Bredene – 2. Tag –

Nachtrag zu gestern: Eisessen, eine Kugel 2,50 €, zwei Kugeln 4 €, drei Kugeln 5,50 €.
Tüten ziemlich schmal, Portionen Eis dagegen riesig und dessen Konsistenz eher „sahnig“ weich, was zu Konflikten zwischen Halten und Essen führte, vor allem in der Sonne.

Zweiter Tag in Belgien, Bredene bei Ostende. Wechsel des Campingplatzes, von „Astrid“ 100m weiter zu „Warande“, weil der Platz vorbestellt war. Die überraschenden Eindrücke unserer gestrigen Tour zum Strand, den Dünen und nach Ostende hatten uns dazu bewegt, einen Tag länger am Ort zu bleiben. Hatte noch kurz Kontakt zu zwei anderen deutschen Paaren, von einer Frau aus NRW erfuhr ich, dass die Strände und ausgedehnten Promenaden in die andere Richtung nach De Haan ebenso beeindruckend wären.
Insofern war mit dieser Information unsere Marschroute für heute bereits definiert. Der Sturm hatte sich gelegt, war in einen leichten Wind abgemildert, ideal jetzt für das Radeln auf den breiten, meist rot gefärbten Radwegen. Ungestört von Fußgängern und Autos vor den zweiten Dünenbergen entspanntes Fahren, allerdings mit zweirädrigem Gegenverkehr. In den Dünen diverse Wanderwegen. Nach 5 Kilometern bogen wir nach De Haan ab. Schon eingangs mondäne Bauten, ob alt oder neu ließ sich im Vorbeifahren nicht einwandfrei identifizieren.

Ein bisschen Feeling wie in Ahlbeck oder Heringsdorf auf Usedom kam auf.
Originell auch die Straßenbeschriftung.

An der Promenade ein Restaurant, in das es Jola wegen der hübschen Aussicht auf Promenade und die See zog. Danach ein paar Minuten am Strand verweilt, weiße Hautstellen anbräunen. Die Flut nahte wieder, und wieder rückten die Leute von der Lifeguard die Fahnenstangen und das Rettungsboot zurück in Richtung Promenade.
Danach De Haan im Kern erkundet, viele alt wirkende Häuser attraktiv hergerichtet, alle individuell mit Namen an der Hauswand. Fast alle in weiß gehalten,

zwischendurch Neubauten im aktuellen architektonischen Stil (quadratisch, praktisch…). Oft war ich mir gar nicht sicher, ob so ein Haus nun vermietet oder „bewohnt“ wird. Später sah ich in einem Fenster eines Neubaus ein T-Shirt mit der Aufschrift „Ich wohne hier, ich bin kein Tourist“ hängen.
Mit dem Hahn hatten es hier einige als Maskottchen, hier ein ganzer Zaun, woanders wachte einer im Vorgarten…und Jola lichtete einen vor einem Hotel ab.

De Haan beschränkte sich nicht nur auf diesen optisch attraktiven Kern, sondern auch auf die umliegenden Gemeinden, wie ich bei einem Stopp an einer Abzweigung von einem auf einer schattigen Bank sitzenden älteren Herren erfuhr, nachdem er mir den Einzugsbereich auf der Karte gezeigt hatte, außerdem wie ich wohin noch hätte fahren können. Und wieder ein Belgier mit Kontakten nach Deutschland, Steinbek in der Nähe von Hamburg verriet er mir. 1954 hätte er bei Kassel die Grenze bewacht…
Wir blieben allerdings auf dem roten Belag und folgten dem Dünenweg bis Wenduine. Das krasse Gegenteil zu De Haan, wieder eine Betonzeile Hotels und Appartements neben einer breiten Promenade und dem weitläufigen Strand.
Den Menschen schien es zu gefallen, saßen auf schattigen Bänken und ließen den Blick in die Ferne schweifen, wo etliche Frachtschiffe vermutlich nach oder von Zebrugge ein- oder ausliefen oder saßen am Strand in einem Liegestuhl, viel Platz war garantiert.

Nett die Figur (Titel: Inner Circle“) zu Beginn der Promenade:


Am Ende dieser Hotelflucht eine Surfschule mit Restaurant. Wir ließen uns dort nieder, tranken etwas und saßen auf harten Holzbänken mit Blick auf die See, die Wellen und die Surfer auf ihnen oder gerade vom Brett kommend und sich aus dem Neopren pellend.
Danach Heimfahrt auf gleichem Wege, knappe 24 Km zurückgelegt. Jola verlängerte, weil Einkauf anstand.