Falaise

Nach vier Übernachtungen brachen wir unsere Zelte (ups!) in La Chanterie ab. Für einen 2-Sterne-Platz fanden wir alles bestens. Geeinigt hatten wir uns auf Falaise als nächstes Übernachtungsziel. Trotz der Eingabe eines Zwischenzieles fuhren wir einen Umweg (da das Navi auf schnellste Strecke eingestellt war). Umgestellt auf „kürzeste Strecke“, so kam Jola dann doch noch zu ihrem Besuch in Villedieu-les-Poêles, ein durch seine Glockenfabrik bekannter Ort. Die arme Altstadt, quälte sich der Durchgangsverkehr ohne Unterlass durch den Ort, wir mittendrin. Ein blaues Parkplatzschild, nur eine Handbreit hoch und eine Armlänge lang, wies einen versteckt liegenden WoMo-Stellplatz aus. Alle Plätze besetzt, nur im Wendehammer eine Lücke, eigentlich zum Wenden. Ramponierte Abgrenzungspfähle, einem neugepflanzten Baum fehlte eine Haltestütze, ich zwängte mich in die Lücke. Zu Fuß in den Ort. Von Schönheit wenig zu entdecken, es gab, ähnlich in Lübeck, schmale Durchgänge zu Wohnbereichen in Hinterhöfen. Schautafeln erklärten in französisch und englisch, was sich früher wo in solchen Häusern befand.


Hier einer der etwas breiteren Gänge mit einer Wandmalerei.


Bei dem Rundgang auf dem Place de la République die Figur, hoch auf einem Sockel montiert, entdeckt.

Wir marschierten zum Glocken-Museum. Ich ohne große Ambitionen auf einen Besuch oder gar eine Führung. Mein Parkplatz bereitete mir „Kopfschmerzen“, wenn da jetzt jemand wendet und nicht einen Zaunpfahl umfährt, sondern unser WoMo touchiert….
Jola war schon im Inneren des Shops verschwunden, mir genügten ein paar Bilder vom Eingangsbereich.

Zaun, Tor und eine – figürliche – Glockenhalterung

Zurück zum WoMo, alles in Ordnung.
Weiterfahrt nach Falaise, das waren ca. 85 Km. Die „Normannische Schweiz“ begrüßte uns mit hügeligem Auf und Ab. Am Straßenrand vor einer Koppel lag ein totes Rindvieh, nicht erkennbar, ob angefahren oder verdurstet oder…? Nur der Kopf zusehen, Rest mit einer Plane verdeckt.
Empfangen tat uns in Falaise mit der mächtigen Burg, davor ein riesiger Parkplatz, auch für Wohnmobile. Aber wir wollten lieber Camping du Chateau anfahren. „Kürzeste Strecke“, lotste mich durch die Altstadt, in eine kopfsteinbewährte Seitenstraße mit ordentlich Gefälle und sichtbar einem Steintor, dessen Breite ich nicht einschätzen konnte. Jola: „Auf keine Fall fährst Du da hinunter“. So kreiste ich, fand das Straßenschild „Camping“ und folgte diesem. Gefunden, angekommen ca. 13.30 Uhr!
Rezeption nicht besetzt, aber der Platz zugänglich, freie Auswahl, Anmeldung später. Schöne Lage hinter dem Chateau. Sanitäranlage sah wie neu aus. Engländer und Irländer bevölkerten derzeit den Campingplatz.

Rückansicht Chateau

Blick vom Campingplatz auf Teile der Altstadt:


Eine Flasche Cidre aufgemacht, dazu einen Salat und ein frisches Baguette. Pause.
Dann in den Ort, im Tourist-Office Material besorgt, auf dem Platz davor stand mittig Wilhelm der Eroberer, ein monumentales Denkmal, im Hintergrund die Burg, daneben das Museum der Zivilbevölkerung im 2. Weltkrieg.


Wilhelm trat im Jahre 1.035 mit 17 Jahren die Nachfolge seines auf einer Pilgerreise nach Jerusalem verstorbenen Vaters an. Den Beinamen „Eroberer“ erhielt er erst 1.066, nachdem er England besiegte und den Thron dort bestieg.
Kirche:

Église Saint-Trinité

Radtour durch den Ort, aus dem Ort, Holperstrecke abwärts:


Abendspaziergang:


Die Stadt wirkte wie ausgestorben.
Morgen ist die Besichtigung der Burg und eine 17 km lange Radtour geplant.

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