Iseo
12.10.2025 Sonntag
Kilometerstand: 24059 bei Abfahrt.
Ohne genau im Dunkeln auf die Uhr geschaut zu haben, die ersten Gäste verließen den Campingplatz gefühlt vor 6 Uhr. Später dann nagelten die Dieselmotoren im kurzen Takt über die engen Zufahrtswege dem Ausgang entgegen. Das spornte mich an, dazuzugehören. Auch wenn es bis Iseo lediglich 199 Km sein sollten, ich würde die Strecke gerne so früh wie möglich hinter mich gebracht haben. Allein der Teil um Mailand….
Und so war es denn auch, fünfspurige Autobahnen, voll, italienischer Fahrstil, nach dem Überholen setzten die Fahrer ihre Autos fast auf meine vordere Stoßstange, so dicht auffahren, leichtsinnig, und meine rote Kontrollleuchte des Abstandshalter rauchte. Ärgerlich die Mautstationen, als WoMo-Fahrer kommt man an den Selbstzahler-Automaten so schlecht ans Wechselgeld.
11.46 Uhr Ankunft am Campingplatz Iseo. Die „Chefin“, sportlich in Leggings, dirigierte mich zu unserem Platz, nachdem wir ihn per pedes gemeinsam inspiziert hatten. Unser Vorteil, sie sprach sehr gut deutsch, also musste nicht alles zweimal erklärt werden, weil vielleicht englische Vokabeln fehlte.

Wie man sieht, zwar nicht die erste Reihe am See, aber nahe dran. Markise, Hunde, Teppich nicht erlaubt…. Teile der Anlage bereits im Regenerationsstadium, sprich, eingezäunt, um der frischen Rasenaussaat Gelegenheit zum ungestörten Wachsen zu geben.
Imbiss zum Mittag aus der Dose „baked beans“.
Seit Abfahrt aus Locarno begleitete uns eine über der Landschaft hängende Dunstglocke, die keinen Sonnenstrahl durchließ. So lag auch der Iseosee von einem milchigen Schleier bedeckt.

Der dunkle Schatten im Hintergrund ist Monte Isola, die größte der drei Inseln im viertgrößten See der oberitalienischen Seen. Hier hatten wir bereits das Entree in den Ort Iseo hinter uns, befanden uns an der langgezogenen Promenade, teils frisch hergerichtet. Für mich etwas überraschend, die hohe Besucherfrequenz im Ort, neben einer Restaurantdichte, die ihresgleichen sucht, einzelne Geschäfte auch heute am Sonntag geöffnet. Und alles erschien uns so preiswert! Morbiden Charme versprühte das Zentrum mit abblätternder Farbe von Hauswänden, was dem Zuspruch zum Flanieren, Essen und Trinken nicht entgegenstand.
Außerdem gab es Stände mit regionalen Waren und dem, was man von den typischen Märkten in Bozen oder Meran so kennt.

Die Frau denkt weiter, kaufte in Massen Geschenke für kommende Geburtstage ein, das zeigen wir natürlich hier nicht im Bild. Diese gerade erstandene Wurst landete am Abend auf unserem Abendbrottisch…

Nach befriedigtem Einkaufstrip begann der erste Teil der Seeumrundung, nach Recherche und Auskunft der „Chefin“ auf dem Campingplatz seien das rund 65 Km. Keine Sorge, die sollten heute nicht zurückgelegt werden. Die schnuckelige Seite von Iseo kaum verlassen, fuhren wir auf einer ehemals als Eselspfad genutzten Straße hoch über der viel befahrenen SP X?, wo man über Steinmauern einen Blick ins Naturreservat werfen konnte…

Leider blieb die lärmende Seestraße nicht immer so weit entfernt von uns, mehr als die Hälfte der rund 12 Km musste ich Gestank und Lärm einer Perlenkette aus Motorrädern und Autos ertragen. Clusane, Paratico und Sarnico hießen die Orte, in denen genauso viel Traffic herrschte, weil auch hier weiße Standzelte, Musikkapelle und Promenade Besucher angelockt hatte. Schöne Cafés mit leckerem Kuchen suchte ich vergeblich. Begnügte mich mit einer Rast in Sarnico im Fogg. Rund 12 Km hatten wir bis hier zurückgelegt. Trotz lauter musikalischer Beschallung, unaufmerksamer Bedienung und fehlendem Kuchenangebot saßen wir zur Rast, ich bestellte aus der Karte Dinge, von denen ich glaubte, das war etwas für mich, geblendet insbesondere von den traumhaft günstigen Preisen – ich erinnere, wir kamen just aus der Schweiz!!!! -. Mich belehrte die äußerst füllige Servicekraft, dass, was ich bestellen wollte, wäre eine Art Eiskaffee… Nein, dann doch ein Cappuccino und Dolce, wobei ich dann zeigte auf…? Da müsste ich mit ins Lokal und mir etwas aussuchen, sie mich so ins Innere lockte. Gut, es handelte sich um eine Art Kokosmakrone, mir recht. Ich durfte sie gleich mitnehmen. Bla, Bla, usw. Nahm eine zweite Makrone mit, in der Annahme, die Ehefrau, mich das Teil essen sehend, würde ebenfalls eine haben wollen. „Lecker„!, eine fachlich kompetente Beurteilung meiner weiblichen besseren Hälfte (gut, dass ich die zweite mitnahm).
Am Ende war die zweite Makrone sogar umsonst, Grund: Kommunikationsstörung zwischen mir und dem Personal und dem Personal untereinander und den Sprachbarrieren.
Genug, kleiner Rundgang an den weißen Marktzelten vorbei, nix dabei…
Rückfahrt, immer noch so viel Autoverkehr. Gewöhnt man sich nicht wirklich dran. 17 Uhr, Stille auf dem Campingplatz, die Ohren dankten es.
Die erstandene Wurst wurde in Teilen auf dem Abendbrottisch geopfert, frisch war sie, bei längerer Lagerung, gereift, vermutlich noch schmackhafter.
13.10.2025 Montag
Über die kleinste der drei Inseln „Di San Paolo“ liest und hört man, dass sie sich seit Ende des 18. Jahrhunderts in Privatbesitz der Familie Beretta befindet. Waffenfreunden sagt der Name wahrscheinlich etwas, größter italienischer Hersteller von Waffen. Außerdem erlangte die Insel im Jahr 2016 weltweite Aufmerksamkeit, Christo verband auf künstlerische Art die Insel mit begehbaren Stegen mit Monte Isola und dem Ort Sulzano.
Auch hier heute Aufbruchstimmung, uns ängstigte, wir blieben als einzige auf dem Campingplatz übrig, schlimm wär’s nicht gewesen, aber vier fanden wir nach unserer Tagestour dann doch noch wieder. Nächste Woche schließt die „Chefin“ den Platz bis zum nächsten Frühjahr. Hier zusammen mit ihrem Mann (?) bei der Gartenarbeit.

Für uns stand heute die Fahrt um den See in anderer Richtung an, hieß an der Insel Monte Isola vorbei.

Es herrschte mildes Klima, trotz bedecktem Himmel. Auf den ersten 5 Km war leider wieder die Fahrbahn öfters mit den Autos zu teilen. In Sulzano die dichteste Verbindung mit der Fähre auf die Insel, wir beließen es bei der Besichtigung des Fähranlegers, auf den eine Fähre zusteuerte…

Noch nicht ganz den Ort verlassen, leuchtete in grünen Lettern …..

… was uns spontan anlockte, eine Olivenölmühle. Man durfte zuschauen….


… und im Shop einkaufen und degustieren, was wir taten (beides).

Da wird nicht mit dem Schnapsglas zugeprostet, in den kleinen Gläschen befanden sich die unterschiedlichen Sorten Olivenöl.
Gestärkt und mutig genug auch etwas abseits der Uferstraße, hier noch auf derselben im herbstlichen Kleide ….

…. einen Blick, quasi hinter die Kulisse zu werfen, radelten wir eine Gasse hinauf, in der Hoffnung, das historisch Alte zu finden, der Ort nannte sich Sale Marasino. Doch außer holprigem Belag und morbid wirkendem Gemäuer nichts wirklich Sehenswertes.


Nach ca. 10 Km erreichten wir Marone, wie die gleichnamige Frucht. Am Ortseingang ein Imbiss mit mediterranen Köstlichkeiten, frei wählbar, nach Gewicht zu bezahlen. Doch das zuvor probierte Olivenöl samt den Zutaten versperrten aktuell die weitere Nahrungsaufnahme. Wir freuten uns schon auf den Stopp bei der Rückfahrt.
Das ursprüngliche Ziel, Marone, ließen wir hinter uns, es war jetzt einfach zu schön, um aufzuhören. Links ständig im See der Inselberg, rechts die steilen Hänge, in denen zwischen dem überwiegenden Grün (u.a. Olivenbäume) versprenkelt bunt wirkende Gebäude standen. Bei Vello begann dann der schönste Teil des Radweges, ca. 4 Km direkt am Fels und Ufer entlang, frisch geteerte Fahrbahn….



Nach gut 20 Km auf dem Tacho erreichten wir Toline, ein Ort ohne Ambitionen entdeckt zu werden. Wir pausierten, beschlossen, umzukehren. Na, was kommt jetzt? Richtig, der Imbiss in Marone, wir zeigten, was alles in die Tüte kommen sollte, die Mitarbeiterin schaufelte wie befohlen. 22,16 € mit Pommes. Heiß und frisch serviert genossen wir direkt am Wasser…..

Das war’s schon.
Auf dem Campingplatz trafen sich einige der restlichen Deutschen, um einen IS:Y-Club zu gründen (der Satz fiel u.a.), alles Leute, die die gleichen E-Bikes wie wir fuhren. Es fand ein reger Erfahrungsaustausch statt.
14.10.2025 Dienstag
Monte Isola
Vor dem Inselbesuch stand die Erforschung des Wochenmarktes statt. Der WoMo-Nachbar aus Pinneberg merkte gestern an, der Dienstagwochenmarkt wäre mit seinen ca. 20 Marktständen längst nicht so attraktiv wie der am Freitag. Den am Freitag würden wir dieses Jahr nicht erleben, deshalb fuhren wir trotzdem in den Ort.
Der Nachbar schien etwas untertrieben zu haben, ein paar mehr Stände boten ihre Waren feil. Käse wurde gekauft, ich zeigte auf ein Stück Gorgonzola auf dem Glastresen, auf dem ein Schild stand „99 Cent“. Leider verkaufte der Mann das nur im ganzen Stück, was uns etwas zu groß erschien. Also eine kleinere Scheibe vom teureren Stück erworben. Honig, davon noch nicht genug, ich musste auf Order der Ehefrau ein großen Glas unbekannter Provenienz mitkaufen. Einen gebratenen Gockel für 7 € fand meine Zustimmung. Hähnchenfleisch, später kalt, gut als abendliche Salatbeilagen.
Dies und andere eingekaufte Waren brachten wir heim, dann Recherche, wann die Fähre uns auf die Insel bringen würde: 14.10 Uhr. Es bestand keine Eile, am Anleger im Restaurant Zeit für einen Imbiss, Spaghetti und Canneloni.
Gut abgepasst, das Schiff erschien pünktlich, bezahlt wurde an Bord. Unsere Räder die einzigen fahrbaren Gestelle, die an Bord gingen. Die meisten Passagiere waren Schüler, die in der Kabine blieben. Jola bereitete sich mental auf die Seefahrt vor….

Mit einem lauten Tuten kündigte der Kapitän das Ablegen an. Leichter Wellenschlag, insgesamt lief das Schiff in ruhigem Fahrwasser.
Blick auf die Promenade von Iseo.

Jola bald darauf mental wieder voll dabei, hier steuert das Schiff auf die erste Anlegestelle in Predone am gegenüberliegenden Ufer zu…

Lustig, dass der Ort ins deutsche übersetzt „Räuber“ bedeutet.
Die Schüler verließen die Fähre, wir entfernten uns vom Ufer, auf dem Weg zur nächsten Anlegestelle, ein Rückblick….

Nun begann der „spannende“ Teil, sprich, wie dicht fährt die Fähre an der im Privatbesitz der Familie Beretta befindlichen Isola San Paolo vorbei. Dicht genug für einen Schnappschuss….

Sensole, wohl der winzigste Flecken auf der Insel, dort ging Aus- und Einsteigen schnell, weil keine Handvoll Menschen wechselten.
Bis zu unserer Destination Peschiera Marglio war das Schiff nur wenige Minuten unterwegs.

von den rund 1.800 Menschen leben kaum 400 Einwohner hier in dem am meisten touristisch besuchten Ort. Größter Ort mit über 400 Einwohnern ist Siviano.
Rückfahrtzeiten gecheckt, 17.20 Uhr / 19.45 Uhr. Genug Zeit, die Insel zu erkunden. Wir wählten die äußere Rundfahrt, quasi die Uferstraße, soweit man von Straße sprechen konnte. Die Mehrzahl der angetroffenen Fahrzeuge waren Vespas. Infrastruktur vorhanden, wenn auch Basiskomfort…
Buslinie, zwei Kirchen (vielleicht auch noch mehr), Bibliothek, Kindergarten, Schule, Fahrradverleih, Apotheke, (Polizei haben wir nicht gesehen)….




Zwischen den Bus und die Hauswände passte gerade noch eine Briefmarke (wirklich!).
Wir fanden eine Pausenstation namens Bar Tina, endlich ein Stück Kuchen und Cappuccini mit Liebe gemacht….

Auf der Insel: Menschen bei der „Arbeit“….


Was ist noch von der Insel zu berichten? Olivenbäume, so weit das Auge reichte…


Wir erreichten den Ausgangsort etwas vor der Abfahrtzeit, was uns zu Fuß in die Gassen trieb
Hotellerie gab es hier natürlich ebenfalls, wir entdeckten die Residence Oldofredi, wo ich durch die Hintertür dieses Foto schoss…

Pünktlich kam die Fähre und schunkelte uns über den See zurück nach Iseo, Ankunft 17.40 Uhr.
15.10.2025 Mittwoch
Bozen
So sah es in Iseo auf dem Campingplatz beim Waschraum und der Anmeldung aus:


Morgens noch eine kleine Panne, die Sicherung sprang heraus. Die gute Ehefrau überspannte den zulässigen Bogen, machte Toaster, und Wasserkochen gleichzeitig an, dann lief auch noch die Heizung mit Strom, das hält keine Campingplatzstromleitung aus!
Die „Chefin“ wurde gesucht, ein WoMo-Nachbar sprach von 5 Minuten, dann wäre sie da. Und sie rauschte auf ihrem bunten Chopper heran, Brötchen für den Gast besorgt. Souverän wechselte sie zwei Sicherungen aus.
Unsere Abfahrt ca. 10 Uhr, mit Tankstopp in der Via Roma. Dann Schnellstraße und Autobahn, Brescia vorbei, bei Verona abgebogen und am Gardasee hoch über die Brennerautobahn. Kein Stopp an Mautstellen, erst Bozen Süd hieß es zahlen, 15,10 €.
12.54 Uhr standen wir auf dem Campingplatz Moosbauer. Platz 33…

Im auf dem Gelände befindlichen Restaurant ein Mittagsimbiss, Jola bevorzugte Kürbis-Risotto, ich nahm Knödel-Tris….

Pause!
Die Sonne dort, wo sie mit ihrer Strahlkraft hinkam, äußerst effizient. Am kleinen Swimmingpool saß ich eine Weile und las im digitalen Roman, aber es wurde zu heiß.
Ein Blick in die Sanitäranlage, uns noch bestens aus früheren Aufenthalten bekannt, jedoch noch nicht in diesem Blog erwähnt / gezeigt. Schön gestaltet, mit regionalen Bezügen geschmückt….



Wir konnten nicht mehr stillsitzen, also auf ins Gefühl, Bozen ist immer gefühlt eine hektische Mega-City mit meist total verstauten Straßen. Und das, obwohl die Stadtväter gutes für die Radfahrer tun, die Umgehungsrouten entlang der Eisack ideal, weil guter Belag, im Grünen gelegen und viel zu gucken.

In der Nähe vom Waltherplatz die Räder geparkt. Ein neues Einkaufszentrum ist in einer der Zufahrtsstraßen entstanden, „mega“ würden junge Leute das Ding nennen. Für das profane Publikum heute gesperrt, nur geladene VIP haben Zugang. Am Waltherplatz feiert die Sparkasse irgendetwas, perlende Getränke und Schnittchen werden gereicht, Interviews gemacht und wichtige Gesichter zu Schau gestellt.
Wir steuerten zielgenau auf unsere bevorzugte Destination hin, Osteria dei Carretai hinter den Lauben gelegen, zu. Sogar ein freier Tisch für uns….

Das Kinoprogramm fiel und auf dem darauffolgenden Spaziergang in die Hände, vielleicht ein Besuch einer deutschsprachigen Vorstellung denkbar. Ein Teesieb kauften wir, unseres hatten wir „aus Versehen“ entsorgt. Es dunkelte, gerade rechtzeitig den Campingplatz erreicht.
16.10.2025 Donnerstag
Wir grüßen eine gute Freundin zum Geburtstag aus Bozen.
Nicht ganz so entschlussfreudig heute, kamen wir erst gegen Mittag in die Hufe. Ich glaubte, mit meinem Vorschlag, hinauf nach Kohlern zu fahren, bzw. uns hinaufbringen zu lassen, etwas Neues unseren Südtirolerlebnissen hinzufügen zu können. Die Seilbahn führe alle 15 Minuten, nur zwischen 11 und 12 Uhr sei Mittagspause, erfuhr ich von der Webseite. Wir radelten 12.15 Uhr los, wieder den angenehmen Radweg an der Eisack und dem grünen Gürteln mit etlichen Kinderspielplätzen entlang. Jola meinte an der Talstation bereits einmal hier gewesen zu sein, für mich aktuell alles Neuland. Kein Kassenhäuschen, bezahlt werden musste „oben“. Räder durften ein paar Stufen bis zur Gondel getragen werden. Mit uns noch zwei weitere Paare in der Gondel, die uns zügig auf über 1.100m transportierte. 8 € für die beiden Räder waren extra zu entrichten, mit der Bozen-Card fuhren wir umsonst.
Steil ging es gleich zur Sache, selbst die paar Meter zum Gasthof verlangten einige Muskelkraft, um die Räder hinaufzuschieben. Bilderpause kam gerade recht (Fernsicht auf den Schlern)….

…. und spielende Kinder einer Montessori- bzw. Waldorfschule vor sakralem Bauwerk…

Entspannte Atmosphäre im Gasthof Klaus, draußen Tische in freier Landschaft drapiert, wo Sonne hinfiel saßen Menschen an den Tischen.

Dieses Katzentier gesellte sich zu uns sobald das Essen von der freundlichen Bedienung gebracht worden war

Im Gasthof lagen diverse Bücher der Reihe „Bozen Krimi“ zum Verkauf aus, ob hier oben vielleicht Szenen gedreht wurden?
Wir marschierten ein Stück weiter den Weg hinauf, Jola erklärte bei jeder Windung, was wir hier – wann soll das gewesen sein? – gemacht haben. Bei diesem Haus ging es auf Wanderwege bspw. zu den Schneiderwiesen, wo wir eingekehrt sein sollen…

Wandern war aktuell gesundheitlich nicht so förderlich, mein Knie zwickte immer noch. So bereiteten wir uns auf die 9 Km lange Abfahrt nach Bozen vor.

Nur ein Foto, das sicher nicht den wirklichen Grad des Gefälles vermitteln kann, …..

…. jedenfalls war es anstrengend, beide Hände ständig im mehr oder weniger festen Bremsmodus zu belassen. Ich versuchte durch Slalom fahren etwas Geschwindigkeit herauszunehmen. Kalt war es im Schatten naturgemäß auch, aber wir haben es überstanden und wärmten uns auf der Kampiller-Brücke ein bisschen auf.

Entspannung glaubten wir im heute neu eröffneten Walther-Center am Bahnhof zu finden….

….. doch weit gefehlt, halb Südtirol schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben, menschliches Geplärre ohne Ende, Gedrängel, Musik von zwei DJ, die nicht die unsere war….


….. Jola meinte, mal abwarten, ob es in einem Jahr auch noch so attraktiv ist. Heimfahrt, ein Stopp an der gelben Brücke…

…. weil sie schon bunt leuchtete.
Ankunft auf dem Campingplatz: 17.15 Uhr.
17.10.2025 Freitag
Einkaufstour nebst kulinarischer Genussfindung, hieß gemäß der Vorgabe der besseren Hälfte: Radfahrt nach Lana, zum Kofler, zur Meraner Mühle, im Walrast Mittagessen und bei Mein Beck Kaffee und Kuchen genießen. Radfahrt nach Lana bedeutete, rund 19 Km entlang der Etsch und der Bahnlinie strampeln. Es wurden ein paar Kilometer mehr, Abfahrt nach Lana in Burgstall übersehen, was daran lag, dass wir sonst eher von Lana nach Meran auf dieser Strecke unterwegs waren. Am Wegesrand wucherte eine Zeitlang dominant Topinambur

Bekannt ist, dass im Tal zwischen Bozen und Meran die Äpfel – neben dem Tourismus – eine überaus dominante Rolle im Wirtschaftsleben der Südtiroler spielen….

….insofern müssen ein paar Bäume mit ins Bild.
Ansonsten kauften wir in der Meraner Mühle wieder diverse Backmischungen (Brot etc.), beim Kofler Käse und Schinken. Frau Kofler, jedes Jahr rätsele ich aufs Neue, ob sie mich wirklich wiedererkennt, oder es an dem Südtiroler Charme liegt, Kunden zu becircen, strich mir Honig um den Bart, wie jugendlich ich aussehe, bla, bla, bla. Bot mir gleich Wurst und Schinken zum Probieren an. Erstaunlich, wie gut sie sich im Norden Deutschlands auskannte, was daran lag, dass sie eine Freundin in Bielefeld hatte und mit der gemeinsam Touren unternahm, demnächst nach Bamberg. Den Witz über „Bielefeld“, die Stadt, die es gar nicht gibt, kannte sie schon.
Unser beliebter Bäcker in Lana „Mein Beck“ geschlossen, Personalmangel, deshalb seit August nur noch bis 12.30 Uhr geöffnet.
Lana wandelt sich nicht so rasch, alles beim Alten geblieben, ein paar Baustellen, wo demnächst neue Gebäude stehen werden, ein paar neue Geschäfte in der Fußgängerzone, die laut knatternden Trecker, die die großen grünen Apfelkisten zu den Verarbeitungsbetrieben bringen und den Verkehr durch ihre geringe Geschwindigkeit „behindern“, die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt mit dem bekannten Schnatterpeck-Altar, der Golfplatz. Unsere Fahrradkörbe voll gefüllt, so machten wir uns auf die Rückfahrt, wo ich unterwegs ein paar Pflanzen Topinambur für den heimischen Garten rekrutierte.
Unspektakulärer Tag, ….