieder. Ticketkauf (1,70 €) und warten auf die Fähre.

Andrang, aber ohne Gedrängel ging’s an Bord, wo sich die Leute verteilten. Zeit für einen Plausch…


Am Fähranleger auf der Kurischen Nehrung gleich die Busstation. Alternataiv hätte man den Kutschentransport oder die Bimmelbahn wählen können. Das Zugpferd der Kutsche hatte gerade Futterpause, ein Hafersack hing vor seinem Maul. Das Schauspiel bestand darin, dass das Pferd ständig mit wackelndem Kopf versuchte, den Sack in Schwingung zu versetzen, mit dem Ziel, leichter an das Fressen zu kommen….

Mit solchen Beobachtungen vertrieb ich mir die Wartezeit in der Schlange vor dem einzigen Bus mit dem Ziel Nida (Nidden). Eine Schlange gab es deshalb, weil Tickets beim Busfahrer geordert werden mussten. Wir hielten das Ende der Schlange gut bewacht, sprich, nach uns stellte sich niemand mehr an. Wie genau abgezählt, stiegen wir als Letzte in den Bus, lösten das Ticket für 6 € und verteilten uns auf die noch freien Plätze. Ich erfuhr durch einen Kontakt zur auf der anderen Gangseite sitzenden Frau, nachdem sie vom Englischen ins Deutsche wechselte, dass ihre Mutter aus Königsberg stammte und man auf „Heimaterkundung“ (frei definiert) sei. Die gut 1-stündige rasante – teils kurvenreiche – Fahrt führte überwiegend durch waldiges Gelände, manchmal ähnelte die Landschaft derer im Harz, dann wieder der in der Lüneburger Heide. Direkt wären es 44 Km nach Nida gewesen, mit den angefahrenen Abzweigungen waren es sicher 60.
Ankunft in Nida, touristisch voll erschlossen, so schien es mir, und Silvia bestätigte dies. Architektonisch nicht immer gelungen, die neuen Zwischenbauten, die eher störend aufs Auge wirkten.
Bevor es zu den Dünen gehen sollte, ein Imbiss. An den bisher genossenen Speisen gab es nichts auszusetzen, so auch hier, zumindest mein Gericht vom „Zander mit Spinat“, optisch ansehnlich, oder?

Auf dem Weg zur begehbaren Düne ein Museum der minimalistischen Art, Jola spendierte den Eintritt, der für uns Pensionäre 1 € betrug.

Darin Objekte aus dem 19. Jahrhundert, wie man halt so lebte in Nidden und in solchen Häusern….


….. Die Gegenstände waren an Fäden gebunden, schwebten quasi unsichtbar im Raum. Dann ging’s zur Düne….

…. hübsch bepflanzt der Zuweg und erster Ausblick auf die Düne…

1,5 Km stand auf einem Schild, gemeint war die Entfernung bis zum Aussichtspunkt auf der Düne, den man über etliche Holztreppenstufen steigend erklomm. Unterbrochen von Aussichtspunkten, an einem generierten wir ein Gruppenfoto…..

Oben angekommen, Ausblick auf Dünenlandschaft, nicht so spektakulär, Grund: andere Dünen wirkten auf mich gewaltiger (bspw. Maspalomas auf Gran Canaria). Es begann tröpfelnd zu regnen.

Die Zeit verrann, an Rückfahrt war zu denken. Tickets wurden rechtzeitig gekauft, mit dem Hinweis 10 Minuten vor Abfahrt am Bus zu sein. Abfahrt 16.50 Uhr. Zeit für einen Kaffee blieb noch.
Rückfahrt so entspannt, dass weggenickt wurde. Überfahrt mit Fähre bei Nieselregen, deswegen ins Innere geflüchtet.
Wieder auf dem Festland, an der Dané ein Menschenauflauf, es tanzten schwarze Gestalten vor ihnen herum, erst eine, dann mehrere, eine Performance?



Kurz vor dem Heimathafen verleitete uns Maren zum Besuch im georgisch-armenischen Restaurant Yasaman. Uriges Interieur, schnelle Bedienung mit perfektem Englisch, die Speisekarte u.a. in Englisch, ansonsten wäre es schwierig geworden.

Miriam steuerte ihre kulinarischen Erfahrungen aus der Reisezeit in Georgien bei.
That’s for today…
11.07.2025 Freitag
Eigentlich stand heute mein Dienst als Driver an, mit Silvia zum Restaurant nach Vilkyčių zu fahren, die Geldbörse mit 190 € abzuholen. EIne Packung mit Niedereggermarzipan als Dankeschön / Finderlohn galt es mitzunehmen. Nur Silvia war nicht am Frühstückstisch, was mir die Gelegenheit gab, eine Radtour zu machen (wozu hatte ich das Rad sonst mitgenommen?). Nach 500m wusste ich nun endlich was sich auf der anderen Seite der Brücke befindet, eben nichts besonderes. Radwege, das schon mal vorweg, alle gut und überall vorhanden, ich wählte den ausgeschilderten Nr. 10. Grobe Richtung nach Stadtplan: die Küste mit Stränden.
Ich geriet in parkähnliches Gebiet, ein Monument aus der grauen Betonzeit tauchte auf, eine stadionähnliche Arena namens Vasaros Estrada, eher ein Platz für Aufführungen….


…..Bald danach muss ich im Girulių Forst eingetaucht sein, ca. 4 Kilometer einsamer, asphaltierter Radweg,….

…..vereinzelt Menschen, einige Spaziergänger, ein Radfahrer, eine Sportlerin bei der Morgengymnastik……
Nach dem Wald war ich in Giruliai oder irgendwo in der Gegend, wo es einsam gelegene Grundstücke gab, eins davon beherbergte noch eine Miete, quasi ein natürlicher Kühlschrank….

Ich sah bald schwer eingezäuntes Gelände, hinter dem sich Wohlstand offenbarte, Villen und komfortable Wohnhäuser, abgeschirmt vom einfachen Volk. Dazwischen fand ich frisch asphaltierte Parkplätze, von denen man auf neu angelegten Wegen an den Strand gelangte, wo ebenfalls an der Erneuerung von Infrastruktur gearbeitet wurde….


Nach meiner Rückkehr dann der versprochene Fahrdienst, Silvia wurde zu ihrer Geldbörse chauffiert, Jola und Maren begleiteten uns. Zur Mittagszeit angekommen, die Temperatur angenehm gestiegen, saßen wir im Außenbereich. Silvia gab ihr Marzipan ab, erhielt ihre Geldbörse zurück, bedanken konnte sie sich nicht bei dem Finder, der hatte heute frei. Die wiedererlangte Geldbörse leerte sich schnell, denn sie lud uns zum Essen ein. Mein Gericht, den Namen vergessen, nicht aber den riesigen Teller, der musste aufs Bild….

Miriam meldete: keine Fahrt nach Šilutė, sie war in Klaipeda geblieben. So brauchten wir sie nicht in Šilutė abzuholen. Fuhren zurück zum Hotel. Es regnete dann nachmittags längere Zeit. Überrascht wurde ich von einer Einladung, die Maren erhalten hatte. Ein Treffen mit einem älteren Herrn, der in Klaipedia geboren ist. Ein Austausch an Erinnerungen war angedacht, Treffen am Rande der Altstadt im Hotel Amberton um 18 Uhr. Es schüttete aus Eimern, wir mussten mit dem Taxi fahren, in zwei Runden (1 x 3 Personen, 1 x 2 Personen). 4 € zahlten wir. Kurze Wartezeit im Hotel…..

…. dann erschien Herr D., der uns nach der Begrüßung mit hinauf in die 17. Etage in sein Hotelzimmer nahm, wo quasi ein interviewähnliches Gespräch von Maren geführt wurde. Es durften Bilder gemacht werden…..

Nachdem der Regen sich weitestgehend ausgetobt hatte, besuchten wir das Rooftop, wo weiter über Heimatorte, Verwandte und Lebensgeschichten geredet wurde…..

Ausblick über Klaipeda….



Danach Verabschiedung von Herrn D. und wir machten uns auf den Heimweg, Einkehr bei IKI, ein Supermarkt, es war bereits nach 20 Uhr. Dosenbier für morgen wanderte in den Einkaufskorb. An der Scannerkasse schoss plötzlich ein Mitarbeiter herbei, nahm die Dosen, hielt sie an eine andere Stelle, tippte hektisch auf dem Display herum und entschwand mit den beiden Dosen, „no alcoholics after 8 o’clock“. Und ich wunderte mich schon über die Absperrung zwischen den Gängen, wo alkoholische Getränke in den Regalen standen…..

Den Damen beliebte es, noch einen Gang um den Block zu machen, wollten danach noch nicht ins Hotel und so landeten wir im Restaurant Purslai neben dem Konzerthaus für einen Absacker.
12.07.2025 Samstag
Bereits am Vorabend recherchierte man nach den Wochenmärkten und deren Öffnungszeiten, denn ein solcher sollte heute unbedingt aufgesucht werden. Am Frühstückstisch erfuhren wir von Maren dann noch einmal die Geschichte um das Wiedertreffen mit Herrn D. Für Fremde hier weniger interessant, daher weggelassen….
Ich ließ die drei Damen alleine, Miriam wollte heute nach Šilutė. Wieder aufs Rad geschwungen und los ging die Erkundungstour,…. Abbild eines Teils meiner Rundtour…

Gleich um die Ecke das Standbild eines Schriftstellers aus dem 16. Jahrhundert…..

Aus der Literatur war zu entnehmen: er schrieb die ersten sechs litauischen Bücher.
Gleich gegenüber an der H. Manto G. (G = Gatvė = Straße) Streetart an der Hauswand….

Grünanlagen und Alleen gab’s zu Hauf…..


War es ein Dieb, ein Kommissar oder ein Spion?……

….. dem man an dieser Mauer ein Denkmal gesetzt hatte…. Aus dem Jahr 2020 vom Kriminal-Veteranen-Club gespendet.
In der gleichen Straße eine Fakultät der Universität,….

…..ehrwürdiges Innenleben…..




Der Bahnhofsturm, sehr markant….

In unmittelbarer Nähe der Skulpturenpark, in dem eingebettet sich ein Ehrenfriedhof für in den Kriegen Gefallene befand.


Auf dem rechten Bild, die Figur heißt „Ecce Homo“, was mich an meine Israel-Reise 1995 erinnerte, weil, unsere Unterkunft in Jerusalem hieß seinerzeit so.
19 Uhr, meine Tourbeschreibung geht später noch weiter, jetzt ist Treffen….
Ca. 22.35 Uhr, es geht weiter auf meiner Toubeschreibung:
Vom Skulpturenpark bewegte ich mich Richtung Dané. Für unterwegs kaufte ich bei der Bäckerei / Konditorei Prezo Nahrung, sprich, Haferbällchen und ähnliches. 5,34 € stand auf dem Display der Kasse, ich reichte 6,04 € weiter und bekam 2 Cent zurück, was mir nicht genug Rückgeld war und ich es in Englisch monierte. Die Verkäuferin verstand nicht, auch nicht, als ich ihr ein Eurostück zeigte, eine Kundin versuchte zu vermitteln, meinte, es würde in Litauen aufgerundet, nur von was auf was? Die Verkäuferin rückte irgendwann die 70 Cent heraus, wohl ein Missverständnis besonderer Art gewesen.
Skulpturen nicht nur im Skulpturenpark, in großen Teilen der Stadt fand man Kunst aus Granit oder anderen Materialien. Ich setzte über eine Behelfsbrücke über die Dané und eroberte den „Jonas Hill„, so umschrieben im Stadtplan….

Rundumblick im Video……
In der Altstadt angekommen, streunte ich durch Gassen und über Plätze, fast schachbrettartig ist die Altstadt angeordnet. Aufgefallen war mir gleich diese Außendekoration, ich meine, in der Turgaus Gatvė …..

Besonders apart wirkte auf mich der Fensterrahmen als Zentimetermaß. In einer Nebenstraße namens Vėžių Gatvė hing an einer schlecht verputzten Wand dieses Ungetüm….

Die dazugehörige Geschichte lies oder lass es sein…

Und wieder Skulpturen, auf den kleinsten Grünflächen waren sie zu finden….

Besonders auffällig fand ich, dass in alten, äußerlich durch grauen Putz hervorstechenden Gebäuden, diese regelhaft mit neuen Fenstern versehen waren, oft in Kombination mit den geliebten Wärmepumpen.
Wo war ich eigentlich konkret? Trotz Stadtplan war das an einigen Stellen nicht eindeutig zu verorten. Jetzt am Historischen Museum fiel die Orientierung leichter. Nachgebildete Fachwerkhäuser sah ich nebenan….

Nicht jeder Flecken hier ist saniert oder bebaut, neben Erhaltenem findet man Baustellen und für Streeart offensichtlich freigegebene Hauswände, wie hier in der Nähe der Aukštoji Gatvė…


Den Theaterplatz erreicht, auf dem exponiert vor dem alten renovierten Theatergebäude eine Frauenfigur in Bronze gegossen stand…..

„Simon Dach“ (1605 – 1659), sein Kopf auf der Säule darunter verewigt, umringt von einem Wasserbecken. War das das Ännchen von Tharau? Nirgends ein Hinweis für Unbelesene wie mich. Aufklärung erfolgte später.
Jetzt ist es 23.50 Uhr und meine Lust zur Niederschrift über den heutigen Tag endet hier. Ich vertage den Rest auf morgen….
13.07.2025 Sonntag
Fortsetzung der Beschreibung der gestrigen Tour:
Ich wechselte an die Kurische Nehrung, eroberte das Castle, dessen dominanter Turm über der Anlage hervorragte….

Dass dem Castle innenwohnende Museum besuchte ich nicht, jedoch vermittelte mir die Animation an dem Bauzaun, wie die Anlage vielleicht irgendwann mal aussehen würde…..

Nun gut, viel mehr gab es hier nicht zu sehen, eine temporäre Konzertbühne auf einem leeren Platz sei noch erwähnt. Ich kehrte ins Zentrum der Altstadt zurück und traf dort überrascht ….

….. auf drei mir bekannte Frauen, die begeistert vom Besuch des Wochenmarktes nebst Markthalle berichteten, dessen Begehung sie mir wärmsten empfohlen…..


…..Pfifferlinge gab’s reichlich, und viel, viel Fleisch.
Über Kopfsteinpflaster gehoppelt, das mir verlegt im 13. Jahrhundert schien, zu einer der Durchgangsstraßen, wo dieses „Gemälde“ die Front eines Gebäude zierte….

Auf meinem weiteren Weg stand ich vor einer Kirche, knipste nicht, weil Menschen in Festkleidung einen neuen Erdenbürger in ihrer Gemeinde durch Taufe begrüßten.
Ich entdeckte eine örtliche Brauerei, die aber erst um 14 Uhr öffnete. Quasi um die Ecke ein Haus, in dem eine mir nun seit dem Besuch von Vanagai bekannte Schriftstellerin namens Simonaityté zu Lebzeiten gewohnt hatte….

Zum Mittagessen verabredete ich mich mit den Frauen am Theaterplatz, im ansprechenden Ambiente des Alba war erst ab 14 Uhr etwas frei, so wählten wir das nebengelegene Lokal mit Litauischen Gerichten auf dem Speiseplan, es hieß Etno Dvaras.
WIr trennten uns nach dem Essen wieder, mit der Option, uns zum Kaffee zusammenzufinden.
Bepflanzte Winkel in der Altstadt….

Ich lockte die drei Frauen zum Café am Museum, Ortung erfolgte durch Telefonat, lustig war, Jola stand nur „um die Ecke“ und meinte, ich müsse zu ihnen kommen und sie abholen. Im Café eine Galerie im Obergeschoss….


….., dessen Bilder weniger interessant waren als die Lichtschalter an der Wand.

Anekdote am Rande: Die Frauen bestellten ein Stück „Kalten Hund“, ob der hier genau so hieß, ich weiß es nicht. Anders als mir bekannt, war dieses Küchlein statt mit Schokolade mit Karamell gemacht. Das Stück hatte die Größe eines Kekses. Die kurzbehoste teenagerhaft aussehende Servicekraft brachte die bestellten Getränke, jedoch meins blieb ungeliefert. Darauf angesprochen folgte eine lächelnde Entschuldigung, der Latte kam prompt, und Überraschung: ein zweiter „Keks“, der aber erst auf den Tisch gestellt wurde, als wir bestätigten, dass der „Kalte Hund“ geschmeckt hatte. Gedacht war der zweite Keks als Entschuldigung, meinen Latte vergessen zu haben; das fanden alle „total süß“.
Draußen wurden Bierzeltbänke vor einer kleinen Konzertbühne aufgestellt, um 21 Uhr fände ein Auftritt einer Band statt, so die Antwort auf meine Neugier. Welcher Musikrichtung?, das konnte mir die Mitarbeiterin nicht sagen.
Ich fuhr allein weiter, besuchte noch eine (alternative) Location an der Dané, die sich HOFAS nannte….



….. hier ein Beweisfoto, dass das Rad auch tatsächlich mit war.
Abends dackelten wir fußläufig gemeinsam zur lokalen Brauerei, laut war es dort; das im Reiseführer beschriebene pulsierende „Nachleben“ begann offensichtlich. Lackierte Fingernägel, aufgetragener Eyeliner und schickes Outfit, radikal veränderten sich die Damen, das nur am Rande wahrgenommen.
Keine Getränkekarte vorhanden, QR-Code musste gescannt werden, um zu erfahren, was für Biersorten es gab. Nach einem Bier, Suppe oder Süßkartoffeln war’s hier genug. 21 Uhr vorbei, da machten wir noch einen Abstecher zum Museum, wo uns laute Musik den Weg zum Konzert wies. Auf der Bühne, ich dachte zunächst an eine Nonne, dann: verschleiert?, nein, kein Schleier, eher wohl eine Art folkloristische Tracht, eine Frau mit Geige…

…. Klänge wie bei Irish Folk, härter allerdings der elektroverstärkte Sound. Ihr Gesang: eintöniger einheimischer Singsang, egal welche Sprache, man hätte es ohnehin nicht verstehen können.
Es war langsam Zeit, an den Heimweg zu denken. Miriam machte uns mit einem Foto von einem Gebäude darauf aufmerksam, dass das Gebäude vor dem wir jetzt standen, jenes sei, wo eine Verwandte von Jolas Mutter einmal einen Kolonialwarenladen betrieben hatte, jetzt ein Italienisches Restaurant….

….von Silvia fotografiert.
Nun ist heute!
Und heute ging’s an den Strand, die Damen mit dem Taxi, ich mit dem ISY wieder auf der bekannten Strecke. Diesmal ganz anders, reger Verkehr durch Radfahrer auf der gesamten Strecke, wohl dem Wochenende gezollt. Ich kam etwas später zum vereinbarten Treffpunkt am Strand an. Vertäute mein Rad an einem Laternenpfahl, wozu ich es erst einige Stufen hinauftragen musste. Einige Besucher nahmen ihre Räder mit an den Strand.
Ein völlig anderes Bild bot sich mir am Parkplatz Stovyklos als auch am Strand selbst zu meiner ersten Inaugenscheinnahme hier. Parkplatz überfüllt, suchende Autofahrer nach einer Lücke, der Strand mit Menschen „bestückt“, wenn auch nicht überfüllt.
Die Damen schon auf Handtuchfühlung…

Ich suchte den Schatten eines Kiosks…

Miriam war die erste, die ihre Schwimmübung absolvierte und erfrischt aus dem klaren, quallenfreien Ostseewasser stieg….

Mir war es mit Strand, indirekter Sonneneinstrahlung und zu langem „Herumsitzen“ zu viel, sodass ich mich verabschiedete und meines Weges zog, sprich, ich fuhr zum Alten Fährhafen, um auf die Kurische Nehrung überzusetzen. Die Idee hatten offensichtlich die meisten Menschen aus Klaipeda und dem Umfeld….


….was mir eine Halbe Stunde Wartezeit bis zur Abfahrt der nächsten Fähre einbrachte.
Ich eroberte auf der Kurischen Nehrung zunächst den mir unbekannten Teil, der allerdings bereits nach 2 Km endete. Was gab es zu sehen? Das Delfinarium, ein paar aufgebockte Holzboote, einige Holzhäuser, eine Wehranlage, in dessen Wassergraben auf einer Art Floß einige Pelikane dösten, wohl gelangweilt, weil niemand Fischbrötchen spendierte…..

Kaum zu erkennen auf der weißen Plattform , weil irgendwie leblos daniederliegend. Die Boote….

Eine Häuserreihe bot Informationen im Rahmen eines Projektes namens Curonian Spit National Park; die Häuser offensichtlich aufwendig renoviert….


Wohin nun, wenn man schon auf die Kurische Nehrung übergesetzt ist? Dem ausgeschilderten Radweg Nr. 10 folgte ich in Richtung Nidden, wobei Nidden natürlich mit über 50 Km nicht mein Zeil sein würde.

Bildete ich es mir ein? Oder ließ der Bauherr / Architekt die beiden Hochhäuser so errichten, dass sie bzw. das Nichts dazwischen aus dieser Perspektive wie ein „K“ (= K laipeda) aussahen?
Der Radweg auf fast der gesamten Strecke asphaltiert und glatt wie ein Kinderpo, so macht Radeln Spaß.



Das fanden offensichtlich tausende anderer Menschen ebenso attraktiv. Aus den ausgeschilderten 14 Kilometern wurden dann allerdings mehr als 20 gefahrene, bis ich in Juodkraté hungrig ankam. In der Villa Flora fand ich ein freies Plätzchen, aß Fischsuppe und Knoblauchbrot.

Rückfahrt danach, wieder im Stück ca. 23 Km gestrampelt, nun bei geringerem „Verkehrsaufkommen“. Wohl auch deshalb, weil sich die meisten schon am Fähranleger drängelten, um aufs Schiff zu kommen….

Die Frauen schickten Bilder von ihrem Strandtag…


Abschiedsessen wieder am Abend beim georgisch-armenischen Restaurant Yasaman.
14.07.2025 Montag
Letztes Frühstück im Hotel, Koffer und Taschen teilweise schon fertig gepackt, nach und nach im Kofferraum verstaut. Erstaunlich, was so alles neben den fünf Personen noch hineinpasst. Shoppen und auf dem Markt Einkäufe tätigen, stand als Programmpunkt fest, nichts für mich.
An der Rezeption die Erlaubnis eingeholt, das Auto länger auf dem Parkplatz stehen lassen zu können. Jola verschenkte den letzten Marzipankasten ans Hotelpersonal.
Ich eroberte mir aufs Neue den Skulpturenpark. Lernte, dass das nach dem 2. Weltkrieg lange Zeit ein sowjetischer Friedhof war und vorher sich dort ca. 40.000 Gräber befanden, vermutlich aus der Zeit, als Klaipeda noch Memel hieß. 1975 schloss die UdSSR den Friedhof. Ab 1977 entstand auf dem Gelände dieser Skulpturenpark mit 116 Kunstwerken. Hier drei ….



An einem der Ausgänge stand die russisch-orthodoxe Kirche, für Laien außen an der goldenen Kuppel erkennbar.

Aus dem Inneren trat ein typisch russisches Mütterchen mit Kopftuch hervor, ging bis zum Hauptweg und bekreuzigte sich dort mehrmals mit Blickrichtung Kirche. Ich traute mich nicht ins Innere, eine Frau mit einem Bändchen um den Hals lief vor dem Eingang herum. Nach dem dritten Durchlauf durch den Park stand ich wieder vor der Kirche, schlich mich hinein und knipste den Prunk….

Um die Mittagszeit stieß ich noch einmal auf den Wall vor und fotografierte das Brauhaus…

Wiedergetroffen die vier Damen, die mir Wandkacheln in der Nähe des Wochenmarktes zeigten, eine Erinnerung an die 770-Jahrfeier von Klaipeda…


Danach am Theaterplatz einheimisch gegessen, die Servicekraft nicht mit bester Laune bei der Arbeit, dann wurde sie auch noch gebeten, die Rollos herunter zu lassen, denn es begann zu regnen. Dazu musste sie auf einen Stuhl steigen, was schon arg gefährlich aussah, die Befestigungen lösen. Dann verpatzte sie die Bestellungen, vergaß eine Suppe.
Unser beliebtes Spiel „getrennt die Rechnung zu begleichen“ sorgte neuerlich für heitere Momente, Grund: die Speisekarten waren weg, auf der Rechnung die in Litauisch verspeisten Gerichten, deren kryptische Bezeichnungen uns wenig sagten. Als das geschafft war, spazierten wir gleich ins anliegende Café, wo Getränke und Kuchen „inside“ geordert werden mussten. Richtig geschmeckt hat uns der Kuchen nicht, der Preis für die Teile zu hoch.
Wie nun noch die Zeit vertreiben bis zur Abfahrt der Fähre um 21 Uhr. Wir trafen uns an der Dané auf Holzbänken, die einen im Schatten sitzend, andere die Nase in die Sonne haltend (Silvia).
Mich trieb es auf Entdeckungstour, besuchte den Botanischen Garten, der etwas außerhalb des Zentrums sich befand. Musste wieder über die Brücke, hier ein Foto von den „Bremsvorrichtungen“ (meine Umschreibung)….

Vermutlich dienen diese Auffangbehälter dazu, bspw. bei Glatteis, beschleunigte und unkontrollierte Abfahrten zu verhindern.
Im Botanischen Garten gab es eine Kasse, unbesetzt, ich fuhr mit dem Rad ein und schaute mich um. Am Himmel zog es schwarz herauf, Gewitter im Anmarsch. Ich informierte die Frauen. Ein Teil der Anlage mit Zaun abgesperrt, wenig Blühendes gesehen, hier eine Art Japanischer Garten….

Ich gelangte wieder in die Nähe der Kasse, eine Frau schien auf mich zu warten, keine Englischkenntnisse, Gesten mussten helfen, 3 € die Eintrittskarte im Nachhinein bezahlt. Neue Runde, eilig durchgezogen, denn die schwarzen Wolken standen schon beinahe über dem Gelände. Ein bisschen „auf die Tube“ gedrückt, was nicht ganz reichte. Es begann zu regnen, ich flüchtete unter das Dach einer Tankstelle, was zunächst als Schutz ausreichte. Sintflutartig schwoll der Regen an, zusätzlich peitschte der Sturm die Wassermassen hin und her, die nette Mitarbeiterin bat mich in den Laden, Schutzzone, auch wegen der Blitze. Ich war nicht der einzige, der hier Schutz suchte, ein englischsprachiges Pärchen trat völlig durchnässt ins Innere. Der junge Mann zog seine Sportschuhe aus, entließ diesen einen Wasserfall, seine Freundin knipste lachend das Szenario. Später reichte eine Mitarbeiterin ihr eine Strickjacke zum Aufwärmen, denn sie war nur leicht bekleidet und total durchnässt. Ich kommunizierte mit Miriam, wer wo sich aufhielt und wie wir zusammenkommen würden. Nun haben es Gewitter meist so an sich, dass sie schnell kommen, aber auch nicht lange bleiben, so auch heute. Ich radelte zum Hotel, verstaute das Rad, fuhr die vier Damen von der Kulturfabrik abholen. Das geriet zur Geduldsprobe, denn die Wassermassen behinderten den Verkehr offensichtlich stark, deshalb überall: Stau und zähfließender Verkehr!
Einchecken zur Fähre, wieder ein anderer Ablauf als in Kiel. Fähre fuhr 10 Minuten früher als geplant ab. An Deck Abschiedsfoto…

Das war die Litauenreise. Ging auch mit vier Frauen gut!
So gut gemacht dein Reiseblock, lieber Uwe. Ich bin begeistert!!
Schön zu hören bzw. zu lesen, dass „laienhaftes Schriftstellertum“ ankommt.
Danke für die netten Worte.